Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bilder
Icon Pfeil nach unten

Bildergalerie: Die Moore im Allgäu: Deshalb sind sie für den Klimaschutz enorm wichtig

Bildergalerie

Die Moore im Allgäu: Deshalb sind sie für den Klimaschutz enorm wichtig

Moore gehören mit ihrer unterschiedlichen und ausgeprägten Arten- und Biotopvielfalt zu den wichtigsten Naturräumen der Welt. Denn sie bieten nicht nur zahlreichen Arten Raum zum Leben, sondern sind auch von sehr großer Bedeutung für den Klima- und Hochwasserschutz. Obwohl sie so bedeutsam im Kampf gegen die Klimaerwärmung sind, sind große Teile der Moore auf der Welt und auch im Allgäu stark gefährdet, beziehungsweise in ihrer ökologischen Funktionsfähigkeit stark eingeschränkt
Das versteht man unter einem MoorDoch was ist überhaupt ein Moor? Moore sind per Definition Feuchtgebiete, auf deren überwiegend sauren und nährstoffarmen Böden Pflanzen Biotope, also bestimmte Lebensräume verschiedener Lebensgemeinschaften, bilden. Einfacher gesagt ist ein Moor eine ökologische Übergangszone zwischen festem Land und Wasser. Ohne Wasser gibt es kein Moor. Der Allgäuer Moorallianz zufolge sind sie ein einzigartiger Lebensraum, den man sich vorstellen kann wie einen riesigen, jahrtausendealten Schwamm. Überall auf der Erde, wo ausreichend Wasser vorhanden ist und das Klima eine torfbildende Vegetation erlaubt, (Torf ist ein  durch Zersetzung von pflanzlichen Substanzen entstandener dunkelbrauner bis schwarzer Boden von faseriger Beschaffenheit) können Moore entstehen.Die Allgäuer MooreDas ist auch im Allgäu der Fall. Denn das Allgäu bietet den Raum und die Gegebenheiten für eine der wertvollsten Moorlandschaften Mitteleuropas. Das kommt hauptsächlich von den Gletschern, die hier in der Eiszeit die vielfältige Landschaft prägten und die Hügel und Täler der Region formten. Dadurch war genug Wasser vorhanden, beziehungsweise der Grundwasserspiegel so günstig, dass Moore entstehen konnten. Aber auch das Klima hierzulande ist für die Entwicklung der Moore im Allgäu maßgeblich mitverantwortlich. Bis zu 1.500 mm Niederschlag jährlich und eine mittlere Jahrestemperatur von 6 bis 7 Grad bieten sehr gute Voraussetzungen für die Überganszonen zwischen Land und Wasser und für das Moorwachstum.Von artenreichen Streu- und Nasswiesen bis zu unberührten Übergangs- und Hochmoorkernen zieht sich die Moorlandschaft durch das Ost- und Oberallgäu. Und zwar von den Tälern bis an die Alpen. Ein außergewöhnliches Gebiet in den Allgäuer Mooren ist der Kempter Wald. Mit seinen rund 1.000 Hektar Moorwald ist er das größte, geschlossene Spirken-Moorwald-Vorkommen in Deutschland. Eine weitere Besonderheit findet sich im Gebiet des Bannwaldsees. Dort gibt es noch die Allmend Weide, die eine traditionelle Form der gemeinschaftlichen, landwirtschaftlichen Flächennutzung darstellt und andernorts kaum verbreitet ist. Im Landschaftsschutzgebiet "Bremental" bei Jettingen-Scheppach befindet sich ein größeres Niedermoor und an der Mindel zieht sich von Tannhausen bis nach Pfaffenhausen und Ramingen ebenfalls eine weitläufige Moorlandschaft. Auch zwischen Memmingen und Benningen gibt es ein spezielles Moor: Das Benninger Ried -  ein ausgedehntes. Quellmoor. Ansonsten sind bei Neu-Ulm, Günzburg, Illertissen und Babenhausen, sowie an der Günz ebenfalls noch Niedermoore zu finden.So helfen Moore beim KlimaschutzLaut dem Bayerischen Landesamt für Umwelt tragen Moore wesentlich zum Klimaschutz bei. Denn neben dem wertvollen Beitrag, denn diese Landschaften zum Schutz hoch bedrohter Tier- und Pflanzenarten leisten, erhalten sie eine besonders vielfältigen Biodiversität, verfügen über enormes Wasserrückhaltevermögen und fixieren dauerhaft einen hohen Kohlenstoffvorrat. Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere
Wie schon erwähnt, sind Moore ein wichtiger Lebensraum für viele seltene und hoch spezialisierte Pflanzen- und Tierarten. In den Allgäuer Mooren kommen mehr als 100 Arten vor, die in Deutschland stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht sind. Dazu gehören beispielsweise die Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica), der Hochmoor-Gelbling (Colias palaeno) oder die Kreuzotter (Vipera berus).Diese Bewohner der Moore müssen jedoch eine hohe Anpassungsfähigkeit beweisen, denn die Umweltbedingungen im Moor sind extrem. Weil sich diese Tiere und Pflanzen aber so speziell angepasst haben, reagieren sie umso empfindlicher auf eine Störung bzw. eine Veränderung der Lebensbedingungen, , insbesondere auf Eingriffe in den Wasser- und Nährstoffhaushalt.Bindung von KohlenstoffDoch diese besonderen Landschaften helfen, wenn sie intakt sind, auch dabei das Klima auf unserer Erde zu schützen. Sie fixieren nämlich einen hohen Kohlenstoffvorrat. Das bedeutet, dass in natürlichen Mooren mit einem intakten Wasserhaushalt, Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre aufgenommen und Kohlenstoff gebunden wird. Das geschieht in Form von Torf, also eingelagerten Pflanzenresten. So speichern Moore große Massen an Kohlenstoff und wirken damit wie eine Art klimaschützendes Schadstoff-Lager. Und das in gigantischen Mengen.Denn obwohl Moore nur drei Prozent der Erdoberfläche bedecken, binden sie ungefähr so viel Kohlenstoff wie die gesamte Vegetation der Erde enthält.Gefährdung und Nutzung der MooreBleibt der Schutz der Moore und die Wiederherstellung eines naturnahen Wasserregimes  ganz oder teilweise aus, können diese Landschaften ihre "Dienstleistungen", die sie für den Menschen leisten nicht mehr ausüben. 

Deshalb sind die Ziele des Pariser Klimaabkommens ohne eine konsequente Renaturierung der Moore so gut wie nicht erreichbar. Renaturierung bedeutet einen möglichst natürlichen Zustand von Ökosystemen aktiv wiederherzustellen. Werden Moore jedoch weiterhin weltweit zur Gewinnung von Ackerflächen und Plantagen sowie für den Torfstich trockengelegt und genutzt, wie das in der Vergangenheit passierte und auch heute noch geschieht, so könnten die gebundenen Stoffe wieder in die Luft abgegeben werden. Weil Dieser Prozess spielt sich jedoch wegen der jahrelangen intensiven Nutzung auch jetzt schon ab. Sollten die Moore nicht geschützt und erhalten werden, so könnte es sogar zu einer Verdreifachung der Menge der klimaschädlichen Stoffe kommen, die aus Mooren emittierten, also in die Luft abgegeben werden.Moorschäden im Allgäu durch menschliche NutzungIm Allgäu sind beispielsweise laut der Allgäuer Moorallianz ca. 90 Prozent der Wasserhaushalte in den Mooren ganz oder teilweise geschädigt. Das liegt daran, dass in der Vergangenheit Hochmoore entwässert wurden und der abgebaute Torf als Brennstoff oder später als Substrat für Blumenerde genutzt wurde. Die damals errichteten Entwässerungsgräben sind heute meist immer noch wirksam und führen, wie die Moorallianz es beschreibt, zum langsamen Ausbluten der Moore und zum Verschwinden der moortypischen Flora und Fauna.Die Entwässerung hat zur Folge, dass das Porenvolumen des Torfs geringer wird und der gesamte Torfkörper in sich zusammensackt. So verliert der Moorboden seine Fähigkeit als Wasserspeicher und auch als Schadstoff-Lager. Denn durch die Entwässerung kommt Sauerstoff an die Bodenschichten, die bisher im Wasser "konserviert" waren. Der Torf fängt an sich zu zersetzen und Kohlendioxid und das 300 mal klimaschädlichere Lachgas werden in großen Mengen freigesetzt. Je intensiver die Sauerstoffzufuhr ist, desto größer sind die klimaschädlichen Emissionen.Schutz und Erhalt der Allgäuer MoorlandschaftenUm Moore zu schützen, zu renaturieren und zu erhalten, können verschiedene Maßnahmen sinnvoll sein.  Zu den möglichen Schutzmaßnahmen gehört die Wiedervernässung der Moore. Das kann erreicht werden, indem Drainagen (darunter versteht man eine Technik, bzw. Systeme die zielgerichtet Wasser aus dem Boden sammeln und ableiten) entfernt, oder Entwässerungsgräben und Torfstiche angestaut werden. Auch die Anpassung der landwirtschaftlichen Nutzung, sowie unterschiedliche Landschaftspflege-Maßnahmen können zum Schutz und Erhalt der wichtigen Landschaften beitragen. Jedoch ist es der Allgäuer Moorallianz nach wichtig, die Maßnahmen an die regionalen und lokalen Gegebenheiten anzupassen.Projekte zum Moorschutz im AllgäuIn den letzten zehn Jahren gab es schon einige Bemühungen zum Schutz und Erhalt der Moore. Dazu zählen erfolgreiche Renaturierungsprojekte im Ost- und Oberallgäu wie beispielsweise im Seemos (Oy-Mittelberg), im Räsenmoos (Marktoberdorf) und im Heggener Moos (Stötten a. Auerberg). Dabei wurde in ausgewählten Referenzgebieten der Wasserhaushalt vor und nach der Umsetzung von Renaturierungsmaßnahmen  regelmäßig durch Pegelmessungen überprüft und beurteilt. Das Ergebnis: Eine Anhebung des Wasserstands ist laut der Allgäuer Moorallianz deutlich zu erkennen. Außerdem haben sich großflächig verschiedene Torfmoose, Sonnentau und Binsen sowie einige Libellen- und Schmetterlingsarten wieder angesiedelt.Wie man selbst zum Schutz beitragen kannDoch auch man selbst kann die Moore im Allgäu passiv schützen. Wer nämlich für Garten und Blumenkästen Erde benötigt, findet in Garten-, Bau- und Supermärkten eine große Auswahl an Produkten. Viele dieser Produkte enthalten hohe Anteile an Torf, der aus den Mooren entnommen wurde und sie auf Dauer schädigt. Jeder von uns kann also etwas zum Moor- und Klimaschutz beitragen, indem er auf Torf in Gartenerden verzichtet und auf Alternativen, also torffreie Ersatzsubstrate oder Komposterden zurückgreift. Wem das noch nicht genug ist, der kann, zumindest als Eigentümer oder Eigentümerin von Moorflächen einen Beitrag leisten, indem er oder sie seine oder ihre Grundstücke für Moorschutzmaßnahmen zur Verfügung stellt.
