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Bildergalerie: Einsatzzahlen für den Rettungsdienst steigen an - Droht im Allgäu ein Engpass?

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Einsatzzahlen für den Rettungsdienst steigen an - Droht im Allgäu ein Engpass?

Die Einsatzzahlen beim Rettungsdienst steigen an. In Großstädten wie Berlin oder Frankfurt, fahren inzwischen auch Löschfahrzeuge der Feuerwehr zur Erstversorgung als sogenannte "First Responder" zu Notfällen, die über die Notrufnummer 112 gemeldet werden. 
Notruf wird nicht nur bei Notfällen gewähltOft wird der Notruf allerdings auch wegen Notfällen gewählt, die eigentlich keine sind. Schnupfen, Bauchweh oder auch schon länger anhaltende Beschwerden die eigentlich etwas für den Hausarzt wären, strapazieren den Rettungsdienst. Auch im Allgäu sind die Einsatzzahlen zum Vergleich vor der Pandemie gestiegen. Doch steht der Rettungsdienst auch im Allgäu vor einem Engpass? Wir haben in einem Interview Marco Arhelger, dem Leiter der Integrierten Leitstelle Allgäu (ILS) zur aktuellen Situation befragt. 
[embedcode=y00jtsporj][/embedcode]Wie viele Rettungsmittel (Rettungswagen etc.) stehen im Allgäu zur Verfügung?Marco Arhelger:Regulär stehen tageszeitabhängig bis zu 20 Rettungswagen, 11 Krankentransportwagen (tagsüber) sowie 10 Notärzte zur Verfügung. Hinzu kommen der Rettungshubschrauber Christoph 17 sowie ein Verlegungsarztfahrzeug für arztbegleitete Verlegungen von Klinik zu Klinik. Auch Einsatzmittel aus den benachbarten Bereichen (Bayern, Baden-Württemberg, Österreich, Schweiz, Liechtenstein) stehen im Bedarfsfall zur Verfügung. Die gegenseitige grenzüberschreitende Unterstützung ist etabliert.
 
Der ILS stehen weitere fünf sog. Sonderbedarfs-Fahrzeuge (Krankentransportwagen mit Notfallausstattung) zur Verfügung, die durch die Durchführenden im Rettungsdienst bei Großschadenslagen besetzt werden müssen. Darüber hinaus stehen für größere Schadenslagen weitere, ehrenamtlich besetzte Einsatzmittel der Hilfsorganisationen und ggf. des Katastrophenschutzes zur Verfügung.Wie viele Einsätze fährt der Rettungsdienst im Durchschnitt am Tag?Marco Arhelger:Am Tag hat der Rettungsdienst im Allgäu durchschnittlich ca. 190 Einsatzfahrten in der Notfallrettung (Durchschnitt über 7 Tage der Woche) und ca. 100 Krankentransporte, welche vornehmlich werktags stattfinden. Dies sind durchschnittliche Werte, die tägliche Einsatzintensität unterliegt mitunter großen Schwankungen.Man hört aus Großstädten, dass es Engpässe gibt. Wie sieht es im Allgäu aus?Marco Arhelger: Auch im Allgäu steigen die Notfallzahlen kontinuierlich, wenn auch nicht ganz so stark wie in den Großstädten. Im Vergleich von Q1/2021 zu Q1/2022 sind die Einsatzzahlen der Notfallrettung um 28% gestiegen, im Vergleich Q1/2022 zu 2020 um 7%: Hierbei ist zu beachten, dass die Einsatzzahlen während der ersten Pandemiephase im Jahr 2020 deutlich gesunken waren. Aktuell liegen wir in den Zahlen jedoch bereits über dem Niveau aus Zeiten vor der Pandemie. Erschwerend kommt hinzu, dass durch die Ressourcenlage in den Kliniken nicht alle Patienten in einer zum Einsatzort nahen Klinik untergebracht werden können. Durch die längeren Transportwege und teilweise zusätzliche Desinfektionsmaßnahmen in Folge der Pandemie, verlängern sich die Einsatzzeiten der Rettungsmittel.Mangelt es auch im Rettungsdienst an Personal?Marco Arhelger: In den vergangenen Wochen sind lediglich an sehr wenigen Tagen einzelne Einsatzmittel (Rettungswagen und Krankentransportwagen) ausgefallen. Häufiger sind Ausfälle im Bereich Notarztdienst.Wird der Rettungsdienst auch zu Einsätzen gerufen, die eigentlich nichts für den Rettungsdienst sind?Marco Arhelger: Ja das passiert immer wieder. Uns erreichen Anrufe wegen sog. Bagatellerkrankungen/-verletzungen wie z.B. Husten, Schnupfen, Fieber, leichteren Verletzungen oder auch zu bereits seit länger bestehenden Beschwerden. Ziel unserer Notrufabfrage ist es, die dringenden Fälle von den weniger dringenden Fällen zu unterscheiden. Weniger dringliche Fälle werden an den ärztlichen Bereitschaftsdienst (Rufnummer 116 117) oder den Hausarzt verwiesen. Allerdings erreichen uns auch immer wieder Anrufe, bei denen die Anrufer von langen oder sehr langen Wartezeiten beim ärztlichen Bereitschaftsdienst berichten. Doch im Zweifel sollte man die 112 wählen, die Disponenten entscheiden dann, ob es sich um einen Notfall handelt.Müssen die Allgäuer Angst haben, dass es mal etwas länger dauert falls Sie Hilfe brauchen?Marco Arhelger: Längere Eintreffzeiten des Rettungsdienstes sind und waren noch nie ganz auszuschließen. Das Rettungsdienstsystem ist durch den Freistaat Bayern so aufgestellt, dass 80% der Notfälle in 12 Minuten Fahrtzeit erreicht werden können.
