Bildergalerie: Halloween feiern im Flüchtlingslager im Libanon - "Tod ist für Flüchtlingskinder viel präsenter"
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Halloween feiern im Flüchtlingslager im Libanon - "Tod ist für Flüchtlingskinder viel präsenter"
Noch einmal Spaß, dann kommt der Überlebenskampf
1/2Halloween feiern im syrischen Flüchtlingslager im Libanon? Auf jeden Fall, sagt Jacqueline Flory, die Gründerin von Zeltschule e.V., die ihre Kindheit und Jugend in Weiler im Allgäu verbracht hat. Denn Halloween ist das Fest der Toten und weil jede Familie in den Flüchtlingscamps wichtige Menschen verloren hat, sind Tod und Verlust dort viel präsenter als bei uns. Doch gleich nach dem Fest beginnt der Winter und somit auch der Überlebenskampf in den Camps.
Trotz Tod und Verlust: Jede Möglichkeit für Freude ergreifenIn den Flüchtlingscamps erscheint Halloween in einem etwas anderen Licht als bei uns. Während in Deutschland Verkleiden und Kürbisschnitzen auf dem Programm stehen, schwingen bei den Flüchtlingen im Libanon auch Trauer- und Verlustgefühle mit. Denn jede Familie hat dort Tote zu betrauern und an Halloween kommen die Erinnerungen an diese geliebten Menschen wieder besonders an die Oberfläche. Doch man will Halloween dort trotzdem feiern so gut es geht, und auch, dass man eben diese Menschen, die von uns gegangen sind, gekannt hat, sagt Jacqueline Flory, die Gründerin von Zeltschule e.V. "Momente zum Glücklichsein sind im Leben der geflüchteten Kinder extrem wichtig. Es gibt so wenige Gelegenheiten rückhaltloser Freude, darum ergreifen wir jede Möglichkeit, die sich bietet", erklärt sie. Flory zufolge sind Tot und Verlust in den Camps und bei den Kindern so viel präsenter als bei uns in Deutschland. Doch genau deshalb soll dort Halloween auch gefeiert werden, denn "es wichtig ist einmal im Jahr diese Trauer in etwas Positives zu verwandeln", erzählt Flory.Nach Halloween steht die knallharte Realität vor der TürDoch gleich nach dem Fest beginnt laut der Zeltschule e.V. der Überlebenskampf in den Flüchtlingscamps. Alle wissen, dass nach Halloween bereits der Winter und somit die harte Realität vor der Türe steht, heißt es seitens der Zeltschule. Für alle Geflüchteten sei der Winter eine schreckliche Jahreszeit. Heftige Schneefälle und Minusgrade in der Nacht machen das Leben in den Zelten nämlich schnell lebensgefährlich.Die härteste Zeit des JahresUm sicherzustellen, dass die Flüchtlinge auch diesen Winter überleben, muss die Zeltschule die Öfen in den Wohnzelten bei den harten Witterungsverhältnissen rund um die Uhr befeuern. Nur so kann sichergestellt werden, dass auch nachts die Temperaturen nicht auf einen Wert absinken, der vor allem für Babys, Kleinkinder und ältere Menschen gefährlich wird. Um die Situation in den Camps einem vor Augen zu führen erklärt die Zeltschule: Es gibt keine Möbel in den Wohnzelten, das ganze Leben spielt sich auf Matratzen ab, auf denen tagsüber gegessen oder Hausaufgaben gemacht wird und auf denen man nachts schläft. Da die Kälte des gefrorenen Bodens nachts durch die Matratzen kriecht und die Schlafenden zusätzlich auskühlt, ist es umso lebensnotwendiger, auch nachts zu heizen.Feuerholz rettet LebenDoch das ist nicht so einfach. Denn laut der Zeltschule gibt es zu wenig Diesel für Generatoren. Außerdem machen häufige Stromausfälle Elektroheizer nutzlos. Deshalb will und muss die Zeltschule ihre Feuerholzbestellungen drastisch erweitern. Feuerholz rettet Leben, heißt es seitens des Vereins.Über die Zeltschule e.V.Der Münchener Verein Zeltschule e.V. baut Schulen direkt in den syrischen Flüchtlingslagern im Libanon und in Syrien. Durch die Bildungsarbeit und die Grundversorgung mit dem Lebensnotwendigsten bekämpft der Verein aktiv Fluchtursachen und schafft den Kindern und ihren Familien damit wieder eine Perspektive. Mittlerweile betreibt der Verein im Libanon und in Syrien insgesamt 43 Schulen. Über 10.000 Kinder besuchen täglich den Unterricht des Vereins. In den Camps der Zeltschule leben 40.000 Menschen. Gegründet wurde der Verein 2015 von Jacqueline Flory. 2021 erhielt sie für ihr Werk den Internationalen Bremer Friedenspreis für beispielhaftes Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Allgäuerin erhält den internationalen Bremer FriedenspreisFoto: Zeltschule e.V.