1/7Moore gehören mit ihrer unterschiedlichen und ausgeprägten Arten- und Biotopvielfalt zu den wichtigsten Naturräumen der Welt. Denn sie bieten nicht nur zahlreichen Arten Raum zum Leben, sondern sind auch von sehr großer Bedeutung für den Klima- und Hochwasserschutz. Obwohl sie so bedeutsam im Kampf gegen die Klimaerwärmung sind, sind große Teile der Moore auf der Welt und auch im Allgäu stark gefährdet, beziehungsweise in ihrer ökologischen Funktionsfähigkeit stark eingeschränkt Das versteht man unter einem MoorDoch was ist überhaupt ein Moor? Moore sind per Definition Feuchtgebiete, auf deren überwiegend sauren und nährstoffarmen Böden Pflanzen Biotope, also bestimmte Lebensräume verschiedener Lebensgemeinschaften, bilden. Einfacher gesagt ist ein Moor eine ökologische Übergangszone zwischen festem Land und Wasser. Ohne Wasser gibt es kein Moor. Der Allgäuer Moorallianz zufolge sind sie ein einzigartiger Lebensraum, den man sich vorstellen kann wie einen riesigen, jahrtausendealten Schwamm. Überall auf der Erde, wo ausreichend Wasser vorhanden ist und das Klima eine torfbildende Vegetation erlaubt, (Torf ist ein durch Zersetzung von pflanzlichen Substanzen entstandener dunkelbrauner bis schwarzer Boden von faseriger Beschaffenheit) können Moore entstehen.Die Allgäuer MooreDas ist auch im Allgäu der Fall. Denn das Allgäu bietet den Raum und die Gegebenheiten für eine der wertvollsten Moorlandschaften Mitteleuropas. Das kommt hauptsächlich von den Gletschern, die hier in der Eiszeit die vielfältige Landschaft prägten und die Hügel und Täler der Region formten. Dadurch war genug Wasser vorhanden, beziehungsweise der Grundwasserspiegel so günstig, dass Moore entstehen konnten. Aber auch das Klima hierzulande ist für die Entwicklung der Moore im Allgäu maßgeblich mitverantwortlich. Bis zu 1.500 mm Niederschlag jährlich und eine mittlere Jahrestemperatur von 6 bis 7 Grad bieten sehr gute Voraussetzungen für die Überganszonen zwischen Land und Wasser und für das Moorwachstum.Von artenreichen Streu- und Nasswiesen bis zu unberührten Übergangs- und Hochmoorkernen zieht sich die Moorlandschaft durch das Ost- und Oberallgäu. Und zwar von den Tälern bis an die Alpen. Ein außergewöhnliches Gebiet in den Allgäuer Mooren ist der Kempter Wald. Mit seinen rund 1.000 Hektar Moorwald ist er das größte, geschlossene Spirken-Moorwald-Vorkommen in Deutschland. Eine weitere Besonderheit findet sich im Gebiet des Bannwaldsees. Dort gibt es noch die Allmend Weide, die eine traditionelle Form der gemeinschaftlichen, landwirtschaftlichen Flächennutzung darstellt und andernorts kaum verbreitet ist. Im Landschaftsschutzgebiet "Bremental" bei Jettingen-Scheppach befindet sich ein größeres Niedermoor und an der Mindel zieht sich von Tannhausen bis nach Pfaffenhausen und Ramingen ebenfalls eine weitläufige Moorlandschaft. Auch zwischen Memmingen und Benningen gibt es ein spezielles Moor: Das Benninger Ried -  ein ausgedehntes. Quellmoor. Ansonsten sind bei Neu-Ulm, Günzburg, Illertissen und Babenhausen, sowie an der Günz ebenfalls noch Niedermoore zu finden.So helfen Moore beim KlimaschutzLaut dem Bayerischen Landesamt für Umwelt tragen Moore wesentlich zum Klimaschutz bei. Denn neben dem wertvollen Beitrag, denn diese Landschaften zum Schutz hoch bedrohter Tier- und Pflanzenarten leisten, erhalten sie eine besonders vielfältigen Biodiversität, verfügen über enormes Wasserrückhaltevermögen und fixieren dauerhaft einen hohen Kohlenstoffvorrat. Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere Wie schon erwähnt, sind Moore ein wichtiger Lebensraum für viele seltene und hoch spezialisierte Pflanzen- und Tierarten. In den Allgäuer Mooren kommen mehr als 100 Arten vor, die in Deutschland stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht sind. Dazu gehören beispielsweise die Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica), der Hochmoor-Gelbling (Colias palaeno) oder die Kreuzotter (Vipera berus).Diese Bewohner der Moore müssen jedoch eine hohe Anpassungsfähigkeit beweisen, denn die Umweltbedingungen im Moor sind extrem. Weil sich diese Tiere und Pflanzen aber so speziell angepasst haben, reagieren sie umso empfindlicher auf eine Störung bzw. eine Veränderung der Lebensbedingungen, , insbesondere auf Eingriffe in den Wasser- und Nährstoffhaushalt.Bindung von KohlenstoffDoch diese besonderen Landschaften helfen, wenn sie intakt sind, auch dabei das Klima auf unserer Erde zu schützen. Sie fixieren nämlich einen hohen Kohlenstoffvorrat. Das bedeutet, dass in natürlichen Mooren mit einem intakten Wasserhaushalt, Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre aufgenommen und Kohlenstoff gebunden wird. Das geschieht in Form von Torf, also eingelagerten Pflanzenresten. So speichern Moore große Massen an Kohlenstoff und wirken damit wie eine Art klimaschützendes Schadstoff-Lager. Und das in gigantischen Mengen.Denn obwohl Moore nur drei Prozent der Erdoberfläche bedecken, binden sie ungefähr so viel Kohlenstoff wie die gesamte Vegetation der Erde enthält.Gefährdung und Nutzung der MooreBleibt der Schutz der Moore und die Wiederherstellung eines naturnahen Wasserregimes ganz oder teilweise aus, können diese Landschaften ihre "Dienstleistungen", die sie für den Menschen leisten nicht mehr ausüben.  Deshalb sind die Ziele des Pariser Klimaabkommens ohne eine konsequente Renaturierung der Moore so gut wie nicht erreichbar. Renaturierung bedeutet einen möglichst natürlichen Zustand von Ökosystemen aktiv wiederherzustellen. Werden Moore jedoch weiterhin weltweit zur Gewinnung von Ackerflächen und Plantagen sowie für den Torfstich trockengelegt und genutzt, wie das in der Vergangenheit passierte und auch heute noch geschieht, so könnten die gebundenen Stoffe wieder in die Luft abgegeben werden. Weil Dieser Prozess spielt sich jedoch wegen der jahrelangen intensiven Nutzung auch jetzt schon ab. Sollten die Moore nicht geschützt und erhalten werden, so könnte es sogar zu einer Verdreifachung der Menge der klimaschädlichen Stoffe kommen, die aus Mooren emittierten, also in die Luft abgegeben werden.Moorschäden im Allgäu durch menschliche NutzungIm Allgäu sind beispielsweise laut der Allgäuer Moorallianz ca. 90 Prozent der Wasserhaushalte in den Mooren ganz oder teilweise geschädigt. Das liegt daran, dass in der Vergangenheit Hochmoore entwässert wurden und der abgebaute Torf als Brennstoff oder später als Substrat für Blumenerde genutzt wurde. Die damals errichteten Entwässerungsgräben sind heute meist immer noch wirksam und führen, wie die Moorallianz es beschreibt, zum langsamen Ausbluten der Moore und zum Verschwinden der moortypischen Flora und Fauna.Die Entwässerung hat zur Folge, dass das Porenvolumen des Torfs geringer wird und der gesamte Torfkörper in sich zusammensackt. So verliert der Moorboden seine Fähigkeit als Wasserspeicher und auch als Schadstoff-Lager. Denn durch die Entwässerung kommt Sauerstoff an die Bodenschichten, die bisher im Wasser "konserviert" waren. Der Torf fängt an sich zu zersetzen und Kohlendioxid und das 300 mal klimaschädlichere Lachgas werden in großen Mengen freigesetzt. Je intensiver die Sauerstoffzufuhr ist, desto größer sind die klimaschädlichen Emissionen.Schutz und Erhalt der Allgäuer MoorlandschaftenUm Moore zu schützen, zu renaturieren und zu erhalten, können verschiedene Maßnahmen sinnvoll sein.  Zu den möglichen Schutzmaßnahmen gehört die Wiedervernässung der Moore. Das kann erreicht werden, indem Drainagen (darunter versteht man eine Technik, bzw. Systeme die zielgerichtet Wasser aus dem Boden sammeln und ableiten) entfernt, oder Entwässerungsgräben und Torfstiche angestaut werden. Auch die Anpassung der landwirtschaftlichen Nutzung, sowie unterschiedliche Landschaftspflege-Maßnahmen können zum Schutz und Erhalt der wichtigen Landschaften beitragen. Jedoch ist es der Allgäuer Moorallianz nach wichtig, die Maßnahmen an die regionalen und lokalen Gegebenheiten anzupassen.Projekte zum Moorschutz im AllgäuIn den letzten zehn Jahren gab es schon einige Bemühungen zum Schutz und Erhalt der Moore. Dazu zählen erfolgreiche Renaturierungsprojekte im Ost- und Oberallgäu wie beispielsweise im Seemos (Oy-Mittelberg), im Räsenmoos (Marktoberdorf) und im Heggener Moos (Stötten a. Auerberg). Dabei wurde in ausgewählten Referenzgebieten der Wasserhaushalt vor und nach der Umsetzung von Renaturierungsmaßnahmen regelmäßig durch Pegelmessungen überprüft und beurteilt. Das Ergebnis: Eine Anhebung des Wasserstands ist laut der Allgäuer Moorallianz deutlich zu erkennen. Außerdem haben sich großflächig verschiedene Torfmoose, Sonnentau und Binsen sowie einige Libellen- und Schmetterlingsarten wieder angesiedelt.Wie man selbst zum Schutz beitragen kannDoch auch man selbst kann die Moore im Allgäu passiv schützen. Wer nämlich für Garten und Blumenkästen Erde benötigt, findet in Garten-, Bau- und Supermärkten eine große Auswahl an Produkten. Viele dieser Produkte enthalten hohe Anteile an Torf, der aus den Mooren entnommen wurde und sie auf Dauer schädigt. Jeder von uns kann also etwas zum Moor- und Klimaschutz beitragen, indem er auf Torf in Gartenerden verzichtet und auf Alternativen, also torffreie Ersatzsubstrate oder Komposterden zurückgreift. Wem das noch nicht genug ist, der kann, zumindest als Eigentümer oder Eigentümerin von Moorflächen einen Beitrag leisten, indem er oder sie seine oder ihre Grundstücke für Moorschutzmaßnahmen zur Verfügung stellt. Foto: Herbert Stadelmann
Moore gehören mit ihrer unterschiedlichen und ausgeprägten Arten- und Biotopvielfalt zu den wichtigsten Naturräumen der Welt. Denn sie bieten nicht nur zahlreichen Arten Raum zum Leben, sondern sind auch von sehr großer Bedeutung für den Klima- und Hochwasserschutz. Obwohl sie so bedeutsam im Kampf gegen die Klimaerwärmung sind, sind große Teile der Moore auf der Welt und auch im Allgäu stark gefährdet, beziehungsweise in ihrer ökologischen Funktionsfähigkeit stark eingeschränkt
Das versteht man unter einem MoorDoch was ist überhaupt ein Moor? Moore sind per Definition Feuchtgebiete, auf deren überwiegend sauren und nährstoffarmen Böden Pflanzen Biotope, also bestimmte Lebensräume verschiedener Lebensgemeinschaften, bilden. Einfacher gesagt ist ein Moor eine ökologische Übergangszone zwischen festem Land und Wasser. Ohne Wasser gibt es kein Moor. Der Allgäuer Moorallianz zufolge sind sie ein einzigartiger Lebensraum, den man sich vorstellen kann wie einen riesigen, jahrtausendealten Schwamm. Überall auf der Erde, wo ausreichend Wasser vorhanden ist und das Klima eine torfbildende Vegetation erlaubt, (Torf ist ein  durch Zersetzung von pflanzlichen Substanzen entstandener dunkelbrauner bis schwarzer Boden von faseriger Beschaffenheit) können Moore entstehen.Die Allgäuer MooreDas ist auch im Allgäu der Fall. Denn das Allgäu bietet den Raum und die Gegebenheiten für eine der wertvollsten Moorlandschaften Mitteleuropas. Das kommt hauptsächlich von den Gletschern, die hier in der Eiszeit die vielfältige Landschaft prägten und die Hügel und Täler der Region formten. Dadurch war genug Wasser vorhanden, beziehungsweise der Grundwasserspiegel so günstig, dass Moore entstehen konnten. Aber auch das Klima hierzulande ist für die Entwicklung der Moore im Allgäu maßgeblich mitverantwortlich. Bis zu 1.500 mm Niederschlag jährlich und eine mittlere Jahrestemperatur von 6 bis 7 Grad bieten sehr gute Voraussetzungen für die Überganszonen zwischen Land und Wasser und für das Moorwachstum.Von artenreichen Streu- und Nasswiesen bis zu unberührten Übergangs- und Hochmoorkernen zieht sich die Moorlandschaft durch das Ost- und Oberallgäu. Und zwar von den Tälern bis an die Alpen. Ein außergewöhnliches Gebiet in den Allgäuer Mooren ist der Kempter Wald. Mit seinen rund 1.000 Hektar Moorwald ist er das größte, geschlossene Spirken-Moorwald-Vorkommen in Deutschland. Eine weitere Besonderheit findet sich im Gebiet des Bannwaldsees. Dort gibt es noch die Allmend Weide, die eine traditionelle Form der gemeinschaftlichen, landwirtschaftlichen Flächennutzung darstellt und andernorts kaum verbreitet ist. Im Landschaftsschutzgebiet "Bremental" bei Jettingen-Scheppach befindet sich ein größeres Niedermoor und an der Mindel zieht sich von Tannhausen bis nach Pfaffenhausen und Ramingen ebenfalls eine weitläufige Moorlandschaft. Auch zwischen Memmingen und Benningen gibt es ein spezielles Moor: Das Benninger Ried -  ein ausgedehntes. Quellmoor. Ansonsten sind bei Neu-Ulm, Günzburg, Illertissen und Babenhausen, sowie an der Günz ebenfalls noch Niedermoore zu finden.So helfen Moore beim KlimaschutzLaut dem Bayerischen Landesamt für Umwelt tragen Moore wesentlich zum Klimaschutz bei. Denn neben dem wertvollen Beitrag, denn diese Landschaften zum Schutz hoch bedrohter Tier- und Pflanzenarten leisten, erhalten sie eine besonders vielfältigen Biodiversität, verfügen über enormes Wasserrückhaltevermögen und fixieren dauerhaft einen hohen Kohlenstoffvorrat. Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere
Wie schon erwähnt, sind Moore ein wichtiger Lebensraum für viele seltene und hoch spezialisierte Pflanzen- und Tierarten. In den Allgäuer Mooren kommen mehr als 100 Arten vor, die in Deutschland stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht sind. Dazu gehören beispielsweise die Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica), der Hochmoor-Gelbling (Colias palaeno) oder die Kreuzotter (Vipera berus).Diese Bewohner der Moore müssen jedoch eine hohe Anpassungsfähigkeit beweisen, denn die Umweltbedingungen im Moor sind extrem. Weil sich diese Tiere und Pflanzen aber so speziell angepasst haben, reagieren sie umso empfindlicher auf eine Störung bzw. eine Veränderung der Lebensbedingungen, , insbesondere auf Eingriffe in den Wasser- und Nährstoffhaushalt.Bindung von KohlenstoffDoch diese besonderen Landschaften helfen, wenn sie intakt sind, auch dabei das Klima auf unserer Erde zu schützen. Sie fixieren nämlich einen hohen Kohlenstoffvorrat. Das bedeutet, dass in natürlichen Mooren mit einem intakten Wasserhaushalt, Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre aufgenommen und Kohlenstoff gebunden wird. Das geschieht in Form von Torf, also eingelagerten Pflanzenresten. So speichern Moore große Massen an Kohlenstoff und wirken damit wie eine Art klimaschützendes Schadstoff-Lager. Und das in gigantischen Mengen.Denn obwohl Moore nur drei Prozent der Erdoberfläche bedecken, binden sie ungefähr so viel Kohlenstoff wie die gesamte Vegetation der Erde enthält.Gefährdung und Nutzung der MooreBleibt der Schutz der Moore und die Wiederherstellung eines naturnahen Wasserregimes  ganz oder teilweise aus, können diese Landschaften ihre "Dienstleistungen", die sie für den Menschen leisten nicht mehr ausüben. 