1/4Die Einsatzzahlen beim Rettungsdienst steigen an. In Großstädten wie Berlin oder Frankfurt, fahren inzwischen auch Löschfahrzeuge der Feuerwehr zur Erstversorgung als sogenannte "First Responder" zu Notfällen, die über die Notrufnummer 112 gemeldet werden. Notruf wird nicht nur bei Notfällen gewähltOft wird der Notruf allerdings auch wegen Notfällen gewählt, die eigentlich keine sind. Schnupfen, Bauchweh oder auch schon länger anhaltende Beschwerden die eigentlich etwas für den Hausarzt wären, strapazieren den Rettungsdienst. Auch im Allgäu sind die Einsatzzahlen zum Vergleich vor der Pandemie gestiegen. Doch steht der Rettungsdienst auch im Allgäu vor einem Engpass? Wir haben in einem Interview Marco Arhelger, dem Leiter der Integrierten Leitstelle Allgäu (ILS) zur aktuellen Situation befragt.  [embedcode=y00jtsporj][/embedcode]Wie viele Rettungsmittel (Rettungswagen etc.) stehen im Allgäu zur Verfügung?Marco Arhelger:Regulär stehen tageszeitabhängig bis zu 20 Rettungswagen, 11 Krankentransportwagen (tagsüber) sowie 10 Notärzte zur Verfügung. Hinzu kommen der Rettungshubschrauber Christoph 17 sowie ein Verlegungsarztfahrzeug für arztbegleitete Verlegungen von Klinik zu Klinik. Auch Einsatzmittel aus den benachbarten Bereichen (Bayern, Baden-Württemberg, Österreich, Schweiz, Liechtenstein) stehen im Bedarfsfall zur Verfügung. Die gegenseitige grenzüberschreitende Unterstützung ist etabliert. Der ILS stehen weitere fünf sog. Sonderbedarfs-Fahrzeuge (Krankentransportwagen mit Notfallausstattung) zur Verfügung, die durch die Durchführenden im Rettungsdienst bei Großschadenslagen besetzt werden müssen. Darüber hinaus stehen für größere Schadenslagen weitere, ehrenamtlich besetzte Einsatzmittel der Hilfsorganisationen und ggf. des Katastrophenschutzes zur Verfügung.Wie viele Einsätze fährt der Rettungsdienst im Durchschnitt am Tag?Marco Arhelger:Am Tag hat der Rettungsdienst im Allgäu durchschnittlich ca. 190 Einsatzfahrten in der Notfallrettung (Durchschnitt über 7 Tage der Woche) und ca. 100 Krankentransporte, welche vornehmlich werktags stattfinden. Dies sind durchschnittliche Werte, die tägliche Einsatzintensität unterliegt mitunter großen Schwankungen.Man hört aus Großstädten, dass es Engpässe gibt. Wie sieht es im Allgäu aus?Marco Arhelger: Auch im Allgäu steigen die Notfallzahlen kontinuierlich, wenn auch nicht ganz so stark wie in den Großstädten. Im Vergleich von Q1/2021 zu Q1/2022 sind die Einsatzzahlen der Notfallrettung um 28% gestiegen, im Vergleich Q1/2022 zu 2020 um 7%: Hierbei ist zu beachten, dass die Einsatzzahlen während der ersten Pandemiephase im Jahr 2020 deutlich gesunken waren. Aktuell liegen wir in den Zahlen jedoch bereits über dem Niveau aus Zeiten vor der Pandemie. Erschwerend kommt hinzu, dass durch die Ressourcenlage in den Kliniken nicht alle Patienten in einer zum Einsatzort nahen Klinik untergebracht werden können. Durch die längeren Transportwege und teilweise zusätzliche Desinfektionsmaßnahmen in Folge der Pandemie, verlängern sich die Einsatzzeiten der Rettungsmittel.Mangelt es auch im Rettungsdienst an Personal?Marco Arhelger: In den vergangenen Wochen sind lediglich an sehr wenigen Tagen einzelne Einsatzmittel (Rettungswagen und Krankentransportwagen) ausgefallen. Häufiger sind Ausfälle im Bereich Notarztdienst.Wird der Rettungsdienst auch zu Einsätzen gerufen, die eigentlich nichts für den Rettungsdienst sind?Marco Arhelger: Ja das passiert immer wieder. Uns erreichen Anrufe wegen sog. Bagatellerkrankungen/-verletzungen wie z.B. Husten, Schnupfen, Fieber, leichteren Verletzungen oder auch zu bereits seit länger bestehenden Beschwerden. Ziel unserer Notrufabfrage ist es, die dringenden Fälle von den weniger dringenden Fällen zu unterscheiden. Weniger dringliche Fälle werden an den ärztlichen Bereitschaftsdienst (Rufnummer 116 117) oder den Hausarzt verwiesen. Allerdings erreichen uns auch immer wieder Anrufe, bei denen die Anrufer von langen oder sehr langen Wartezeiten beim ärztlichen Bereitschaftsdienst berichten. Doch im Zweifel sollte man die 112 wählen, die Disponenten entscheiden dann, ob es sich um einen Notfall handelt.Müssen die Allgäuer Angst haben, dass es mal etwas länger dauert falls Sie Hilfe brauchen?Marco Arhelger: Längere Eintreffzeiten des Rettungsdienstes sind und waren noch nie ganz auszuschließen. Das Rettungsdienstsystem ist durch den Freistaat Bayern so aufgestellt, dass 80% der Notfälle in 12 Minuten Fahrtzeit erreicht werden können. Foto: Benjamin Liss
Die Einsatzzahlen beim Rettungsdienst steigen an. In Großstädten wie Berlin oder Frankfurt, fahren inzwischen auch Löschfahrzeuge der Feuerwehr zur Erstversorgung als sogenannte "First Responder" zu Notfällen, die über die Notrufnummer 112 gemeldet werden. 