2/2Halloween feiern im syrischen Flüchtlingslager im Libanon? Auf jeden Fall, sagt Jacqueline Flory, die Gründerin von Zeltschule e.V., die ihre Kindheit und Jugend in Weiler im Allgäu verbracht hat. Denn Halloween ist das Fest der Toten und weil jede Familie in den Flüchtlingscamps wichtige Menschen verloren hat, sind Tod und Verlust dort viel präsenter als bei uns. Doch gleich nach dem Fest beginnt der Winter und somit auch der Überlebenskampf in den Camps.
Trotz Tod und Verlust: Jede Möglichkeit für Freude ergreifenIn den Flüchtlingscamps erscheint Halloween in einem etwas anderen Licht als bei uns. Während in Deutschland Verkleiden und Kürbisschnitzen auf dem Programm stehen, schwingen bei den Flüchtlingen im Libanon auch Trauer- und Verlustgefühle mit. Denn jede Familie hat dort Tote zu betrauern und an Halloween kommen die Erinnerungen an diese geliebten Menschen wieder besonders an die Oberfläche. Doch man will Halloween dort trotzdem feiern so gut es geht, und auch, dass man eben diese Menschen, die von uns gegangen sind, gekannt hat, sagt Jacqueline Flory, die Gründerin von Zeltschule e.V. "Momente zum Glücklichsein sind im Leben der geflüchteten Kinder extrem wichtig. Es gibt so wenige Gelegenheiten rückhaltloser Freude, darum ergreifen wir jede Möglichkeit, die sich bietet", erklärt sie. Flory zufolge sind Tot und Verlust in den Camps und bei den Kindern so viel präsenter als bei uns in Deutschland. Doch genau deshalb soll dort Halloween auch gefeiert werden, denn "es wichtig ist einmal im Jahr diese Trauer in etwas Positives zu verwandeln", erzählt Flory.Nach Halloween steht die knallharte Realität vor der TürDoch gleich nach dem Fest beginnt laut der Zeltschule e.V. der Überlebenskampf in den Flüchtlingscamps. Alle wissen, dass nach Halloween bereits der Winter und somit die harte Realität vor der Türe steht, heißt es seitens der Zeltschule. Für alle Geflüchteten sei der Winter eine schreckliche Jahreszeit. Heftige Schneefälle und Minusgrade in der Nacht machen das Leben in den Zelten nämlich schnell lebensgefährlich.Die härteste Zeit des JahresUm sicherzustellen, dass die Flüchtlinge auch diesen Winter überleben, muss die Zeltschule die Öfen in den Wohnzelten bei den harten Witterungsverhältnissen rund um die Uhr befeuern. Nur so kann sichergestellt werden, dass auch nachts die Temperaturen nicht auf einen Wert absinken, der vor allem für Babys, Kleinkinder und ältere Menschen gefährlich wird. Um die Situation in den Camps einem vor Augen zu führen erklärt die Zeltschule: Es gibt keine Möbel in den Wohnzelten, das ganze Leben spielt sich auf Matratzen ab, auf denen tagsüber gegessen oder Hausaufgaben gemacht wird und auf denen man nachts schläft. Da die Kälte des gefrorenen Bodens nachts durch die Matratzen kriecht und die Schlafenden zusätzlich auskühlt, ist es umso lebensnotwendiger, auch nachts zu heizen.Feuerholz rettet LebenDoch das ist nicht so einfach. Denn laut der Zeltschule gibt es zu wenig Diesel für Generatoren. Außerdem machen häufige Stromausfälle Elektroheizer nutzlos. Deshalb will und muss die Zeltschule ihre Feuerholzbestellungen drastisch erweitern. Feuerholz rettet Leben, heißt es seitens des Vereins.Über die Zeltschule e.V.Der Münchener Verein Zeltschule e.V. baut Schulen direkt in den syrischen Flüchtlingslagern im Libanon und in Syrien. Durch die Bildungsarbeit und die Grundversorgung mit dem Lebensnotwendigsten bekämpft der Verein aktiv Fluchtursachen und schafft den Kindern und ihren Familien damit wieder eine Perspektive. Mittlerweile betreibt der Verein im Libanon und in Syrien insgesamt 43 Schulen. Über 10.000 Kinder besuchen täglich den Unterricht des Vereins. In den Camps der Zeltschule leben 40.000 Menschen. Gegründet wurde der Verein 2015 von Jacqueline Flory. 2021 erhielt sie für ihr Werk den Internationalen Bremer Friedenspreis für beispielhaftes Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Allgäuerin erhält den internationalen Bremer FriedenspreisFoto: Zeltschule e.V.