Deshalb sind die Ziele des Pariser Klimaabkommens ohne eine konsequente Renaturierung der Moore so gut wie nicht erreichbar. Renaturierung bedeutet einen möglichst natürlichen Zustand von Ökosystemen aktiv wiederherzustellen. Werden Moore jedoch weiterhin weltweit zur Gewinnung von Ackerflächen und Plantagen sowie für den Torfstich trockengelegt und genutzt, wie das in der Vergangenheit passierte und auch heute noch geschieht, so könnten die gebundenen Stoffe wieder in die Luft abgegeben werden. Weil Dieser Prozess spielt sich jedoch wegen der jahrelangen intensiven Nutzung auch jetzt schon ab. Sollten die Moore nicht geschützt und erhalten werden, so könnte es sogar zu einer Verdreifachung der Menge der klimaschädlichen Stoffe kommen, die aus Mooren emittierten, also in die Luft abgegeben werden.Moorschäden im Allgäu durch menschliche NutzungIm Allgäu sind beispielsweise laut der Allgäuer Moorallianz ca. 90 Prozent der Wasserhaushalte in den Mooren ganz oder teilweise geschädigt. Das liegt daran, dass in der Vergangenheit Hochmoore entwässert wurden und der abgebaute Torf als Brennstoff oder später als Substrat für Blumenerde genutzt wurde. Die damals errichteten Entwässerungsgräben sind heute meist immer noch wirksam und führen, wie die Moorallianz es beschreibt, zum langsamen Ausbluten der Moore und zum Verschwinden der moortypischen Flora und Fauna.Die Entwässerung hat zur Folge, dass das Porenvolumen des Torfs geringer wird und der gesamte Torfkörper in sich zusammensackt. So verliert der Moorboden seine Fähigkeit als Wasserspeicher und auch als Schadstoff-Lager. Denn durch die Entwässerung kommt Sauerstoff an die Bodenschichten, die bisher im Wasser "konserviert" waren. Der Torf fängt an sich zu zersetzen und Kohlendioxid und das 300 mal klimaschädlichere Lachgas werden in großen Mengen freigesetzt. Je intensiver die Sauerstoffzufuhr ist, desto größer sind die klimaschädlichen Emissionen.Schutz und Erhalt der Allgäuer MoorlandschaftenUm Moore zu schützen, zu renaturieren und zu erhalten, können verschiedene Maßnahmen sinnvoll sein.  Zu den möglichen Schutzmaßnahmen gehört die Wiedervernässung der Moore. Das kann erreicht werden, indem Drainagen (darunter versteht man eine Technik, bzw. Systeme die zielgerichtet Wasser aus dem Boden sammeln und ableiten) entfernt, oder Entwässerungsgräben und Torfstiche angestaut werden. Auch die Anpassung der landwirtschaftlichen Nutzung, sowie unterschiedliche Landschaftspflege-Maßnahmen können zum Schutz und Erhalt der wichtigen Landschaften beitragen. Jedoch ist es der Allgäuer Moorallianz nach wichtig, die Maßnahmen an die regionalen und lokalen Gegebenheiten anzupassen.Projekte zum Moorschutz im AllgäuIn den letzten zehn Jahren gab es schon einige Bemühungen zum Schutz und Erhalt der Moore. Dazu zählen erfolgreiche Renaturierungsprojekte im Ost- und Oberallgäu wie beispielsweise im Seemos (Oy-Mittelberg), im Räsenmoos (Marktoberdorf) und im Heggener Moos (Stötten a. Auerberg). Dabei wurde in ausgewählten Referenzgebieten der Wasserhaushalt vor und nach der Umsetzung von Renaturierungsmaßnahmen  regelmäßig durch Pegelmessungen überprüft und beurteilt. Das Ergebnis: Eine Anhebung des Wasserstands ist laut der Allgäuer Moorallianz deutlich zu erkennen. Außerdem haben sich großflächig verschiedene Torfmoose, Sonnentau und Binsen sowie einige Libellen- und Schmetterlingsarten wieder angesiedelt.Wie man selbst zum Schutz beitragen kannDoch auch man selbst kann die Moore im Allgäu passiv schützen. Wer nämlich für Garten und Blumenkästen Erde benötigt, findet in Garten-, Bau- und Supermärkten eine große Auswahl an Produkten. Viele dieser Produkte enthalten hohe Anteile an Torf, der aus den Mooren entnommen wurde und sie auf Dauer schädigt. Jeder von uns kann also etwas zum Moor- und Klimaschutz beitragen, indem er auf Torf in Gartenerden verzichtet und auf Alternativen, also torffreie Ersatzsubstrate oder Komposterden zurückgreift. Wem das noch nicht genug ist, der kann, zumindest als Eigentümer oder Eigentümerin von Moorflächen einen Beitrag leisten, indem er oder sie seine oder ihre Grundstücke für Moorschutzmaßnahmen zur Verfügung stellt.
2/7Moore gehören mit ihrer unterschiedlichen und ausgeprägten Arten- und Biotopvielfalt zu den wichtigsten Naturräumen der Welt. Denn sie bieten nicht nur zahlreichen Arten Raum zum Leben, sondern sind auch von sehr großer Bedeutung für den Klima- und Hochwasserschutz. Obwohl sie so bedeutsam im Kampf gegen die Klimaerwärmung sind, sind große Teile der Moore auf der Welt und auch im Allgäu stark gefährdet, beziehungsweise in ihrer ökologischen Funktionsfähigkeit stark eingeschränkt Das versteht man unter einem MoorDoch was ist überhaupt ein Moor? Moore sind per Definition Feuchtgebiete, auf deren überwiegend sauren und nährstoffarmen Böden Pflanzen Biotope, also bestimmte Lebensräume verschiedener Lebensgemeinschaften, bilden. Einfacher gesagt ist ein Moor eine ökologische Übergangszone zwischen festem Land und Wasser. Ohne Wasser gibt es kein Moor. Der Allgäuer Moorallianz zufolge sind sie ein einzigartiger Lebensraum, den man sich vorstellen kann wie einen riesigen, jahrtausendealten Schwamm. Überall auf der Erde, wo ausreichend Wasser vorhanden ist und das Klima eine torfbildende Vegetation erlaubt, (Torf ist ein durch Zersetzung von pflanzlichen Substanzen entstandener dunkelbrauner bis schwarzer Boden von faseriger Beschaffenheit) können Moore entstehen.Die Allgäuer MooreDas ist auch im Allgäu der Fall. Denn das Allgäu bietet den Raum und die Gegebenheiten für eine der wertvollsten Moorlandschaften Mitteleuropas. Das kommt hauptsächlich von den Gletschern, die hier in der Eiszeit die vielfältige Landschaft prägten und die Hügel und Täler der Region formten. Dadurch war genug Wasser vorhanden, beziehungsweise der Grundwasserspiegel so günstig, dass Moore entstehen konnten. Aber auch das Klima hierzulande ist für die Entwicklung der Moore im Allgäu maßgeblich mitverantwortlich. Bis zu 1.500 mm Niederschlag jährlich und eine mittlere Jahrestemperatur von 6 bis 7 Grad bieten sehr gute Voraussetzungen für die Überganszonen zwischen Land und Wasser und für das Moorwachstum.Von artenreichen Streu- und Nasswiesen bis zu unberührten Übergangs- und Hochmoorkernen zieht sich die Moorlandschaft durch das Ost- und Oberallgäu. Und zwar von den Tälern bis an die Alpen. Ein außergewöhnliches Gebiet in den Allgäuer Mooren ist der Kempter Wald. Mit seinen rund 1.000 Hektar Moorwald ist er das größte, geschlossene Spirken-Moorwald-Vorkommen in Deutschland. Eine weitere Besonderheit findet sich im Gebiet des Bannwaldsees. Dort gibt es noch die Allmend Weide, die eine traditionelle Form der gemeinschaftlichen, landwirtschaftlichen Flächennutzung darstellt und andernorts kaum verbreitet ist. Im Landschaftsschutzgebiet "Bremental" bei Jettingen-Scheppach befindet sich ein größeres Niedermoor und an der Mindel zieht sich von Tannhausen bis nach Pfaffenhausen und Ramingen ebenfalls eine weitläufige Moorlandschaft. Auch zwischen Memmingen und Benningen gibt es ein spezielles Moor: Das Benninger Ried -  ein ausgedehntes. Quellmoor. Ansonsten sind bei Neu-Ulm, Günzburg, Illertissen und Babenhausen, sowie an der Günz ebenfalls noch Niedermoore zu finden.So helfen Moore beim KlimaschutzLaut dem Bayerischen Landesamt für Umwelt tragen Moore wesentlich zum Klimaschutz bei. Denn neben dem wertvollen Beitrag, denn diese Landschaften zum Schutz hoch bedrohter Tier- und Pflanzenarten leisten, erhalten sie eine besonders vielfältigen Biodiversität, verfügen über enormes Wasserrückhaltevermögen und fixieren dauerhaft einen hohen Kohlenstoffvorrat. Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere Wie schon erwähnt, sind Moore ein wichtiger Lebensraum für viele seltene und hoch spezialisierte Pflanzen- und Tierarten. In den Allgäuer Mooren kommen mehr als 100 Arten vor, die in Deutschland stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht sind. Dazu gehören beispielsweise die Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica), der Hochmoor-Gelbling (Colias palaeno) oder die Kreuzotter (Vipera berus).Diese Bewohner der Moore müssen jedoch eine hohe Anpassungsfähigkeit beweisen, denn die Umweltbedingungen im Moor sind extrem. Weil sich diese Tiere und Pflanzen aber so speziell angepasst haben, reagieren sie umso empfindlicher auf eine Störung bzw. eine Veränderung der Lebensbedingungen, , insbesondere auf Eingriffe in den Wasser- und Nährstoffhaushalt.Bindung von KohlenstoffDoch diese besonderen Landschaften helfen, wenn sie intakt sind, auch dabei das Klima auf unserer Erde zu schützen. Sie fixieren nämlich einen hohen Kohlenstoffvorrat. Das bedeutet, dass in natürlichen Mooren mit einem intakten Wasserhaushalt, Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre aufgenommen und Kohlenstoff gebunden wird. Das geschieht in Form von Torf, also eingelagerten Pflanzenresten. So speichern Moore große Massen an Kohlenstoff und wirken damit wie eine Art klimaschützendes Schadstoff-Lager. Und das in gigantischen Mengen.Denn obwohl Moore nur drei Prozent der Erdoberfläche bedecken, binden sie ungefähr so viel Kohlenstoff wie die gesamte Vegetation der Erde enthält.Gefährdung und Nutzung der MooreBleibt der Schutz der Moore und die Wiederherstellung eines naturnahen Wasserregimes ganz oder teilweise aus, können diese Landschaften ihre "Dienstleistungen", die sie für den Menschen leisten nicht mehr ausüben.  Deshalb sind die Ziele des Pariser Klimaabkommens ohne eine konsequente Renaturierung der Moore so gut wie nicht erreichbar. Renaturierung bedeutet einen möglichst natürlichen Zustand von Ökosystemen aktiv wiederherzustellen. Werden Moore jedoch weiterhin weltweit zur Gewinnung von Ackerflächen und Plantagen sowie für den Torfstich trockengelegt und genutzt, wie das in der Vergangenheit passierte und auch heute noch geschieht, so könnten die gebundenen Stoffe wieder in die Luft abgegeben werden. Weil Dieser Prozess spielt sich jedoch wegen der jahrelangen intensiven Nutzung auch jetzt schon ab. Sollten die Moore nicht geschützt und erhalten werden, so könnte es sogar zu einer Verdreifachung der Menge der klimaschädlichen Stoffe kommen, die aus Mooren emittierten, also in die Luft abgegeben werden.Moorschäden im Allgäu durch menschliche NutzungIm Allgäu sind beispielsweise laut der Allgäuer Moorallianz ca. 90 Prozent der Wasserhaushalte in den Mooren ganz oder teilweise geschädigt. Das liegt daran, dass in der Vergangenheit Hochmoore entwässert wurden und der abgebaute Torf als Brennstoff oder später als Substrat für Blumenerde genutzt wurde. Die damals errichteten Entwässerungsgräben sind heute meist immer noch wirksam und führen, wie die Moorallianz es beschreibt, zum langsamen Ausbluten der Moore und zum Verschwinden der moortypischen Flora und Fauna.Die Entwässerung hat zur Folge, dass das Porenvolumen des Torfs geringer wird und der gesamte Torfkörper in sich zusammensackt. So verliert der Moorboden seine Fähigkeit als Wasserspeicher und auch als Schadstoff-Lager. Denn durch die Entwässerung kommt Sauerstoff an die Bodenschichten, die bisher im Wasser "konserviert" waren. Der Torf fängt an sich zu zersetzen und Kohlendioxid und das 300 mal klimaschädlichere Lachgas werden in großen Mengen freigesetzt. Je intensiver die Sauerstoffzufuhr ist, desto größer sind die klimaschädlichen Emissionen.Schutz und Erhalt der Allgäuer MoorlandschaftenUm Moore zu schützen, zu renaturieren und zu erhalten, können verschiedene Maßnahmen sinnvoll sein.  