Notruf wird nicht nur bei Notfällen gewähltOft wird der Notruf allerdings auch wegen Notfällen gewählt, die eigentlich keine sind. Schnupfen, Bauchweh oder auch schon länger anhaltende Beschwerden die eigentlich etwas für den Hausarzt wären, strapazieren den Rettungsdienst. Auch im Allgäu sind die Einsatzzahlen zum Vergleich vor der Pandemie gestiegen. Doch steht der Rettungsdienst auch im Allgäu vor einem Engpass? Wir haben in einem Interview Marco Arhelger, dem Leiter der Integrierten Leitstelle Allgäu (ILS) zur aktuellen Situation befragt. 
[embedcode=y00jtsporj][/embedcode]Wie viele Rettungsmittel (Rettungswagen etc.) stehen im Allgäu zur Verfügung?Marco Arhelger:Regulär stehen tageszeitabhängig bis zu 20 Rettungswagen, 11 Krankentransportwagen (tagsüber) sowie 10 Notärzte zur Verfügung. Hinzu kommen der Rettungshubschrauber Christoph 17 sowie ein Verlegungsarztfahrzeug für arztbegleitete Verlegungen von Klinik zu Klinik. Auch Einsatzmittel aus den benachbarten Bereichen (Bayern, Baden-Württemberg, Österreich, Schweiz, Liechtenstein) stehen im Bedarfsfall zur Verfügung. Die gegenseitige grenzüberschreitende Unterstützung ist etabliert.
 
Der ILS stehen weitere fünf sog. Sonderbedarfs-Fahrzeuge (Krankentransportwagen mit Notfallausstattung) zur Verfügung, die durch die Durchführenden im Rettungsdienst bei Großschadenslagen besetzt werden müssen. Darüber hinaus stehen für größere Schadenslagen weitere, ehrenamtlich besetzte Einsatzmittel der Hilfsorganisationen und ggf. des Katastrophenschutzes zur Verfügung.Wie viele Einsätze fährt der Rettungsdienst im Durchschnitt am Tag?Marco Arhelger:Am Tag hat der Rettungsdienst im Allgäu durchschnittlich ca. 190 Einsatzfahrten in der Notfallrettung (Durchschnitt über 7 Tage der Woche) und ca. 100 Krankentransporte, welche vornehmlich werktags stattfinden. Dies sind durchschnittliche Werte, die tägliche Einsatzintensität unterliegt mitunter großen Schwankungen.Man hört aus Großstädten, dass es Engpässe gibt. Wie sieht es im Allgäu aus?Marco Arhelger: Auch im Allgäu steigen die Notfallzahlen kontinuierlich, wenn auch nicht ganz so stark wie in den Großstädten. Im Vergleich von Q1/2021 zu Q1/2022 sind die Einsatzzahlen der Notfallrettung um 28% gestiegen, im Vergleich Q1/2022 zu 2020 um 7%: Hierbei ist zu beachten, dass die Einsatzzahlen während der ersten Pandemiephase im Jahr 2020 deutlich gesunken waren. Aktuell liegen wir in den Zahlen jedoch bereits über dem Niveau aus Zeiten vor der Pandemie. Erschwerend kommt hinzu, dass durch die Ressourcenlage in den Kliniken nicht alle Patienten in einer zum Einsatzort nahen Klinik untergebracht werden können. Durch die längeren Transportwege und teilweise zusätzliche Desinfektionsmaßnahmen in Folge der Pandemie, verlängern sich die Einsatzzeiten der Rettungsmittel.Mangelt es auch im Rettungsdienst an Personal?Marco Arhelger: In den vergangenen Wochen sind lediglich an sehr wenigen Tagen einzelne Einsatzmittel (Rettungswagen und Krankentransportwagen) ausgefallen. Häufiger sind Ausfälle im Bereich Notarztdienst.Wird der Rettungsdienst auch zu Einsätzen gerufen, die eigentlich nichts für den Rettungsdienst sind?Marco Arhelger: Ja das passiert immer wieder. Uns erreichen Anrufe wegen sog. Bagatellerkrankungen/-verletzungen wie z.B. Husten, Schnupfen, Fieber, leichteren Verletzungen oder auch zu bereits seit länger bestehenden Beschwerden. Ziel unserer Notrufabfrage ist es, die dringenden Fälle von den weniger dringenden Fällen zu unterscheiden. Weniger dringliche Fälle werden an den ärztlichen Bereitschaftsdienst (Rufnummer 116 117) oder den Hausarzt verwiesen. Allerdings erreichen uns auch immer wieder Anrufe, bei denen die Anrufer von langen oder sehr langen Wartezeiten beim ärztlichen Bereitschaftsdienst berichten. Doch im Zweifel sollte man die 112 wählen, die Disponenten entscheiden dann, ob es sich um einen Notfall handelt.Müssen die Allgäuer Angst haben, dass es mal etwas länger dauert falls Sie Hilfe brauchen?Marco Arhelger: Längere Eintreffzeiten des Rettungsdienstes sind und waren noch nie ganz auszuschließen. Das Rettungsdienstsystem ist durch den Freistaat Bayern so aufgestellt, dass 80% der Notfälle in 12 Minuten Fahrtzeit erreicht werden können.