Zu den möglichen Schutzmaßnahmen gehört die Wiedervernässung der Moore. Das kann erreicht werden, indem Drainagen (darunter versteht man eine Technik, bzw. Systeme die zielgerichtet Wasser aus dem Boden sammeln und ableiten) entfernt, oder Entwässerungsgräben und Torfstiche angestaut werden. Auch die Anpassung der landwirtschaftlichen Nutzung, sowie unterschiedliche Landschaftspflege-Maßnahmen können zum Schutz und Erhalt der wichtigen Landschaften beitragen. Jedoch ist es der Allgäuer Moorallianz nach wichtig, die Maßnahmen an die regionalen und lokalen Gegebenheiten anzupassen.Projekte zum Moorschutz im AllgäuIn den letzten zehn Jahren gab es schon einige Bemühungen zum Schutz und Erhalt der Moore. Dazu zählen erfolgreiche Renaturierungsprojekte im Ost- und Oberallgäu wie beispielsweise im Seemos (Oy-Mittelberg), im Räsenmoos (Marktoberdorf) und im Heggener Moos (Stötten a. Auerberg). Dabei wurde in ausgewählten Referenzgebieten der Wasserhaushalt vor und nach der Umsetzung von Renaturierungsmaßnahmen regelmäßig durch Pegelmessungen überprüft und beurteilt. Das Ergebnis: Eine Anhebung des Wasserstands ist laut der Allgäuer Moorallianz deutlich zu erkennen. Außerdem haben sich großflächig verschiedene Torfmoose, Sonnentau und Binsen sowie einige Libellen- und Schmetterlingsarten wieder angesiedelt.Wie man selbst zum Schutz beitragen kannDoch auch man selbst kann die Moore im Allgäu passiv schützen. Wer nämlich für Garten und Blumenkästen Erde benötigt, findet in Garten-, Bau- und Supermärkten eine große Auswahl an Produkten. Viele dieser Produkte enthalten hohe Anteile an Torf, der aus den Mooren entnommen wurde und sie auf Dauer schädigt. Jeder von uns kann also etwas zum Moor- und Klimaschutz beitragen, indem er auf Torf in Gartenerden verzichtet und auf Alternativen, also torffreie Ersatzsubstrate oder Komposterden zurückgreift. Wem das noch nicht genug ist, der kann, zumindest als Eigentümer oder Eigentümerin von Moorflächen einen Beitrag leisten, indem er oder sie seine oder ihre Grundstücke für Moorschutzmaßnahmen zur Verfügung stellt. Foto: Herbert Stadelmann
Moore gehören mit ihrer unterschiedlichen und ausgeprägten Arten- und Biotopvielfalt zu den wichtigsten Naturräumen der Welt. Denn sie bieten nicht nur zahlreichen Arten Raum zum Leben, sondern sind auch von sehr großer Bedeutung für den Klima- und Hochwasserschutz. Obwohl sie so bedeutsam im Kampf gegen die Klimaerwärmung sind, sind große Teile der Moore auf der Welt und auch im Allgäu stark gefährdet, beziehungsweise in ihrer ökologischen Funktionsfähigkeit stark eingeschränkt
Das versteht man unter einem MoorDoch was ist überhaupt ein Moor? Moore sind per Definition Feuchtgebiete, auf deren überwiegend sauren und nährstoffarmen Böden Pflanzen Biotope, also bestimmte Lebensräume verschiedener Lebensgemeinschaften, bilden. Einfacher gesagt ist ein Moor eine ökologische Übergangszone zwischen festem Land und Wasser. Ohne Wasser gibt es kein Moor. Der Allgäuer Moorallianz zufolge sind sie ein einzigartiger Lebensraum, den man sich vorstellen kann wie einen riesigen, jahrtausendealten Schwamm. Überall auf der Erde, wo ausreichend Wasser vorhanden ist und das Klima eine torfbildende Vegetation erlaubt, (Torf ist ein  durch Zersetzung von pflanzlichen Substanzen entstandener dunkelbrauner bis schwarzer Boden von faseriger Beschaffenheit) können Moore entstehen.Die Allgäuer MooreDas ist auch im Allgäu der Fall. Denn das Allgäu bietet den Raum und die Gegebenheiten für eine der wertvollsten Moorlandschaften Mitteleuropas. Das kommt hauptsächlich von den Gletschern, die hier in der Eiszeit die vielfältige Landschaft prägten und die Hügel und Täler der Region formten. Dadurch war genug Wasser vorhanden, beziehungsweise der Grundwasserspiegel so günstig, dass Moore entstehen konnten. Aber auch das Klima hierzulande ist für die Entwicklung der Moore im Allgäu maßgeblich mitverantwortlich. Bis zu 1.500 mm Niederschlag jährlich und eine mittlere Jahrestemperatur von 6 bis 7 Grad bieten sehr gute Voraussetzungen für die Überganszonen zwischen Land und Wasser und für das Moorwachstum.Von artenreichen Streu- und Nasswiesen bis zu unberührten Übergangs- und Hochmoorkernen zieht sich die Moorlandschaft durch das Ost- und Oberallgäu. Und zwar von den Tälern bis an die Alpen. Ein außergewöhnliches Gebiet in den Allgäuer Mooren ist der Kempter Wald. Mit seinen rund 1.000 Hektar Moorwald ist er das größte, geschlossene Spirken-Moorwald-Vorkommen in Deutschland. Eine weitere Besonderheit findet sich im Gebiet des Bannwaldsees. Dort gibt es noch die Allmend Weide, die eine traditionelle Form der gemeinschaftlichen, landwirtschaftlichen Flächennutzung darstellt und andernorts kaum verbreitet ist. Im Landschaftsschutzgebiet "Bremental" bei Jettingen-Scheppach befindet sich ein größeres Niedermoor und an der Mindel zieht sich von Tannhausen bis nach Pfaffenhausen und Ramingen ebenfalls eine weitläufige Moorlandschaft. Auch zwischen Memmingen und Benningen gibt es ein spezielles Moor: Das Benninger Ried -  ein ausgedehntes. Quellmoor. Ansonsten sind bei Neu-Ulm, Günzburg, Illertissen und Babenhausen, sowie an der Günz ebenfalls noch Niedermoore zu finden.So helfen Moore beim KlimaschutzLaut dem Bayerischen Landesamt für Umwelt tragen Moore wesentlich zum Klimaschutz bei. Denn neben dem wertvollen Beitrag, denn diese Landschaften zum Schutz hoch bedrohter Tier- und Pflanzenarten leisten, erhalten sie eine besonders vielfältigen Biodiversität, verfügen über enormes Wasserrückhaltevermögen und fixieren dauerhaft einen hohen Kohlenstoffvorrat. Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere
Wie schon erwähnt, sind Moore ein wichtiger Lebensraum für viele seltene und hoch spezialisierte Pflanzen- und Tierarten. In den Allgäuer Mooren kommen mehr als 100 Arten vor, die in Deutschland stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht sind. Dazu gehören beispielsweise die Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica), der Hochmoor-Gelbling (Colias palaeno) oder die Kreuzotter (Vipera berus).Diese Bewohner der Moore müssen jedoch eine hohe Anpassungsfähigkeit beweisen, denn die Umweltbedingungen im Moor sind extrem. Weil sich diese Tiere und Pflanzen aber so speziell angepasst haben, reagieren sie umso empfindlicher auf eine Störung bzw. eine Veränderung der Lebensbedingungen, , insbesondere auf Eingriffe in den Wasser- und Nährstoffhaushalt.Bindung von KohlenstoffDoch diese besonderen Landschaften helfen, wenn sie intakt sind, auch dabei das Klima auf unserer Erde zu schützen. Sie fixieren nämlich einen hohen Kohlenstoffvorrat. Das bedeutet, dass in natürlichen Mooren mit einem intakten Wasserhaushalt, Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre aufgenommen und Kohlenstoff gebunden wird. Das geschieht in Form von Torf, also eingelagerten Pflanzenresten. So speichern Moore große Massen an Kohlenstoff und wirken damit wie eine Art klimaschützendes Schadstoff-Lager. Und das in gigantischen Mengen.Denn obwohl Moore nur drei Prozent der Erdoberfläche bedecken, binden sie ungefähr so viel Kohlenstoff wie die gesamte Vegetation der Erde enthält.Gefährdung und Nutzung der MooreBleibt der Schutz der Moore und die Wiederherstellung eines naturnahen Wasserregimes  ganz oder teilweise aus, können diese Landschaften ihre "Dienstleistungen", die sie für den Menschen leisten nicht mehr ausüben. 

Deshalb sind die Ziele des Pariser Klimaabkommens ohne eine konsequente Renaturierung der Moore so gut wie nicht erreichbar. Renaturierung bedeutet einen möglichst natürlichen Zustand von Ökosystemen aktiv wiederherzustellen. Werden Moore jedoch weiterhin weltweit zur Gewinnung von Ackerflächen und Plantagen sowie für den Torfstich trockengelegt und genutzt, wie das in der Vergangenheit passierte und auch heute noch geschieht, so könnten die gebundenen Stoffe wieder in die Luft abgegeben werden. Weil Dieser Prozess spielt sich jedoch wegen der jahrelangen intensiven Nutzung auch jetzt schon ab. Sollten die Moore nicht geschützt und erhalten werden, so könnte es sogar zu einer Verdreifachung der Menge der klimaschädlichen Stoffe kommen, die aus Mooren emittierten, also in die Luft abgegeben werden.Moorschäden im Allgäu durch menschliche NutzungIm Allgäu sind beispielsweise laut der Allgäuer Moorallianz ca. 90 Prozent der Wasserhaushalte in den Mooren ganz oder teilweise geschädigt. Das liegt daran, dass in der Vergangenheit Hochmoore entwässert wurden und der abgebaute Torf als Brennstoff oder später als Substrat für Blumenerde genutzt wurde. Die damals errichteten Entwässerungsgräben sind heute meist immer noch wirksam und führen, wie die Moorallianz es beschreibt, zum langsamen Ausbluten der Moore und zum Verschwinden der moortypischen Flora und Fauna.Die Entwässerung hat zur Folge, dass das Porenvolumen des Torfs geringer wird und der gesamte Torfkörper in sich zusammensackt. So verliert der Moorboden seine Fähigkeit als Wasserspeicher und auch als Schadstoff-Lager. Denn durch die Entwässerung kommt Sauerstoff an die Bodenschichten, die bisher im Wasser "konserviert" waren. Der Torf fängt an sich zu zersetzen und Kohlendioxid und das 300 mal klimaschädlichere Lachgas werden in großen Mengen freigesetzt. Je intensiver die Sauerstoffzufuhr ist, desto größer sind die klimaschädlichen Emissionen.Schutz und Erhalt der Allgäuer MoorlandschaftenUm Moore zu schützen, zu renaturieren und zu erhalten, können verschiedene Maßnahmen sinnvoll sein.  Zu den möglichen Schutzmaßnahmen gehört die Wiedervernässung der Moore. Das kann erreicht werden, indem Drainagen (darunter versteht man eine Technik, bzw. Systeme die zielgerichtet Wasser aus dem Boden sammeln und ableiten) entfernt, oder Entwässerungsgräben und Torfstiche angestaut werden. Auch die Anpassung der landwirtschaftlichen Nutzung, sowie unterschiedliche Landschaftspflege-Maßnahmen können zum Schutz und Erhalt der wichtigen Landschaften beitragen. Jedoch ist es der Allgäuer Moorallianz nach wichtig, die Maßnahmen an die regionalen und lokalen Gegebenheiten anzupassen.Projekte zum Moorschutz im AllgäuIn den letzten zehn Jahren gab es schon einige Bemühungen zum Schutz und Erhalt der Moore. Dazu zählen erfolgreiche Renaturierungsprojekte im Ost- und Oberallgäu wie beispielsweise im Seemos (Oy-Mittelberg), im Räsenmoos (Marktoberdorf) und im Heggener Moos (Stötten a. Auerberg). Dabei wurde in ausgewählten Referenzgebieten der Wasserhaushalt vor und nach der Umsetzung von Renaturierungsmaßnahmen  regelmäßig durch Pegelmessungen überprüft und beurteilt. Das Ergebnis: Eine Anhebung des Wasserstands ist laut der Allgäuer Moorallianz deutlich zu erkennen. Außerdem haben sich großflächig verschiedene Torfmoose, Sonnentau und Binsen sowie einige Libellen- und Schmetterlingsarten wieder angesiedelt.Wie man selbst zum Schutz beitragen kannDoch auch man selbst kann die Moore im Allgäu passiv schützen. Wer nämlich für Garten und Blumenkästen Erde benötigt, findet in Garten-, Bau- und Supermärkten eine große Auswahl an Produkten. Viele dieser Produkte enthalten hohe Anteile an Torf, der aus den Mooren entnommen wurde und sie auf Dauer schädigt. Jeder von uns kann also etwas zum Moor- und Klimaschutz beitragen, indem er auf Torf in Gartenerden verzichtet und auf Alternativen, also torffreie Ersatzsubstrate oder Komposterden zurückgreift. Wem das noch nicht genug ist, der kann, zumindest als Eigentümer oder Eigentümerin von Moorflächen einen Beitrag leisten, indem er oder sie seine oder ihre Grundstücke für Moorschutzmaßnahmen zur Verfügung stellt.
3/7Moore gehören mit ihrer unterschiedlichen und ausgeprägten Arten- und Biotopvielfalt zu den wichtigsten Naturräumen der Welt. Denn sie bieten nicht nur zahlreichen Arten Raum zum Leben, sondern sind auch von sehr großer Bedeutung für den Klima- und Hochwasserschutz. Obwohl sie so bedeutsam im Kampf gegen die Klimaerwärmung sind, sind große Teile der Moore auf der Welt und auch im Allgäu stark gefährdet, beziehungsweise in ihrer ökologischen Funktionsfähigkeit stark eingeschränkt Das versteht man unter einem MoorDoch was ist überhaupt ein Moor? Moore sind per Definition Feuchtgebiete, auf deren überwiegend sauren und nährstoffarmen Böden Pflanzen Biotope, also bestimmte Lebensräume verschiedener Lebensgemeinschaften, bilden. Einfacher gesagt ist ein Moor eine ökologische Übergangszone zwischen festem Land und Wasser. Ohne Wasser gibt es kein Moor. Der Allgäuer Moorallianz zufolge sind sie ein einzigartiger Lebensraum, den man sich vorstellen kann wie einen riesigen, jahrtausendealten Schwamm. Überall auf der Erde, wo ausreichend Wasser vorhanden ist und das Klima eine torfbildende Vegetation erlaubt, (Torf ist ein durch Zersetzung von pflanzlichen Substanzen entstandener dunkelbrauner bis schwarzer Boden von faseriger Beschaffenheit) können Moore entstehen.Die Allgäuer MooreDas ist auch im Allgäu der Fall. Denn das Allgäu bietet den Raum und die Gegebenheiten für eine der wertvollsten Moorlandschaften Mitteleuropas. Das kommt hauptsächlich von den Gletschern, die hier in der Eiszeit die vielfältige Landschaft prägten und die Hügel und Täler der Region formten. Dadurch war genug Wasser vorhanden, beziehungsweise der Grundwasserspiegel so günstig, dass Moore entstehen konnten. Aber auch das Klima hierzulande ist für die Entwicklung der Moore im Allgäu maßgeblich mitverantwortlich. Bis zu 1.500 mm Niederschlag jährlich und eine mittlere Jahrestemperatur von 6 bis 7 Grad bieten sehr gute Voraussetzungen für die Überganszonen zwischen Land und Wasser und für das Moorwachstum.Von artenreichen Streu- und Nasswiesen bis zu unberührten Übergangs- und Hochmoorkernen zieht sich die Moorlandschaft durch das Ost- und Oberallgäu. Und zwar von den Tälern bis an die Alpen. Ein außergewöhnliches Gebiet in den Allgäuer Mooren ist der Kempter Wald. Mit seinen rund 1.000 Hektar Moorwald ist er das größte, geschlossene Spirken-Moorwald-Vorkommen in Deutschland. Eine weitere Besonderheit findet sich im Gebiet des Bannwaldsees. Dort gibt es noch die Allmend Weide, die eine traditionelle Form der gemeinschaftlichen, landwirtschaftlichen Flächennutzung darstellt und andernorts kaum verbreitet ist. Im Landschaftsschutzgebiet "Bremental" bei Jettingen-Scheppach befindet sich ein größeres Niedermoor und an der Mindel zieht sich von Tannhausen bis nach Pfaffenhausen und Ramingen ebenfalls eine weitläufige Moorlandschaft. Auch zwischen Memmingen und Benningen gibt es ein spezielles Moor: Das Benninger Ried -  ein ausgedehntes. Quellmoor. Ansonsten sind bei Neu-Ulm, Günzburg, Illertissen und Babenhausen, sowie an der Günz ebenfalls noch Niedermoore zu finden.So helfen Moore beim KlimaschutzLaut dem Bayerischen Landesamt für Umwelt tragen Moore wesentlich zum Klimaschutz bei. Denn neben dem wertvollen Beitrag, denn diese Landschaften zum Schutz hoch bedrohter Tier- und Pflanzenarten leisten, erhalten sie eine besonders vielfältigen Biodiversität, verfügen über enormes Wasserrückhaltevermögen und fixieren dauerhaft einen hohen Kohlenstoffvorrat. Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere Wie schon erwähnt, sind Moore ein wichtiger Lebensraum für viele seltene und hoch spezialisierte Pflanzen- und Tierarten. In den Allgäuer Mooren kommen mehr als 100 Arten vor, die in Deutschland stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht sind. Dazu gehören beispielsweise die Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica), der Hochmoor-Gelbling (Colias palaeno) oder die Kreuzotter (Vipera berus).Diese Bewohner der Moore müssen jedoch eine hohe Anpassungsfähigkeit beweisen, denn die Umweltbedingungen im Moor sind extrem. Weil sich diese Tiere und Pflanzen aber so speziell angepasst haben, reagieren sie umso empfindlicher auf eine Störung bzw. eine Veränderung der Lebensbedingungen, , insbesondere auf Eingriffe in den Wasser- und Nährstoffhaushalt.Bindung von KohlenstoffDoch diese besonderen Landschaften helfen, wenn sie intakt sind, auch dabei das Klima auf unserer Erde zu schützen. Sie fixieren nämlich einen hohen Kohlenstoffvorrat. Das bedeutet, dass in natürlichen Mooren mit einem intakten Wasserhaushalt, Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre aufgenommen und Kohlenstoff gebunden wird. Das geschieht in Form von Torf, also eingelagerten Pflanzenresten. So speichern Moore große Massen an Kohlenstoff und wirken damit wie eine Art klimaschützendes Schadstoff-Lager. Und das in gigantischen Mengen.Denn obwohl Moore nur drei Prozent der Erdoberfläche bedecken, binden sie ungefähr so viel Kohlenstoff wie die gesamte Vegetation der Erde enthält.Gefährdung und Nutzung der MooreBleibt der Schutz der Moore und die Wiederherstellung eines naturnahen Wasserregimes ganz oder teilweise aus, können diese Landschaften ihre "Dienstleistungen", die sie für den Menschen leisten nicht mehr ausüben.  Deshalb sind die Ziele des Pariser Klimaabkommens ohne eine konsequente Renaturierung der Moore so gut wie nicht erreichbar. Renaturierung bedeutet einen möglichst natürlichen Zustand von Ökosystemen aktiv wiederherzustellen. Werden Moore jedoch weiterhin weltweit zur Gewinnung von Ackerflächen und Plantagen sowie für den Torfstich trockengelegt und genutzt, wie das in der Vergangenheit passierte und auch heute noch geschieht, so könnten die gebundenen Stoffe wieder in die Luft abgegeben werden. Weil Dieser Prozess spielt sich jedoch wegen der jahrelangen intensiven Nutzung auch jetzt schon ab. Sollten die Moore nicht geschützt und erhalten werden, so könnte es sogar zu einer Verdreifachung der Menge der klimaschädlichen Stoffe kommen, die aus Mooren emittierten, also in die Luft abgegeben werden.Moorschäden im Allgäu durch menschliche NutzungIm Allgäu sind beispielsweise laut der Allgäuer Moorallianz ca. 90 Prozent der Wasserhaushalte in den Mooren ganz oder teilweise geschädigt. Das liegt daran, dass in der Vergangenheit Hochmoore entwässert wurden und der abgebaute Torf als Brennstoff oder später als Substrat für Blumenerde genutzt wurde. Die damals errichteten Entwässerungsgräben sind heute meist immer noch wirksam und führen, wie die Moorallianz es beschreibt, zum langsamen Ausbluten der Moore und zum Verschwinden der moortypischen Flora und Fauna.Die Entwässerung hat zur Folge, dass das Porenvolumen des Torfs geringer wird und der gesamte Torfkörper in sich zusammensackt. So verliert der Moorboden seine Fähigkeit als Wasserspeicher und auch als Schadstoff-Lager. Denn durch die Entwässerung kommt Sauerstoff an die Bodenschichten, die bisher im Wasser "konserviert" waren. Der Torf fängt an sich zu zersetzen und Kohlendioxid und das 300 mal klimaschädlichere Lachgas werden in großen Mengen freigesetzt. Je intensiver die Sauerstoffzufuhr ist, desto größer sind die klimaschädlichen Emissionen.Schutz und Erhalt der Allgäuer MoorlandschaftenUm Moore zu schützen, zu renaturieren und zu erhalten, können verschiedene Maßnahmen sinnvoll sein.  Zu den möglichen Schutzmaßnahmen gehört die Wiedervernässung der Moore. Das kann erreicht werden, indem Drainagen (darunter versteht man eine Technik, bzw. Systeme die zielgerichtet Wasser aus dem Boden sammeln und ableiten) entfernt, oder Entwässerungsgräben und Torfstiche angestaut werden. Auch die Anpassung der landwirtschaftlichen Nutzung, sowie unterschiedliche Landschaftspflege-Maßnahmen können zum Schutz und Erhalt der wichtigen Landschaften beitragen. Jedoch ist es der Allgäuer Moorallianz nach wichtig, die Maßnahmen an die regionalen und lokalen Gegebenheiten anzupassen.Projekte zum Moorschutz im AllgäuIn den letzten zehn Jahren gab es schon einige Bemühungen zum Schutz und Erhalt der Moore. Dazu zählen erfolgreiche Renaturierungsprojekte im Ost- und Oberallgäu wie beispielsweise im Seemos (Oy-Mittelberg), im Räsenmoos (Marktoberdorf) und im Heggener Moos (Stötten a. Auerberg). Dabei wurde in ausgewählten Referenzgebieten der Wasserhaushalt vor und nach der Umsetzung von Renaturierungsmaßnahmen regelmäßig durch Pegelmessungen überprüft und beurteilt. Das Ergebnis: Eine Anhebung des Wasserstands ist laut der Allgäuer Moorallianz deutlich zu erkennen. Außerdem haben sich großflächig verschiedene Torfmoose, Sonnentau und Binsen sowie einige Libellen- und Schmetterlingsarten wieder angesiedelt.Wie man selbst zum Schutz beitragen kannDoch auch man selbst kann die Moore im Allgäu passiv schützen. Wer nämlich für Garten und Blumenkästen Erde benötigt, findet in Garten-, Bau- und Supermärkten eine große Auswahl an Produkten. Viele dieser Produkte enthalten hohe Anteile an Torf, der aus den Mooren entnommen wurde und sie auf Dauer schädigt. Jeder von uns kann also etwas zum Moor- und Klimaschutz beitragen, indem er auf Torf in Gartenerden verzichtet und auf Alternativen, also torffreie Ersatzsubstrate oder Komposterden zurückgreift. Wem das noch nicht genug ist, der kann, zumindest als Eigentümer oder Eigentümerin von Moorflächen einen Beitrag leisten, indem er oder sie seine oder ihre Grundstücke für Moorschutzmaßnahmen zur Verfügung stellt. Foto: Projektbüro Allgäuer Moorallianz
Moore gehören mit ihrer unterschiedlichen und ausgeprägten Arten- und Biotopvielfalt zu den wichtigsten Naturräumen der Welt. Denn sie bieten nicht nur zahlreichen Arten Raum zum Leben, sondern sind auch von sehr großer Bedeutung für den Klima- und Hochwasserschutz. Obwohl sie so bedeutsam im Kampf gegen die Klimaerwärmung sind, sind große Teile der Moore auf der Welt und auch im Allgäu stark gefährdet, beziehungsweise in ihrer ökologischen Funktionsfähigkeit stark eingeschränkt
Das versteht man unter einem MoorDoch was ist überhaupt ein Moor? Moore sind per Definition Feuchtgebiete, auf deren überwiegend sauren und nährstoffarmen Böden Pflanzen Biotope, also bestimmte Lebensräume verschiedener Lebensgemeinschaften, bilden. Einfacher gesagt ist ein Moor eine ökologische Übergangszone zwischen festem Land und Wasser. Ohne Wasser gibt es kein Moor. Der Allgäuer Moorallianz zufolge sind sie ein einzigartiger Lebensraum, den man sich vorstellen kann wie einen riesigen, jahrtausendealten Schwamm. Überall auf der Erde, wo ausreichend Wasser vorhanden ist und das Klima eine torfbildende Vegetation erlaubt, (Torf ist ein  durch Zersetzung von pflanzlichen Substanzen entstandener dunkelbrauner bis schwarzer Boden von faseriger Beschaffenheit) können Moore entstehen.Die Allgäuer MooreDas ist auch im Allgäu der Fall. Denn das Allgäu bietet den Raum und die Gegebenheiten für eine der wertvollsten Moorlandschaften Mitteleuropas. Das kommt hauptsächlich von den Gletschern, die hier in der Eiszeit die vielfältige Landschaft prägten und die Hügel und Täler der Region formten. Dadurch war genug Wasser vorhanden, beziehungsweise der Grundwasserspiegel so günstig, dass Moore entstehen konnten. Aber auch das Klima hierzulande ist für die Entwicklung der Moore im Allgäu maßgeblich mitverantwortlich. Bis zu 1.500 mm Niederschlag jährlich und eine mittlere Jahrestemperatur von 6 bis 7 Grad bieten sehr gute Voraussetzungen für die Überganszonen zwischen Land und Wasser und für das Moorwachstum.Von artenreichen Streu- und Nasswiesen bis zu unberührten Übergangs- und Hochmoorkernen zieht sich die Moorlandschaft durch das Ost- und Oberallgäu. Und zwar von den Tälern bis an die Alpen. Ein außergewöhnliches Gebiet in den Allgäuer Mooren ist der Kempter Wald. Mit seinen rund 1.000 Hektar Moorwald ist er das größte, geschlossene Spirken-Moorwald-Vorkommen in Deutschland. Eine weitere Besonderheit findet sich im Gebiet des Bannwaldsees. Dort gibt es noch die Allmend Weide, die eine traditionelle Form der gemeinschaftlichen, landwirtschaftlichen Flächennutzung darstellt und andernorts kaum verbreitet ist. Im Landschaftsschutzgebiet "Bremental" bei Jettingen-Scheppach befindet sich ein größeres Niedermoor und an der Mindel zieht sich von Tannhausen bis nach Pfaffenhausen und Ramingen ebenfalls eine weitläufige Moorlandschaft. Auch zwischen Memmingen und Benningen gibt es ein spezielles Moor: Das Benninger Ried -  ein ausgedehntes. Quellmoor. Ansonsten sind bei Neu-Ulm, Günzburg, Illertissen und Babenhausen, sowie an der Günz ebenfalls noch Niedermoore zu finden.So helfen Moore beim KlimaschutzLaut dem Bayerischen Landesamt für Umwelt tragen Moore wesentlich zum Klimaschutz bei. Denn neben dem wertvollen Beitrag, denn diese Landschaften zum Schutz hoch bedrohter Tier- und Pflanzenarten leisten, erhalten sie eine besonders vielfältigen Biodiversität, verfügen über enormes Wasserrückhaltevermögen und fixieren dauerhaft einen hohen Kohlenstoffvorrat. Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere
Wie schon erwähnt, sind Moore ein wichtiger Lebensraum für viele seltene und hoch spezialisierte Pflanzen- und Tierarten. In den Allgäuer Mooren kommen mehr als 100 Arten vor, die in Deutschland stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht sind. Dazu gehören beispielsweise die Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica), der Hochmoor-Gelbling (Colias palaeno) oder die Kreuzotter (Vipera berus).Diese Bewohner der Moore müssen jedoch eine hohe Anpassungsfähigkeit beweisen, denn die Umweltbedingungen im Moor sind extrem. Weil sich diese Tiere und Pflanzen aber so speziell angepasst haben, reagieren sie umso empfindlicher auf eine Störung bzw. eine Veränderung der Lebensbedingungen, , insbesondere auf Eingriffe in den Wasser- und Nährstoffhaushalt.Bindung von KohlenstoffDoch diese besonderen Landschaften helfen, wenn sie intakt sind, auch dabei das Klima auf unserer Erde zu schützen. Sie fixieren nämlich einen hohen Kohlenstoffvorrat. Das bedeutet, dass in natürlichen Mooren mit einem intakten Wasserhaushalt, Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre aufgenommen und Kohlenstoff gebunden wird. Das geschieht in Form von Torf, also eingelagerten Pflanzenresten. So speichern Moore große Massen an Kohlenstoff und wirken damit wie eine Art klimaschützendes Schadstoff-Lager. Und das in gigantischen Mengen.Denn obwohl Moore nur drei Prozent der Erdoberfläche bedecken, binden sie ungefähr so viel Kohlenstoff wie die gesamte Vegetation der Erde enthält.Gefährdung und Nutzung der MooreBleibt der Schutz der Moore und die Wiederherstellung eines naturnahen Wasserregimes  ganz oder teilweise aus, können diese Landschaften ihre "Dienstleistungen", die sie für den Menschen leisten nicht mehr ausüben. 