2/4Die Einsatzzahlen beim Rettungsdienst steigen an. In Großstädten wie Berlin oder Frankfurt, fahren inzwischen auch Löschfahrzeuge der Feuerwehr zur Erstversorgung als sogenannte "First Responder" zu Notfällen, die über die Notrufnummer 112 gemeldet werden. Notruf wird nicht nur bei Notfällen gewähltOft wird der Notruf allerdings auch wegen Notfällen gewählt, die eigentlich keine sind. Schnupfen, Bauchweh oder auch schon länger anhaltende Beschwerden die eigentlich etwas für den Hausarzt wären, strapazieren den Rettungsdienst. Auch im Allgäu sind die Einsatzzahlen zum Vergleich vor der Pandemie gestiegen. Doch steht der Rettungsdienst auch im Allgäu vor einem Engpass? Wir haben in einem Interview Marco Arhelger, dem Leiter der Integrierten Leitstelle Allgäu (ILS) zur aktuellen Situation befragt.  [embedcode=y00jtsporj][/embedcode]Wie viele Rettungsmittel (Rettungswagen etc.) stehen im Allgäu zur Verfügung?Marco Arhelger:Regulär stehen tageszeitabhängig bis zu 20 Rettungswagen, 11 Krankentransportwagen (tagsüber) sowie 10 Notärzte zur Verfügung. Hinzu kommen der Rettungshubschrauber Christoph 17 sowie ein Verlegungsarztfahrzeug für arztbegleitete Verlegungen von Klinik zu Klinik. Auch Einsatzmittel aus den benachbarten Bereichen (Bayern, Baden-Württemberg, Österreich, Schweiz, Liechtenstein) stehen im Bedarfsfall zur Verfügung. Die gegenseitige grenzüberschreitende Unterstützung ist etabliert. Der ILS stehen weitere fünf sog. Sonderbedarfs-Fahrzeuge (Krankentransportwagen mit Notfallausstattung) zur Verfügung, die durch die Durchführenden im Rettungsdienst bei Großschadenslagen besetzt werden müssen. Darüber hinaus stehen für größere Schadenslagen weitere, ehrenamtlich besetzte Einsatzmittel der Hilfsorganisationen und ggf. des Katastrophenschutzes zur Verfügung.Wie viele Einsätze fährt der Rettungsdienst im Durchschnitt am Tag?Marco Arhelger:Am Tag hat der Rettungsdienst im Allgäu durchschnittlich ca. 190 Einsatzfahrten in der Notfallrettung (Durchschnitt über 7 Tage der Woche) und ca. 100 Krankentransporte, welche vornehmlich werktags stattfinden. Dies sind durchschnittliche Werte, die tägliche Einsatzintensität unterliegt mitunter großen Schwankungen.Man hört aus Großstädten, dass es Engpässe gibt. Wie sieht es im Allgäu aus?Marco Arhelger: Auch im Allgäu steigen die Notfallzahlen kontinuierlich, wenn auch nicht ganz so stark wie in den Großstädten. Im Vergleich von Q1/2021 zu Q1/2022 sind die Einsatzzahlen der Notfallrettung um 28% gestiegen, im Vergleich Q1/2022 zu 2020 um 7%: Hierbei ist zu beachten, dass die Einsatzzahlen während der ersten Pandemiephase im Jahr 2020 deutlich gesunken waren. Aktuell liegen wir in den Zahlen jedoch bereits über dem Niveau aus Zeiten vor der Pandemie. Erschwerend kommt hinzu, dass durch die Ressourcenlage in den Kliniken nicht alle Patienten in einer zum Einsatzort nahen Klinik untergebracht werden können. Durch die längeren Transportwege und teilweise zusätzliche Desinfektionsmaßnahmen in Folge der Pandemie, verlängern sich die Einsatzzeiten der Rettungsmittel.Mangelt es auch im Rettungsdienst an Personal?Marco Arhelger: In den vergangenen Wochen sind lediglich an sehr wenigen Tagen einzelne Einsatzmittel (Rettungswagen und Krankentransportwagen) ausgefallen. Häufiger sind Ausfälle im Bereich Notarztdienst.Wird der Rettungsdienst auch zu Einsätzen gerufen, die eigentlich nichts für den Rettungsdienst sind?Marco Arhelger: Ja das passiert immer wieder. Uns erreichen Anrufe wegen sog. Bagatellerkrankungen/-verletzungen wie z.B. Husten, Schnupfen, Fieber, leichteren Verletzungen oder auch zu bereits seit länger bestehenden Beschwerden. Ziel unserer Notrufabfrage ist es, die dringenden Fälle von den weniger dringenden Fällen zu unterscheiden. Weniger dringliche Fälle werden an den ärztlichen Bereitschaftsdienst (Rufnummer 116 117) oder den Hausarzt verwiesen. Allerdings erreichen uns auch immer wieder Anrufe, bei denen die Anrufer von langen oder sehr langen Wartezeiten beim ärztlichen Bereitschaftsdienst berichten. Doch im Zweifel sollte man die 112 wählen, die Disponenten entscheiden dann, ob es sich um einen Notfall handelt.Müssen die Allgäuer Angst haben, dass es mal etwas länger dauert falls Sie Hilfe brauchen?Marco Arhelger: Längere Eintreffzeiten des Rettungsdienstes sind und waren noch nie ganz auszuschließen. Das Rettungsdienstsystem ist durch den Freistaat Bayern so aufgestellt, dass 80% der Notfälle in 12 Minuten Fahrtzeit erreicht werden können. Foto: Benedikt Liss
Die Einsatzzahlen beim Rettungsdienst steigen an. In Großstädten wie Berlin oder Frankfurt, fahren inzwischen auch Löschfahrzeuge der Feuerwehr zur Erstversorgung als sogenannte "First Responder" zu Notfällen, die über die Notrufnummer 112 gemeldet werden. 
Notruf wird nicht nur bei Notfällen gewähltOft wird der Notruf allerdings auch wegen Notfällen gewählt, die eigentlich keine sind. Schnupfen, Bauchweh oder auch schon länger anhaltende Beschwerden die eigentlich etwas für den Hausarzt wären, strapazieren den Rettungsdienst. Auch im Allgäu sind die Einsatzzahlen zum Vergleich vor der Pandemie gestiegen. Doch steht der Rettungsdienst auch im Allgäu vor einem Engpass? Wir haben in einem Interview Marco Arhelger, dem Leiter der Integrierten Leitstelle Allgäu (ILS) zur aktuellen Situation befragt. 
[embedcode=y00jtsporj][/embedcode]Wie viele Rettungsmittel (Rettungswagen etc.) stehen im Allgäu zur Verfügung?Marco Arhelger:Regulär stehen tageszeitabhängig bis zu 20 Rettungswagen, 11 Krankentransportwagen (tagsüber) sowie 10 Notärzte zur Verfügung. Hinzu kommen der Rettungshubschrauber Christoph 17 sowie ein Verlegungsarztfahrzeug für arztbegleitete Verlegungen von Klinik zu Klinik. Auch Einsatzmittel aus den benachbarten Bereichen (Bayern, Baden-Württemberg, Österreich, Schweiz, Liechtenstein) stehen im Bedarfsfall zur Verfügung. Die gegenseitige grenzüberschreitende Unterstützung ist etabliert.
 
Der ILS stehen weitere fünf sog. Sonderbedarfs-Fahrzeuge (Krankentransportwagen mit Notfallausstattung) zur Verfügung, die durch die Durchführenden im Rettungsdienst bei Großschadenslagen besetzt werden müssen. Darüber hinaus stehen für größere Schadenslagen weitere, ehrenamtlich besetzte Einsatzmittel der Hilfsorganisationen und ggf. des Katastrophenschutzes zur Verfügung.Wie viele Einsätze fährt der Rettungsdienst im Durchschnitt am Tag?Marco Arhelger:Am Tag hat der Rettungsdienst im Allgäu durchschnittlich ca. 190 Einsatzfahrten in der Notfallrettung (Durchschnitt über 7 Tage der Woche) und ca. 100 Krankentransporte, welche vornehmlich werktags stattfinden. Dies sind durchschnittliche Werte, die tägliche Einsatzintensität unterliegt mitunter großen Schwankungen.Man hört aus Großstädten, dass es Engpässe gibt. Wie sieht es im Allgäu aus?Marco Arhelger: Auch im Allgäu steigen die Notfallzahlen kontinuierlich, wenn auch nicht ganz so stark wie in den Großstädten. Im Vergleich von Q1/2021 zu Q1/2022 sind die Einsatzzahlen der Notfallrettung um 28% gestiegen, im Vergleich Q1/2022 zu 2020 um 7%: Hierbei ist zu beachten, dass die Einsatzzahlen während der ersten Pandemiephase im Jahr 2020 deutlich gesunken waren. Aktuell liegen wir in den Zahlen jedoch bereits über dem Niveau aus Zeiten vor der Pandemie. Erschwerend kommt hinzu, dass durch die Ressourcenlage in den Kliniken nicht alle Patienten in einer zum Einsatzort nahen Klinik untergebracht werden können. Durch die längeren Transportwege und teilweise zusätzliche Desinfektionsmaßnahmen in Folge der Pandemie, verlängern sich die Einsatzzeiten der Rettungsmittel.Mangelt es auch im Rettungsdienst an Personal?Marco Arhelger: In den vergangenen Wochen sind lediglich an sehr wenigen Tagen einzelne Einsatzmittel (Rettungswagen und Krankentransportwagen) ausgefallen. Häufiger sind Ausfälle im Bereich Notarztdienst.Wird der Rettungsdienst auch zu Einsätzen gerufen, die eigentlich nichts für den Rettungsdienst sind?Marco Arhelger: Ja das passiert immer wieder. Uns erreichen Anrufe wegen sog. Bagatellerkrankungen/-verletzungen wie z.B. Husten, Schnupfen, Fieber, leichteren Verletzungen oder auch zu bereits seit länger bestehenden Beschwerden. Ziel unserer Notrufabfrage ist es, die dringenden Fälle von den weniger dringenden Fällen zu unterscheiden. Weniger dringliche Fälle werden an den ärztlichen Bereitschaftsdienst (Rufnummer 116 117) oder den Hausarzt verwiesen. Allerdings erreichen uns auch immer wieder Anrufe, bei denen die Anrufer von langen oder sehr langen Wartezeiten beim ärztlichen Bereitschaftsdienst berichten. Doch im Zweifel sollte man die 112 wählen, die Disponenten entscheiden dann, ob es sich um einen Notfall handelt.Müssen die Allgäuer Angst haben, dass es mal etwas länger dauert falls Sie Hilfe brauchen?Marco Arhelger: Längere Eintreffzeiten des Rettungsdienstes sind und waren noch nie ganz auszuschließen. Das Rettungsdienstsystem ist durch den Freistaat Bayern so aufgestellt, dass 80% der Notfälle in 12 Minuten Fahrtzeit erreicht werden können.