Deshalb sind die Ziele des Pariser Klimaabkommens ohne eine konsequente Renaturierung der Moore so gut wie nicht erreichbar. Renaturierung bedeutet einen möglichst natürlichen Zustand von Ökosystemen aktiv wiederherzustellen. Werden Moore jedoch weiterhin weltweit zur Gewinnung von Ackerflächen und Plantagen sowie für den Torfstich trockengelegt und genutzt, wie das in der Vergangenheit passierte und auch heute noch geschieht, so könnten die gebundenen Stoffe wieder in die Luft abgegeben werden. Weil Dieser Prozess spielt sich jedoch wegen der jahrelangen intensiven Nutzung auch jetzt schon ab. Sollten die Moore nicht geschützt und erhalten werden, so könnte es sogar zu einer Verdreifachung der Menge der klimaschädlichen Stoffe kommen, die aus Mooren emittierten, also in die Luft abgegeben werden.Moorschäden im Allgäu durch menschliche NutzungIm Allgäu sind beispielsweise laut der Allgäuer Moorallianz ca. 90 Prozent der Wasserhaushalte in den Mooren ganz oder teilweise geschädigt. Das liegt daran, dass in der Vergangenheit Hochmoore entwässert wurden und der abgebaute Torf als Brennstoff oder später als Substrat für Blumenerde genutzt wurde. Die damals errichteten Entwässerungsgräben sind heute meist immer noch wirksam und führen, wie die Moorallianz es beschreibt, zum langsamen Ausbluten der Moore und zum Verschwinden der moortypischen Flora und Fauna.Die Entwässerung hat zur Folge, dass das Porenvolumen des Torfs geringer wird und der gesamte Torfkörper in sich zusammensackt. So verliert der Moorboden seine Fähigkeit als Wasserspeicher und auch als Schadstoff-Lager. Denn durch die Entwässerung kommt Sauerstoff an die Bodenschichten, die bisher im Wasser "konserviert" waren. Der Torf fängt an sich zu zersetzen und Kohlendioxid und das 300 mal klimaschädlichere Lachgas werden in großen Mengen freigesetzt. Je intensiver die Sauerstoffzufuhr ist, desto größer sind die klimaschädlichen Emissionen.Schutz und Erhalt der Allgäuer MoorlandschaftenUm Moore zu schützen, zu renaturieren und zu erhalten, können verschiedene Maßnahmen sinnvoll sein.  Zu den möglichen Schutzmaßnahmen gehört die Wiedervernässung der Moore. Das kann erreicht werden, indem Drainagen (darunter versteht man eine Technik, bzw. Systeme die zielgerichtet Wasser aus dem Boden sammeln und ableiten) entfernt, oder Entwässerungsgräben und Torfstiche angestaut werden. Auch die Anpassung der landwirtschaftlichen Nutzung, sowie unterschiedliche Landschaftspflege-Maßnahmen können zum Schutz und Erhalt der wichtigen Landschaften beitragen. Jedoch ist es der Allgäuer Moorallianz nach wichtig, die Maßnahmen an die regionalen und lokalen Gegebenheiten anzupassen.Projekte zum Moorschutz im AllgäuIn den letzten zehn Jahren gab es schon einige Bemühungen zum Schutz und Erhalt der Moore. Dazu zählen erfolgreiche Renaturierungsprojekte im Ost- und Oberallgäu wie beispielsweise im Seemos (Oy-Mittelberg), im Räsenmoos (Marktoberdorf) und im Heggener Moos (Stötten a. Auerberg). Dabei wurde in ausgewählten Referenzgebieten der Wasserhaushalt vor und nach der Umsetzung von Renaturierungsmaßnahmen  regelmäßig durch Pegelmessungen überprüft und beurteilt. Das Ergebnis: Eine Anhebung des Wasserstands ist laut der Allgäuer Moorallianz deutlich zu erkennen. Außerdem haben sich großflächig verschiedene Torfmoose, Sonnentau und Binsen sowie einige Libellen- und Schmetterlingsarten wieder angesiedelt.Wie man selbst zum Schutz beitragen kannDoch auch man selbst kann die Moore im Allgäu passiv schützen. Wer nämlich für Garten und Blumenkästen Erde benötigt, findet in Garten-, Bau- und Supermärkten eine große Auswahl an Produkten. Viele dieser Produkte enthalten hohe Anteile an Torf, der aus den Mooren entnommen wurde und sie auf Dauer schädigt. Jeder von uns kann also etwas zum Moor- und Klimaschutz beitragen, indem er auf Torf in Gartenerden verzichtet und auf Alternativen, also torffreie Ersatzsubstrate oder Komposterden zurückgreift. Wem das noch nicht genug ist, der kann, zumindest als Eigentümer oder Eigentümerin von Moorflächen einen Beitrag leisten, indem er oder sie seine oder ihre Grundstücke für Moorschutzmaßnahmen zur Verfügung stellt.
4/7Moore gehören mit ihrer unterschiedlichen und ausgeprägten Arten- und Biotopvielfalt zu den wichtigsten Naturräumen der Welt. Denn sie bieten nicht nur zahlreichen Arten Raum zum Leben, sondern sind auch von sehr großer Bedeutung für den Klima- und Hochwasserschutz. Obwohl sie so bedeutsam im Kampf gegen die Klimaerwärmung sind, sind große Teile der Moore auf der Welt und auch im Allgäu stark gefährdet, beziehungsweise in ihrer ökologischen Funktionsfähigkeit stark eingeschränkt Das versteht man unter einem MoorDoch was ist überhaupt ein Moor? Moore sind per Definition Feuchtgebiete, auf deren überwiegend sauren und nährstoffarmen Böden Pflanzen Biotope, also bestimmte Lebensräume verschiedener Lebensgemeinschaften, bilden. Einfacher gesagt ist ein Moor eine ökologische Übergangszone zwischen festem Land und Wasser. Ohne Wasser gibt es kein Moor. Der Allgäuer Moorallianz zufolge sind sie ein einzigartiger Lebensraum, den man sich vorstellen kann wie einen riesigen, jahrtausendealten Schwamm. Überall auf der Erde, wo ausreichend Wasser vorhanden ist und das Klima eine torfbildende Vegetation erlaubt, (Torf ist ein durch Zersetzung von pflanzlichen Substanzen entstandener dunkelbrauner bis schwarzer Boden von faseriger Beschaffenheit) können Moore entstehen.Die Allgäuer MooreDas ist auch im Allgäu der Fall. Denn das Allgäu bietet den Raum und die Gegebenheiten für eine der wertvollsten Moorlandschaften Mitteleuropas. Das kommt hauptsächlich von den Gletschern, die hier in der Eiszeit die vielfältige Landschaft prägten und die Hügel und Täler der Region formten. Dadurch war genug Wasser vorhanden, beziehungsweise der Grundwasserspiegel so günstig, dass Moore entstehen konnten. Aber auch das Klima hierzulande ist für die Entwicklung der Moore im Allgäu maßgeblich mitverantwortlich. Bis zu 1.500 mm Niederschlag jährlich und eine mittlere Jahrestemperatur von 6 bis 7 Grad bieten sehr gute Voraussetzungen für die Überganszonen zwischen Land und Wasser und für das Moorwachstum.Von artenreichen Streu- und Nasswiesen bis zu unberührten Übergangs- und Hochmoorkernen zieht sich die Moorlandschaft durch das Ost- und Oberallgäu. Und zwar von den Tälern bis an die Alpen. Ein außergewöhnliches Gebiet in den Allgäuer Mooren ist der Kempter Wald. Mit seinen rund 1.000 Hektar Moorwald ist er das größte, geschlossene Spirken-Moorwald-Vorkommen in Deutschland. Eine weitere Besonderheit findet sich im Gebiet des Bannwaldsees. Dort gibt es noch die Allmend Weide, die eine traditionelle Form der gemeinschaftlichen, landwirtschaftlichen Flächennutzung darstellt und andernorts kaum verbreitet ist. Im Landschaftsschutzgebiet "Bremental" bei Jettingen-Scheppach befindet sich ein größeres Niedermoor und an der Mindel zieht sich von Tannhausen bis nach Pfaffenhausen und Ramingen ebenfalls eine weitläufige Moorlandschaft. Auch zwischen Memmingen und Benningen gibt es ein spezielles Moor: Das Benninger Ried -  ein ausgedehntes. Quellmoor. Ansonsten sind bei Neu-Ulm, Günzburg, Illertissen und Babenhausen, sowie an der Günz ebenfalls noch Niedermoore zu finden.So helfen Moore beim KlimaschutzLaut dem Bayerischen Landesamt für Umwelt tragen Moore wesentlich zum Klimaschutz bei. Denn neben dem wertvollen Beitrag, denn diese Landschaften zum Schutz hoch bedrohter Tier- und Pflanzenarten leisten, erhalten sie eine besonders vielfältigen Biodiversität, verfügen über enormes Wasserrückhaltevermögen und fixieren dauerhaft einen hohen Kohlenstoffvorrat. Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere Wie schon erwähnt, sind Moore ein wichtiger Lebensraum für viele seltene und hoch spezialisierte Pflanzen- und Tierarten. In den Allgäuer Mooren kommen mehr als 100 Arten vor, die in Deutschland stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht sind. Dazu gehören beispielsweise die Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica), der Hochmoor-Gelbling (Colias palaeno) oder die Kreuzotter (Vipera berus).Diese Bewohner der Moore müssen jedoch eine hohe Anpassungsfähigkeit beweisen, denn die Umweltbedingungen im Moor sind extrem. Weil sich diese Tiere und Pflanzen aber so speziell angepasst haben, reagieren sie umso empfindlicher auf eine Störung bzw. eine Veränderung der Lebensbedingungen, , insbesondere auf Eingriffe in den Wasser- und Nährstoffhaushalt.Bindung von KohlenstoffDoch diese besonderen Landschaften helfen, wenn sie intakt sind, auch dabei das Klima auf unserer Erde zu schützen. Sie fixieren nämlich einen hohen Kohlenstoffvorrat. Das bedeutet, dass in natürlichen Mooren mit einem intakten Wasserhaushalt, Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre aufgenommen und Kohlenstoff gebunden wird. Das geschieht in Form von Torf, also eingelagerten Pflanzenresten. So speichern Moore große Massen an Kohlenstoff und wirken damit wie eine Art klimaschützendes Schadstoff-Lager. Und das in gigantischen Mengen.Denn obwohl Moore nur drei Prozent der Erdoberfläche bedecken, binden sie ungefähr so viel Kohlenstoff wie die gesamte Vegetation der Erde enthält.Gefährdung und Nutzung der MooreBleibt der Schutz der Moore und die Wiederherstellung eines naturnahen Wasserregimes ganz oder teilweise aus, können diese Landschaften ihre "Dienstleistungen", die sie für den Menschen leisten nicht mehr ausüben.  Deshalb sind die Ziele des Pariser Klimaabkommens ohne eine konsequente Renaturierung der Moore so gut wie nicht erreichbar. Renaturierung bedeutet einen möglichst natürlichen Zustand von Ökosystemen aktiv wiederherzustellen. Werden Moore jedoch weiterhin weltweit zur Gewinnung von Ackerflächen und Plantagen sowie für den Torfstich trockengelegt und genutzt, wie das in der Vergangenheit passierte und auch heute noch geschieht, so könnten die gebundenen Stoffe wieder in die Luft abgegeben werden. Weil Dieser Prozess spielt sich jedoch wegen der jahrelangen intensiven Nutzung auch jetzt schon ab. Sollten die Moore nicht geschützt und erhalten werden, so könnte es sogar zu einer Verdreifachung der Menge der klimaschädlichen Stoffe kommen, die aus Mooren emittierten, also in die Luft abgegeben werden.Moorschäden im Allgäu durch menschliche NutzungIm Allgäu sind beispielsweise laut der Allgäuer Moorallianz ca. 90 Prozent der Wasserhaushalte in den Mooren ganz oder teilweise geschädigt. Das liegt daran, dass in der Vergangenheit Hochmoore entwässert wurden und der abgebaute Torf als Brennstoff oder später als Substrat für Blumenerde genutzt wurde. Die damals errichteten Entwässerungsgräben sind heute meist immer noch wirksam und führen, wie die Moorallianz es beschreibt, zum langsamen Ausbluten der Moore und zum Verschwinden der moortypischen Flora und Fauna.Die Entwässerung hat zur Folge, dass das Porenvolumen des Torfs geringer wird und der gesamte Torfkörper in sich zusammensackt. So verliert der Moorboden seine Fähigkeit als Wasserspeicher und auch als Schadstoff-Lager. Denn durch die Entwässerung kommt Sauerstoff an die Bodenschichten, die bisher im Wasser "konserviert" waren. Der Torf fängt an sich zu zersetzen und Kohlendioxid und das 300 mal klimaschädlichere Lachgas werden in großen Mengen freigesetzt. Je intensiver die Sauerstoffzufuhr ist, desto größer sind die klimaschädlichen Emissionen.Schutz und Erhalt der Allgäuer MoorlandschaftenUm Moore zu schützen, zu renaturieren und zu erhalten, können verschiedene Maßnahmen sinnvoll sein.  Zu den möglichen Schutzmaßnahmen gehört die Wiedervernässung der Moore. Das kann erreicht werden, indem Drainagen (darunter versteht man eine Technik, bzw. Systeme die zielgerichtet Wasser aus dem Boden sammeln und ableiten) entfernt, oder Entwässerungsgräben und Torfstiche angestaut werden. Auch die Anpassung der landwirtschaftlichen Nutzung, sowie unterschiedliche Landschaftspflege-Maßnahmen können zum Schutz und Erhalt der wichtigen Landschaften beitragen. Jedoch ist es der Allgäuer Moorallianz nach wichtig, die Maßnahmen an die regionalen und lokalen Gegebenheiten anzupassen.Projekte zum Moorschutz im AllgäuIn den letzten zehn Jahren gab es schon einige Bemühungen zum Schutz und Erhalt der Moore. Dazu zählen erfolgreiche Renaturierungsprojekte im Ost- und Oberallgäu wie beispielsweise im Seemos (Oy-Mittelberg), im Räsenmoos (Marktoberdorf) und im Heggener Moos (Stötten a. Auerberg). Dabei wurde in ausgewählten Referenzgebieten der Wasserhaushalt vor und nach der Umsetzung von Renaturierungsmaßnahmen regelmäßig durch Pegelmessungen überprüft und beurteilt. Das Ergebnis: Eine Anhebung des Wasserstands ist laut der Allgäuer Moorallianz deutlich zu erkennen. Außerdem haben sich großflächig verschiedene Torfmoose, Sonnentau und Binsen sowie einige Libellen- und Schmetterlingsarten wieder angesiedelt.Wie man selbst zum Schutz beitragen kannDoch auch man selbst kann die Moore im Allgäu passiv schützen. Wer nämlich für Garten und Blumenkästen Erde benötigt, findet in Garten-, Bau- und Supermärkten eine große Auswahl an Produkten. Viele dieser Produkte enthalten hohe Anteile an Torf, der aus den Mooren entnommen wurde und sie auf Dauer schädigt. Jeder von uns kann also etwas zum Moor- und Klimaschutz beitragen, indem er auf Torf in Gartenerden verzichtet und auf Alternativen, also torffreie Ersatzsubstrate oder Komposterden zurückgreift. Wem das noch nicht genug ist, der kann, zumindest als Eigentümer oder Eigentümerin von Moorflächen einen Beitrag leisten, indem er oder sie seine oder ihre Grundstücke für Moorschutzmaßnahmen zur Verfügung stellt. Foto: Herbert Stadelmann