3/4Die Einsatzzahlen beim Rettungsdienst steigen an. In Großstädten wie Berlin oder Frankfurt, fahren inzwischen auch Löschfahrzeuge der Feuerwehr zur Erstversorgung als sogenannte "First Responder" zu Notfällen, die über die Notrufnummer 112 gemeldet werden. Notruf wird nicht nur bei Notfällen gewähltOft wird der Notruf allerdings auch wegen Notfällen gewählt, die eigentlich keine sind. Schnupfen, Bauchweh oder auch schon länger anhaltende Beschwerden die eigentlich etwas für den Hausarzt wären, strapazieren den Rettungsdienst. Auch im Allgäu sind die Einsatzzahlen zum Vergleich vor der Pandemie gestiegen. Doch steht der Rettungsdienst auch im Allgäu vor einem Engpass? Wir haben in einem Interview Marco Arhelger, dem Leiter der Integrierten Leitstelle Allgäu (ILS) zur aktuellen Situation befragt.  [embedcode=y00jtsporj][/embedcode]Wie viele Rettungsmittel (Rettungswagen etc.) stehen im Allgäu zur Verfügung?Marco Arhelger:Regulär stehen tageszeitabhängig bis zu 20 Rettungswagen, 11 Krankentransportwagen (tagsüber) sowie 10 Notärzte zur Verfügung. Hinzu kommen der Rettungshubschrauber Christoph 17 sowie ein Verlegungsarztfahrzeug für arztbegleitete Verlegungen von Klinik zu Klinik. Auch Einsatzmittel aus den benachbarten Bereichen (Bayern, Baden-Württemberg, Österreich, Schweiz, Liechtenstein) stehen im Bedarfsfall zur Verfügung. Die gegenseitige grenzüberschreitende Unterstützung ist etabliert. Der ILS stehen weitere fünf sog. Sonderbedarfs-Fahrzeuge (Krankentransportwagen mit Notfallausstattung) zur Verfügung, die durch die Durchführenden im Rettungsdienst bei Großschadenslagen besetzt werden müssen. Darüber hinaus stehen für größere Schadenslagen weitere, ehrenamtlich besetzte Einsatzmittel der Hilfsorganisationen und ggf. des Katastrophenschutzes zur Verfügung.Wie viele Einsätze fährt der Rettungsdienst im Durchschnitt am Tag?Marco Arhelger:Am Tag hat der Rettungsdienst im Allgäu durchschnittlich ca. 190 Einsatzfahrten in der Notfallrettung (Durchschnitt über 7 Tage der Woche) und ca. 100 Krankentransporte, welche vornehmlich werktags stattfinden. Dies sind durchschnittliche Werte, die tägliche Einsatzintensität unterliegt mitunter großen Schwankungen.Man hört aus Großstädten, dass es Engpässe gibt. Wie sieht es im Allgäu aus?Marco Arhelger: Auch im Allgäu steigen die Notfallzahlen kontinuierlich, wenn auch nicht ganz so stark wie in den Großstädten. Im Vergleich von Q1/2021 zu Q1/2022 sind die Einsatzzahlen der Notfallrettung um 28% gestiegen, im Vergleich Q1/2022 zu 2020 um 7%: Hierbei ist zu beachten, dass die Einsatzzahlen während der ersten Pandemiephase im Jahr 2020 deutlich gesunken waren. Aktuell liegen wir in den Zahlen jedoch bereits über dem Niveau aus Zeiten vor der Pandemie. Erschwerend kommt hinzu, dass durch die Ressourcenlage in den Kliniken nicht alle Patienten in einer zum Einsatzort nahen Klinik untergebracht werden können. Durch die längeren Transportwege und teilweise zusätzliche Desinfektionsmaßnahmen in Folge der Pandemie, verlängern sich die Einsatzzeiten der Rettungsmittel.Mangelt es auch im Rettungsdienst an Personal?Marco Arhelger: In den vergangenen Wochen sind lediglich an sehr wenigen Tagen einzelne Einsatzmittel (Rettungswagen und Krankentransportwagen) ausgefallen. Häufiger sind Ausfälle im Bereich Notarztdienst.Wird der Rettungsdienst auch zu Einsätzen gerufen, die eigentlich nichts für den Rettungsdienst sind?Marco Arhelger: Ja das passiert immer wieder. Uns erreichen Anrufe wegen sog. Bagatellerkrankungen/-verletzungen wie z.B. Husten, Schnupfen, Fieber, leichteren Verletzungen oder auch zu bereits seit länger bestehenden Beschwerden. Ziel unserer Notrufabfrage ist es, die dringenden Fälle von den weniger dringenden Fällen zu unterscheiden. Weniger dringliche Fälle werden an den ärztlichen Bereitschaftsdienst (Rufnummer 116 117) oder den Hausarzt verwiesen. Allerdings erreichen uns auch immer wieder Anrufe, bei denen die Anrufer von langen oder sehr langen Wartezeiten beim ärztlichen Bereitschaftsdienst berichten. Doch im Zweifel sollte man die 112 wählen, die Disponenten entscheiden dann, ob es sich um einen Notfall handelt.Müssen die Allgäuer Angst haben, dass es mal etwas länger dauert falls Sie Hilfe brauchen?Marco Arhelger: Längere Eintreffzeiten des Rettungsdienstes sind und waren noch nie ganz auszuschließen. Das Rettungsdienstsystem ist durch den Freistaat Bayern so aufgestellt, dass 80% der Notfälle in 12 Minuten Fahrtzeit erreicht werden können. Foto: Fabian Mayr
Die Einsatzzahlen beim Rettungsdienst steigen an. In Großstädten wie Berlin oder Frankfurt, fahren inzwischen auch Löschfahrzeuge der Feuerwehr zur Erstversorgung als sogenannte "First Responder" zu Notfällen, die über die Notrufnummer 112 gemeldet werden. 
Notruf wird nicht nur bei Notfällen gewähltOft wird der Notruf allerdings auch wegen Notfällen gewählt, die eigentlich keine sind. Schnupfen, Bauchweh oder auch schon länger anhaltende Beschwerden die eigentlich etwas für den Hausarzt wären, strapazieren den Rettungsdienst. Auch im Allgäu sind die Einsatzzahlen zum Vergleich vor der Pandemie gestiegen. Doch steht der Rettungsdienst auch im Allgäu vor einem Engpass? Wir haben in einem Interview Marco Arhelger, dem Leiter der Integrierten Leitstelle Allgäu (ILS) zur aktuellen Situation befragt. 
[embedcode=y00jtsporj][/embedcode]Wie viele Rettungsmittel (Rettungswagen etc.) stehen im Allgäu zur Verfügung?Marco Arhelger:Regulär stehen tageszeitabhängig bis zu 20 Rettungswagen, 11 Krankentransportwagen (tagsüber) sowie 10 Notärzte zur Verfügung. Hinzu kommen der Rettungshubschrauber Christoph 17 sowie ein Verlegungsarztfahrzeug für arztbegleitete Verlegungen von Klinik zu Klinik. Auch Einsatzmittel aus den benachbarten Bereichen (Bayern, Baden-Württemberg, Österreich, Schweiz, Liechtenstein) stehen im Bedarfsfall zur Verfügung. Die gegenseitige grenzüberschreitende Unterstützung ist etabliert.
 
Der ILS stehen weitere fünf sog. Sonderbedarfs-Fahrzeuge (Krankentransportwagen mit Notfallausstattung) zur Verfügung, die durch die Durchführenden im Rettungsdienst bei Großschadenslagen besetzt werden müssen. Darüber hinaus stehen für größere Schadenslagen weitere, ehrenamtlich besetzte Einsatzmittel der Hilfsorganisationen und ggf. des Katastrophenschutzes zur Verfügung.Wie viele Einsätze fährt der Rettungsdienst im Durchschnitt am Tag?Marco Arhelger:Am Tag hat der Rettungsdienst im Allgäu durchschnittlich ca. 190 Einsatzfahrten in der Notfallrettung (Durchschnitt über 7 Tage der Woche) und ca. 100 Krankentransporte, welche vornehmlich werktags stattfinden. Dies sind durchschnittliche Werte, die tägliche Einsatzintensität unterliegt mitunter großen Schwankungen.Man hört aus Großstädten, dass es Engpässe gibt. Wie sieht es im Allgäu aus?Marco Arhelger: Auch im Allgäu steigen die Notfallzahlen kontinuierlich, wenn auch nicht ganz so stark wie in den Großstädten. Im Vergleich von Q1/2021 zu Q1/2022 sind die Einsatzzahlen der Notfallrettung um 28% gestiegen, im Vergleich Q1/2022 zu 2020 um 7%: Hierbei ist zu beachten, dass die Einsatzzahlen während der ersten Pandemiephase im Jahr 2020 deutlich gesunken waren. Aktuell liegen wir in den Zahlen jedoch bereits über dem Niveau aus Zeiten vor der Pandemie. Erschwerend kommt hinzu, dass durch die Ressourcenlage in den Kliniken nicht alle Patienten in einer zum Einsatzort nahen Klinik untergebracht werden können. Durch die längeren Transportwege und teilweise zusätzliche Desinfektionsmaßnahmen in Folge der Pandemie, verlängern sich die Einsatzzeiten der Rettungsmittel.Mangelt es auch im Rettungsdienst an Personal?Marco Arhelger: In den vergangenen Wochen sind lediglich an sehr wenigen Tagen einzelne Einsatzmittel (Rettungswagen und Krankentransportwagen) ausgefallen. Häufiger sind Ausfälle im Bereich Notarztdienst.Wird der Rettungsdienst auch zu Einsätzen gerufen, die eigentlich nichts für den Rettungsdienst sind?Marco Arhelger: Ja das passiert immer wieder. Uns erreichen Anrufe wegen sog. Bagatellerkrankungen/-verletzungen wie z.B. Husten, Schnupfen, Fieber, leichteren Verletzungen oder auch zu bereits seit länger bestehenden Beschwerden. Ziel unserer Notrufabfrage ist es, die dringenden Fälle von den weniger dringenden Fällen zu unterscheiden. Weniger dringliche Fälle werden an den ärztlichen Bereitschaftsdienst (Rufnummer 116 117) oder den Hausarzt verwiesen. Allerdings erreichen uns auch immer wieder Anrufe, bei denen die Anrufer von langen oder sehr langen Wartezeiten beim ärztlichen Bereitschaftsdienst berichten. Doch im Zweifel sollte man die 112 wählen, die Disponenten entscheiden dann, ob es sich um einen Notfall handelt.Müssen die Allgäuer Angst haben, dass es mal etwas länger dauert falls Sie Hilfe brauchen?Marco Arhelger: Längere Eintreffzeiten des Rettungsdienstes sind und waren noch nie ganz auszuschließen. Das Rettungsdienstsystem ist durch den Freistaat Bayern so aufgestellt, dass 80% der Notfälle in 12 Minuten Fahrtzeit erreicht werden können.
4/4Die Einsatzzahlen beim Rettungsdienst steigen an. In Großstädten wie Berlin oder Frankfurt, fahren inzwischen auch Löschfahrzeuge der Feuerwehr zur Erstversorgung als sogenannte "First Responder" zu Notfällen, die über die Notrufnummer 112 gemeldet werden. Notruf wird nicht nur bei Notfällen gewähltOft wird der Notruf allerdings auch wegen Notfällen gewählt, die eigentlich keine sind. Schnupfen, Bauchweh oder auch schon länger anhaltende Beschwerden die eigentlich etwas für den Hausarzt wären, strapazieren den Rettungsdienst. Auch im Allgäu sind die Einsatzzahlen zum Vergleich vor der Pandemie gestiegen. Doch steht der Rettungsdienst auch im Allgäu vor einem Engpass? Wir haben in einem Interview Marco Arhelger, dem Leiter der Integrierten Leitstelle Allgäu (ILS) zur aktuellen Situation befragt.  [embedcode=y00jtsporj][/embedcode]Wie viele Rettungsmittel (Rettungswagen etc.) stehen im Allgäu zur Verfügung?Marco Arhelger:Regulär stehen tageszeitabhängig bis zu 20 Rettungswagen, 11 Krankentransportwagen (tagsüber) sowie 10 Notärzte zur Verfügung. Hinzu kommen der Rettungshubschrauber Christoph 17 sowie ein Verlegungsarztfahrzeug für arztbegleitete Verlegungen von Klinik zu Klinik. Auch Einsatzmittel aus den benachbarten Bereichen (Bayern, Baden-Württemberg, Österreich, Schweiz, Liechtenstein) stehen im Bedarfsfall zur Verfügung. Die gegenseitige grenzüberschreitende Unterstützung ist etabliert. Der ILS stehen weitere fünf sog. Sonderbedarfs-Fahrzeuge (Krankentransportwagen mit Notfallausstattung) zur Verfügung, die durch die Durchführenden im Rettungsdienst bei Großschadenslagen besetzt werden müssen. Darüber hinaus stehen für größere Schadenslagen weitere, ehrenamtlich besetzte Einsatzmittel der Hilfsorganisationen und ggf. des Katastrophenschutzes zur Verfügung.Wie viele Einsätze fährt der Rettungsdienst im Durchschnitt am Tag?Marco Arhelger:Am Tag hat der Rettungsdienst im Allgäu durchschnittlich ca. 190 Einsatzfahrten in der Notfallrettung (Durchschnitt über 7 Tage der Woche) und ca. 100 Krankentransporte, welche vornehmlich werktags stattfinden. Dies sind durchschnittliche Werte, die tägliche Einsatzintensität unterliegt mitunter großen Schwankungen.Man hört aus Großstädten, dass es Engpässe gibt. Wie sieht es im Allgäu aus?Marco Arhelger: Auch im Allgäu steigen die Notfallzahlen kontinuierlich, wenn auch nicht ganz so stark wie in den Großstädten. Im Vergleich von Q1/2021 zu Q1/2022 sind die Einsatzzahlen der Notfallrettung um 28% gestiegen, im Vergleich Q1/2022 zu 2020 um 7%: Hierbei ist zu beachten, dass die Einsatzzahlen während der ersten Pandemiephase im Jahr 2020 deutlich gesunken waren. Aktuell liegen wir in den Zahlen jedoch bereits über dem Niveau aus Zeiten vor der Pandemie. Erschwerend kommt hinzu, dass durch die Ressourcenlage in den Kliniken nicht alle Patienten in einer zum Einsatzort nahen Klinik untergebracht werden können. Durch die längeren Transportwege und teilweise zusätzliche Desinfektionsmaßnahmen in Folge der Pandemie, verlängern sich die Einsatzzeiten der Rettungsmittel.Mangelt es auch im Rettungsdienst an Personal?Marco Arhelger: In den vergangenen Wochen sind lediglich an sehr wenigen Tagen einzelne Einsatzmittel (Rettungswagen und Krankentransportwagen) ausgefallen. Häufiger sind Ausfälle im Bereich Notarztdienst.Wird der Rettungsdienst auch zu Einsätzen gerufen, die eigentlich nichts für den Rettungsdienst sind?Marco Arhelger: Ja das passiert immer wieder. Uns erreichen Anrufe wegen sog. Bagatellerkrankungen/-verletzungen wie z.B. Husten, Schnupfen, Fieber, leichteren Verletzungen oder auch zu bereits seit länger bestehenden Beschwerden. Ziel unserer Notrufabfrage ist es, die dringenden Fälle von den weniger dringenden Fällen zu unterscheiden. Weniger dringliche Fälle werden an den ärztlichen Bereitschaftsdienst (Rufnummer 116 117) oder den Hausarzt verwiesen. Allerdings erreichen uns auch immer wieder Anrufe, bei denen die Anrufer von langen oder sehr langen Wartezeiten beim ärztlichen Bereitschaftsdienst berichten. Doch im Zweifel sollte man die 112 wählen, die Disponenten entscheiden dann, ob es sich um einen Notfall handelt.Müssen die Allgäuer Angst haben, dass es mal etwas länger dauert falls Sie Hilfe brauchen?Marco Arhelger: Längere Eintreffzeiten des Rettungsdienstes sind und waren noch nie ganz auszuschließen. Das Rettungsdienstsystem ist durch den Freistaat Bayern so aufgestellt, dass 80% der Notfälle in 12 Minuten Fahrtzeit erreicht werden können. Foto: Svenja Moller
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