Moore gehören mit ihrer unterschiedlichen und ausgeprägten Arten- und Biotopvielfalt zu den wichtigsten Naturräumen der Welt. Denn sie bieten nicht nur zahlreichen Arten Raum zum Leben, sondern sind auch von sehr großer Bedeutung für den Klima- und Hochwasserschutz. Obwohl sie so bedeutsam im Kampf gegen die Klimaerwärmung sind, sind große Teile der Moore auf der Welt und auch im Allgäu stark gefährdet, beziehungsweise in ihrer ökologischen Funktionsfähigkeit stark eingeschränkt
Das versteht man unter einem MoorDoch was ist überhaupt ein Moor? Moore sind per Definition Feuchtgebiete, auf deren überwiegend sauren und nährstoffarmen Böden Pflanzen Biotope, also bestimmte Lebensräume verschiedener Lebensgemeinschaften, bilden. Einfacher gesagt ist ein Moor eine ökologische Übergangszone zwischen festem Land und Wasser. Ohne Wasser gibt es kein Moor. Der Allgäuer Moorallianz zufolge sind sie ein einzigartiger Lebensraum, den man sich vorstellen kann wie einen riesigen, jahrtausendealten Schwamm. Überall auf der Erde, wo ausreichend Wasser vorhanden ist und das Klima eine torfbildende Vegetation erlaubt, (Torf ist ein  durch Zersetzung von pflanzlichen Substanzen entstandener dunkelbrauner bis schwarzer Boden von faseriger Beschaffenheit) können Moore entstehen.Die Allgäuer MooreDas ist auch im Allgäu der Fall. Denn das Allgäu bietet den Raum und die Gegebenheiten für eine der wertvollsten Moorlandschaften Mitteleuropas. Das kommt hauptsächlich von den Gletschern, die hier in der Eiszeit die vielfältige Landschaft prägten und die Hügel und Täler der Region formten. Dadurch war genug Wasser vorhanden, beziehungsweise der Grundwasserspiegel so günstig, dass Moore entstehen konnten. Aber auch das Klima hierzulande ist für die Entwicklung der Moore im Allgäu maßgeblich mitverantwortlich. Bis zu 1.500 mm Niederschlag jährlich und eine mittlere Jahrestemperatur von 6 bis 7 Grad bieten sehr gute Voraussetzungen für die Überganszonen zwischen Land und Wasser und für das Moorwachstum.Von artenreichen Streu- und Nasswiesen bis zu unberührten Übergangs- und Hochmoorkernen zieht sich die Moorlandschaft durch das Ost- und Oberallgäu. Und zwar von den Tälern bis an die Alpen. Ein außergewöhnliches Gebiet in den Allgäuer Mooren ist der Kempter Wald. Mit seinen rund 1.000 Hektar Moorwald ist er das größte, geschlossene Spirken-Moorwald-Vorkommen in Deutschland. Eine weitere Besonderheit findet sich im Gebiet des Bannwaldsees. Dort gibt es noch die Allmend Weide, die eine traditionelle Form der gemeinschaftlichen, landwirtschaftlichen Flächennutzung darstellt und andernorts kaum verbreitet ist. Im Landschaftsschutzgebiet "Bremental" bei Jettingen-Scheppach befindet sich ein größeres Niedermoor und an der Mindel zieht sich von Tannhausen bis nach Pfaffenhausen und Ramingen ebenfalls eine weitläufige Moorlandschaft. Auch zwischen Memmingen und Benningen gibt es ein spezielles Moor: Das Benninger Ried -  ein ausgedehntes. Quellmoor. Ansonsten sind bei Neu-Ulm, Günzburg, Illertissen und Babenhausen, sowie an der Günz ebenfalls noch Niedermoore zu finden.So helfen Moore beim KlimaschutzLaut dem Bayerischen Landesamt für Umwelt tragen Moore wesentlich zum Klimaschutz bei. Denn neben dem wertvollen Beitrag, denn diese Landschaften zum Schutz hoch bedrohter Tier- und Pflanzenarten leisten, erhalten sie eine besonders vielfältigen Biodiversität, verfügen über enormes Wasserrückhaltevermögen und fixieren dauerhaft einen hohen Kohlenstoffvorrat. Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere
Wie schon erwähnt, sind Moore ein wichtiger Lebensraum für viele seltene und hoch spezialisierte Pflanzen- und Tierarten. In den Allgäuer Mooren kommen mehr als 100 Arten vor, die in Deutschland stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht sind. Dazu gehören beispielsweise die Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica), der Hochmoor-Gelbling (Colias palaeno) oder die Kreuzotter (Vipera berus).Diese Bewohner der Moore müssen jedoch eine hohe Anpassungsfähigkeit beweisen, denn die Umweltbedingungen im Moor sind extrem. Weil sich diese Tiere und Pflanzen aber so speziell angepasst haben, reagieren sie umso empfindlicher auf eine Störung bzw. eine Veränderung der Lebensbedingungen, , insbesondere auf Eingriffe in den Wasser- und Nährstoffhaushalt.Bindung von KohlenstoffDoch diese besonderen Landschaften helfen, wenn sie intakt sind, auch dabei das Klima auf unserer Erde zu schützen. Sie fixieren nämlich einen hohen Kohlenstoffvorrat. Das bedeutet, dass in natürlichen Mooren mit einem intakten Wasserhaushalt, Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre aufgenommen und Kohlenstoff gebunden wird. Das geschieht in Form von Torf, also eingelagerten Pflanzenresten. So speichern Moore große Massen an Kohlenstoff und wirken damit wie eine Art klimaschützendes Schadstoff-Lager. Und das in gigantischen Mengen.Denn obwohl Moore nur drei Prozent der Erdoberfläche bedecken, binden sie ungefähr so viel Kohlenstoff wie die gesamte Vegetation der Erde enthält.Gefährdung und Nutzung der MooreBleibt der Schutz der Moore und die Wiederherstellung eines naturnahen Wasserregimes  ganz oder teilweise aus, können diese Landschaften ihre "Dienstleistungen", die sie für den Menschen leisten nicht mehr ausüben. 

Deshalb sind die Ziele des Pariser Klimaabkommens ohne eine konsequente Renaturierung der Moore so gut wie nicht erreichbar. Renaturierung bedeutet einen möglichst natürlichen Zustand von Ökosystemen aktiv wiederherzustellen. Werden Moore jedoch weiterhin weltweit zur Gewinnung von Ackerflächen und Plantagen sowie für den Torfstich trockengelegt und genutzt, wie das in der Vergangenheit passierte und auch heute noch geschieht, so könnten die gebundenen Stoffe wieder in die Luft abgegeben werden. Weil Dieser Prozess spielt sich jedoch wegen der jahrelangen intensiven Nutzung auch jetzt schon ab. Sollten die Moore nicht geschützt und erhalten werden, so könnte es sogar zu einer Verdreifachung der Menge der klimaschädlichen Stoffe kommen, die aus Mooren emittierten, also in die Luft abgegeben werden.Moorschäden im Allgäu durch menschliche NutzungIm Allgäu sind beispielsweise laut der Allgäuer Moorallianz ca. 90 Prozent der Wasserhaushalte in den Mooren ganz oder teilweise geschädigt. Das liegt daran, dass in der Vergangenheit Hochmoore entwässert wurden und der abgebaute Torf als Brennstoff oder später als Substrat für Blumenerde genutzt wurde. Die damals errichteten Entwässerungsgräben sind heute meist immer noch wirksam und führen, wie die Moorallianz es beschreibt, zum langsamen Ausbluten der Moore und zum Verschwinden der moortypischen Flora und Fauna.Die Entwässerung hat zur Folge, dass das Porenvolumen des Torfs geringer wird und der gesamte Torfkörper in sich zusammensackt. So verliert der Moorboden seine Fähigkeit als Wasserspeicher und auch als Schadstoff-Lager. Denn durch die Entwässerung kommt Sauerstoff an die Bodenschichten, die bisher im Wasser "konserviert" waren. Der Torf fängt an sich zu zersetzen und Kohlendioxid und das 300 mal klimaschädlichere Lachgas werden in großen Mengen freigesetzt. Je intensiver die Sauerstoffzufuhr ist, desto größer sind die klimaschädlichen Emissionen.Schutz und Erhalt der Allgäuer MoorlandschaftenUm Moore zu schützen, zu renaturieren und zu erhalten, können verschiedene Maßnahmen sinnvoll sein.  Zu den möglichen Schutzmaßnahmen gehört die Wiedervernässung der Moore. Das kann erreicht werden, indem Drainagen (darunter versteht man eine Technik, bzw. Systeme die zielgerichtet Wasser aus dem Boden sammeln und ableiten) entfernt, oder Entwässerungsgräben und Torfstiche angestaut werden. Auch die Anpassung der landwirtschaftlichen Nutzung, sowie unterschiedliche Landschaftspflege-Maßnahmen können zum Schutz und Erhalt der wichtigen Landschaften beitragen. Jedoch ist es der Allgäuer Moorallianz nach wichtig, die Maßnahmen an die regionalen und lokalen Gegebenheiten anzupassen.Projekte zum Moorschutz im AllgäuIn den letzten zehn Jahren gab es schon einige Bemühungen zum Schutz und Erhalt der Moore. Dazu zählen erfolgreiche Renaturierungsprojekte im Ost- und Oberallgäu wie beispielsweise im Seemos (Oy-Mittelberg), im Räsenmoos (Marktoberdorf) und im Heggener Moos (Stötten a. Auerberg). Dabei wurde in ausgewählten Referenzgebieten der Wasserhaushalt vor und nach der Umsetzung von Renaturierungsmaßnahmen  regelmäßig durch Pegelmessungen überprüft und beurteilt. Das Ergebnis: Eine Anhebung des Wasserstands ist laut der Allgäuer Moorallianz deutlich zu erkennen. Außerdem haben sich großflächig verschiedene Torfmoose, Sonnentau und Binsen sowie einige Libellen- und Schmetterlingsarten wieder angesiedelt.Wie man selbst zum Schutz beitragen kannDoch auch man selbst kann die Moore im Allgäu passiv schützen. Wer nämlich für Garten und Blumenkästen Erde benötigt, findet in Garten-, Bau- und Supermärkten eine große Auswahl an Produkten. Viele dieser Produkte enthalten hohe Anteile an Torf, der aus den Mooren entnommen wurde und sie auf Dauer schädigt. Jeder von uns kann also etwas zum Moor- und Klimaschutz beitragen, indem er auf Torf in Gartenerden verzichtet und auf Alternativen, also torffreie Ersatzsubstrate oder Komposterden zurückgreift. Wem das noch nicht genug ist, der kann, zumindest als Eigentümer oder Eigentümerin von Moorflächen einen Beitrag leisten, indem er oder sie seine oder ihre Grundstücke für Moorschutzmaßnahmen zur Verfügung stellt.
5/7Moore gehören mit ihrer unterschiedlichen und ausgeprägten Arten- und Biotopvielfalt zu den wichtigsten Naturräumen der Welt. Denn sie bieten nicht nur zahlreichen Arten Raum zum Leben, sondern sind auch von sehr großer Bedeutung für den Klima- und Hochwasserschutz. Obwohl sie so bedeutsam im Kampf gegen die Klimaerwärmung sind, sind große Teile der Moore auf der Welt und auch im Allgäu stark gefährdet, beziehungsweise in ihrer ökologischen Funktionsfähigkeit stark eingeschränkt Das versteht man unter einem MoorDoch was ist überhaupt ein Moor? Moore sind per Definition Feuchtgebiete, auf deren überwiegend sauren und nährstoffarmen Böden Pflanzen Biotope, also bestimmte Lebensräume verschiedener Lebensgemeinschaften, bilden. Einfacher gesagt ist ein Moor eine ökologische Übergangszone zwischen festem Land und Wasser. Ohne Wasser gibt es kein Moor. Der Allgäuer Moorallianz zufolge sind sie ein einzigartiger Lebensraum, den man sich vorstellen kann wie einen riesigen, jahrtausendealten Schwamm. Überall auf der Erde, wo ausreichend Wasser vorhanden ist und das Klima eine torfbildende Vegetation erlaubt, (Torf ist ein durch Zersetzung von pflanzlichen Substanzen entstandener dunkelbrauner bis schwarzer Boden von faseriger Beschaffenheit) können Moore entstehen.Die Allgäuer MooreDas ist auch im Allgäu der Fall. Denn das Allgäu bietet den Raum und die Gegebenheiten für eine der wertvollsten Moorlandschaften Mitteleuropas. Das kommt hauptsächlich von den Gletschern, die hier in der Eiszeit die vielfältige Landschaft prägten und die Hügel und Täler der Region formten. Dadurch war genug Wasser vorhanden, beziehungsweise der Grundwasserspiegel so günstig, dass Moore entstehen konnten. Aber auch das Klima hierzulande ist für die Entwicklung der Moore im Allgäu maßgeblich mitverantwortlich. Bis zu 1.500 mm Niederschlag jährlich und eine mittlere Jahrestemperatur von 6 bis 7 Grad bieten sehr gute Voraussetzungen für die Überganszonen zwischen Land und Wasser und für das Moorwachstum.Von artenreichen Streu- und Nasswiesen bis zu unberührten Übergangs- und Hochmoorkernen zieht sich die Moorlandschaft durch das Ost- und Oberallgäu. Und zwar von den Tälern bis an die Alpen. Ein außergewöhnliches Gebiet in den Allgäuer Mooren ist der Kempter Wald. Mit seinen rund 1.000 Hektar Moorwald ist er das größte, geschlossene Spirken-Moorwald-Vorkommen in Deutschland. Eine weitere Besonderheit findet sich im Gebiet des Bannwaldsees. Dort gibt es noch die Allmend Weide, die eine traditionelle Form der gemeinschaftlichen, landwirtschaftlichen Flächennutzung darstellt und andernorts kaum verbreitet ist. Im Landschaftsschutzgebiet "Bremental" bei Jettingen-Scheppach befindet sich ein größeres Niedermoor und an der Mindel zieht sich von Tannhausen bis nach Pfaffenhausen und Ramingen ebenfalls eine weitläufige Moorlandschaft. Auch zwischen Memmingen und Benningen gibt es ein spezielles Moor: Das Benninger Ried -  ein ausgedehntes. Quellmoor. Ansonsten sind bei Neu-Ulm, Günzburg, Illertissen und Babenhausen, sowie an der Günz ebenfalls noch Niedermoore zu finden.So helfen Moore beim KlimaschutzLaut dem Bayerischen Landesamt für Umwelt tragen Moore wesentlich zum Klimaschutz bei. Denn neben dem wertvollen Beitrag, denn diese Landschaften zum Schutz hoch bedrohter Tier- und Pflanzenarten leisten, erhalten sie eine besonders vielfältigen Biodiversität, verfügen über enormes Wasserrückhaltevermögen und fixieren dauerhaft einen hohen Kohlenstoffvorrat. Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere Wie schon erwähnt, sind Moore ein wichtiger Lebensraum für viele seltene und hoch spezialisierte Pflanzen- und Tierarten. In den Allgäuer Mooren kommen mehr als 100 Arten vor, die in Deutschland stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht sind. Dazu gehören beispielsweise die Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica), der Hochmoor-Gelbling (Colias palaeno) oder die Kreuzotter (Vipera berus).Diese Bewohner der Moore müssen jedoch eine hohe Anpassungsfähigkeit beweisen, denn die Umweltbedingungen im Moor sind extrem. Weil sich diese Tiere und Pflanzen aber so speziell angepasst haben, reagieren sie umso empfindlicher auf eine Störung bzw. eine Veränderung der Lebensbedingungen, , insbesondere auf Eingriffe in den Wasser- und Nährstoffhaushalt.Bindung von KohlenstoffDoch diese besonderen Landschaften helfen, wenn sie intakt sind, auch dabei das Klima auf unserer Erde zu schützen. Sie fixieren nämlich einen hohen Kohlenstoffvorrat. Das bedeutet, dass in natürlichen Mooren mit einem intakten Wasserhaushalt, Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre aufgenommen und Kohlenstoff gebunden wird. Das geschieht in Form von Torf, also eingelagerten Pflanzenresten. So speichern Moore große Massen an Kohlenstoff und wirken damit wie eine Art klimaschützendes Schadstoff-Lager. Und das in gigantischen Mengen.Denn obwohl Moore nur drei Prozent der Erdoberfläche bedecken, binden sie ungefähr so viel Kohlenstoff wie die gesamte Vegetation der Erde enthält.Gefährdung und Nutzung der MooreBleibt der Schutz der Moore und die Wiederherstellung eines naturnahen Wasserregimes ganz oder teilweise aus, können diese Landschaften ihre "Dienstleistungen", die sie für den Menschen leisten nicht mehr ausüben.  Deshalb sind die Ziele des Pariser Klimaabkommens ohne eine konsequente Renaturierung der Moore so gut wie nicht erreichbar. Renaturierung bedeutet einen möglichst natürlichen Zustand von Ökosystemen aktiv wiederherzustellen. Werden Moore jedoch weiterhin weltweit zur Gewinnung von Ackerflächen und Plantagen sowie für den Torfstich trockengelegt und genutzt, wie das in der Vergangenheit passierte und auch heute noch geschieht, so könnten die gebundenen Stoffe wieder in die Luft abgegeben werden. Weil Dieser Prozess spielt sich jedoch wegen der jahrelangen intensiven Nutzung auch jetzt schon ab. Sollten die Moore nicht geschützt und erhalten werden, so könnte es sogar zu einer Verdreifachung der Menge der klimaschädlichen Stoffe kommen, die aus Mooren emittierten, also in die Luft abgegeben werden.Moorschäden im Allgäu durch menschliche NutzungIm Allgäu sind beispielsweise laut der Allgäuer Moorallianz ca. 90 Prozent der Wasserhaushalte in den Mooren ganz oder teilweise geschädigt. Das liegt daran, dass in der Vergangenheit Hochmoore entwässert wurden und der abgebaute Torf als Brennstoff oder später als Substrat für Blumenerde genutzt wurde. Die damals errichteten Entwässerungsgräben sind heute meist immer noch wirksam und führen, wie die Moorallianz es beschreibt, zum langsamen Ausbluten der Moore und zum Verschwinden der moortypischen Flora und Fauna.Die Entwässerung hat zur Folge, dass das Porenvolumen des Torfs geringer wird und der gesamte Torfkörper in sich zusammensackt. So verliert der Moorboden seine Fähigkeit als Wasserspeicher und auch als Schadstoff-Lager. Denn durch die Entwässerung kommt Sauerstoff an die Bodenschichten, die bisher im Wasser "konserviert" waren. Der Torf fängt an sich zu zersetzen und Kohlendioxid und das 300 mal klimaschädlichere Lachgas werden in großen Mengen freigesetzt. Je intensiver die Sauerstoffzufuhr ist, desto größer sind die klimaschädlichen Emissionen.Schutz und Erhalt der Allgäuer MoorlandschaftenUm Moore zu schützen, zu renaturieren und zu erhalten, können verschiedene Maßnahmen sinnvoll sein.  Zu den möglichen Schutzmaßnahmen gehört die Wiedervernässung der Moore. Das kann erreicht werden, indem Drainagen (darunter versteht man eine Technik, bzw. Systeme die zielgerichtet Wasser aus dem Boden sammeln und ableiten) entfernt, oder Entwässerungsgräben und Torfstiche angestaut werden. Auch die Anpassung der landwirtschaftlichen Nutzung, sowie unterschiedliche Landschaftspflege-Maßnahmen können zum Schutz und Erhalt der wichtigen Landschaften beitragen. Jedoch ist es der Allgäuer Moorallianz nach wichtig, die Maßnahmen an die regionalen und lokalen Gegebenheiten anzupassen.Projekte zum Moorschutz im AllgäuIn den letzten zehn Jahren gab es schon einige Bemühungen zum Schutz und Erhalt der Moore. Dazu zählen erfolgreiche Renaturierungsprojekte im Ost- und Oberallgäu wie beispielsweise im Seemos (Oy-Mittelberg), im Räsenmoos (Marktoberdorf) und im Heggener Moos (Stötten a. Auerberg). Dabei wurde in ausgewählten Referenzgebieten der Wasserhaushalt vor und nach der Umsetzung von Renaturierungsmaßnahmen regelmäßig durch Pegelmessungen überprüft und beurteilt. Das Ergebnis: Eine Anhebung des Wasserstands ist laut der Allgäuer Moorallianz deutlich zu erkennen. Außerdem haben sich großflächig verschiedene Torfmoose, Sonnentau und Binsen sowie einige Libellen- und Schmetterlingsarten wieder angesiedelt.Wie man selbst zum Schutz beitragen kannDoch auch man selbst kann die Moore im Allgäu passiv schützen. Wer nämlich für Garten und Blumenkästen Erde benötigt, findet in Garten-, Bau- und Supermärkten eine große Auswahl an Produkten. Viele dieser Produkte enthalten hohe Anteile an Torf, der aus den Mooren entnommen wurde und sie auf Dauer schädigt. Jeder von uns kann also etwas zum Moor- und Klimaschutz beitragen, indem er auf Torf in Gartenerden verzichtet und auf Alternativen, also torffreie Ersatzsubstrate oder Komposterden zurückgreift. Wem das noch nicht genug ist, der kann, zumindest als Eigentümer oder Eigentümerin von Moorflächen einen Beitrag leisten, indem er oder sie seine oder ihre Grundstücke für Moorschutzmaßnahmen zur Verfügung stellt. Foto: Dr. Eberhard Pfeuffer
Moore gehören mit ihrer unterschiedlichen und ausgeprägten Arten- und Biotopvielfalt zu den wichtigsten Naturräumen der Welt. Denn sie bieten nicht nur zahlreichen Arten Raum zum Leben, sondern sind auch von sehr großer Bedeutung für den Klima- und Hochwasserschutz. Obwohl sie so bedeutsam im Kampf gegen die Klimaerwärmung sind, sind große Teile der Moore auf der Welt und auch im Allgäu stark gefährdet, beziehungsweise in ihrer ökologischen Funktionsfähigkeit stark eingeschränkt
Das versteht man unter einem MoorDoch was ist überhaupt ein Moor? Moore sind per Definition Feuchtgebiete, auf deren überwiegend sauren und nährstoffarmen Böden Pflanzen Biotope, also bestimmte Lebensräume verschiedener Lebensgemeinschaften, bilden. Einfacher gesagt ist ein Moor eine ökologische Übergangszone zwischen festem Land und Wasser. Ohne Wasser gibt es kein Moor. Der Allgäuer Moorallianz zufolge sind sie ein einzigartiger Lebensraum, den man sich vorstellen kann wie einen riesigen, jahrtausendealten Schwamm. Überall auf der Erde, wo ausreichend Wasser vorhanden ist und das Klima eine torfbildende Vegetation erlaubt, (Torf ist ein  durch Zersetzung von pflanzlichen Substanzen entstandener dunkelbrauner bis schwarzer Boden von faseriger Beschaffenheit) können Moore entstehen.Die Allgäuer MooreDas ist auch im Allgäu der Fall. Denn das Allgäu bietet den Raum und die Gegebenheiten für eine der wertvollsten Moorlandschaften Mitteleuropas. Das kommt hauptsächlich von den Gletschern, die hier in der Eiszeit die vielfältige Landschaft prägten und die Hügel und Täler der Region formten. Dadurch war genug Wasser vorhanden, beziehungsweise der Grundwasserspiegel so günstig, dass Moore entstehen konnten. Aber auch das Klima hierzulande ist für die Entwicklung der Moore im Allgäu maßgeblich mitverantwortlich. Bis zu 1.500 mm Niederschlag jährlich und eine mittlere Jahrestemperatur von 6 bis 7 Grad bieten sehr gute Voraussetzungen für die Überganszonen zwischen Land und Wasser und für das Moorwachstum.Von artenreichen Streu- und Nasswiesen bis zu unberührten Übergangs- und Hochmoorkernen zieht sich die Moorlandschaft durch das Ost- und Oberallgäu. Und zwar von den Tälern bis an die Alpen. Ein außergewöhnliches Gebiet in den Allgäuer Mooren ist der Kempter Wald. Mit seinen rund 1.000 Hektar Moorwald ist er das größte, geschlossene Spirken-Moorwald-Vorkommen in Deutschland. Eine weitere Besonderheit findet sich im Gebiet des Bannwaldsees. Dort gibt es noch die Allmend Weide, die eine traditionelle Form der gemeinschaftlichen, landwirtschaftlichen Flächennutzung darstellt und andernorts kaum verbreitet ist. Im Landschaftsschutzgebiet "Bremental" bei Jettingen-Scheppach befindet sich ein größeres Niedermoor und an der Mindel zieht sich von Tannhausen bis nach Pfaffenhausen und Ramingen ebenfalls eine weitläufige Moorlandschaft. Auch zwischen Memmingen und Benningen gibt es ein spezielles Moor: Das Benninger Ried -  ein ausgedehntes. Quellmoor. Ansonsten sind bei Neu-Ulm, Günzburg, Illertissen und Babenhausen, sowie an der Günz ebenfalls noch Niedermoore zu finden.So helfen Moore beim KlimaschutzLaut dem Bayerischen Landesamt für Umwelt tragen Moore wesentlich zum Klimaschutz bei. Denn neben dem wertvollen Beitrag, denn diese Landschaften zum Schutz hoch bedrohter Tier- und Pflanzenarten leisten, erhalten sie eine besonders vielfältigen Biodiversität, verfügen über enormes Wasserrückhaltevermögen und fixieren dauerhaft einen hohen Kohlenstoffvorrat. Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere
Wie schon erwähnt, sind Moore ein wichtiger Lebensraum für viele seltene und hoch spezialisierte Pflanzen- und Tierarten. In den Allgäuer Mooren kommen mehr als 100 Arten vor, die in Deutschland stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht sind. Dazu gehören beispielsweise die Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica), der Hochmoor-Gelbling (Colias palaeno) oder die Kreuzotter (Vipera berus).Diese Bewohner der Moore müssen jedoch eine hohe Anpassungsfähigkeit beweisen, denn die Umweltbedingungen im Moor sind extrem. Weil sich diese Tiere und Pflanzen aber so speziell angepasst haben, reagieren sie umso empfindlicher auf eine Störung bzw. eine Veränderung der Lebensbedingungen, , insbesondere auf Eingriffe in den Wasser- und Nährstoffhaushalt.Bindung von KohlenstoffDoch diese besonderen Landschaften helfen, wenn sie intakt sind, auch dabei das Klima auf unserer Erde zu schützen. Sie fixieren nämlich einen hohen Kohlenstoffvorrat. Das bedeutet, dass in natürlichen Mooren mit einem intakten Wasserhaushalt, Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre aufgenommen und Kohlenstoff gebunden wird. Das geschieht in Form von Torf, also eingelagerten Pflanzenresten. So speichern Moore große Massen an Kohlenstoff und wirken damit wie eine Art klimaschützendes Schadstoff-Lager. Und das in gigantischen Mengen.Denn obwohl Moore nur drei Prozent der Erdoberfläche bedecken, binden sie ungefähr so viel Kohlenstoff wie die gesamte Vegetation der Erde enthält.Gefährdung und Nutzung der MooreBleibt der Schutz der Moore und die Wiederherstellung eines naturnahen Wasserregimes  ganz oder teilweise aus, können diese Landschaften ihre "Dienstleistungen", die sie für den Menschen leisten nicht mehr ausüben. 

Deshalb sind die Ziele des Pariser Klimaabkommens ohne eine konsequente Renaturierung der Moore so gut wie nicht erreichbar. Renaturierung bedeutet einen möglichst natürlichen Zustand von Ökosystemen aktiv wiederherzustellen. Werden Moore jedoch weiterhin weltweit zur Gewinnung von Ackerflächen und Plantagen sowie für den Torfstich trockengelegt und genutzt, wie das in der Vergangenheit passierte und auch heute noch geschieht, so könnten die gebundenen Stoffe wieder in die Luft abgegeben werden. Weil Dieser Prozess spielt sich jedoch wegen der jahrelangen intensiven Nutzung auch jetzt schon ab. Sollten die Moore nicht geschützt und erhalten werden, so könnte es sogar zu einer Verdreifachung der Menge der klimaschädlichen Stoffe kommen, die aus Mooren emittierten, also in die Luft abgegeben werden.Moorschäden im Allgäu durch menschliche NutzungIm Allgäu sind beispielsweise laut der Allgäuer Moorallianz ca. 90 Prozent der Wasserhaushalte in den Mooren ganz oder teilweise geschädigt. Das liegt daran, dass in der Vergangenheit Hochmoore entwässert wurden und der abgebaute Torf als Brennstoff oder später als Substrat für Blumenerde genutzt wurde. Die damals errichteten Entwässerungsgräben sind heute meist immer noch wirksam und führen, wie die Moorallianz es beschreibt, zum langsamen Ausbluten der Moore und zum Verschwinden der moortypischen Flora und Fauna.Die Entwässerung hat zur Folge, dass das Porenvolumen des Torfs geringer wird und der gesamte Torfkörper in sich zusammensackt. So verliert der Moorboden seine Fähigkeit als Wasserspeicher und auch als Schadstoff-Lager. Denn durch die Entwässerung kommt Sauerstoff an die Bodenschichten, die bisher im Wasser "konserviert" waren. Der Torf fängt an sich zu zersetzen und Kohlendioxid und das 300 mal klimaschädlichere Lachgas werden in großen Mengen freigesetzt. Je intensiver die Sauerstoffzufuhr ist, desto größer sind die klimaschädlichen Emissionen.Schutz und Erhalt der Allgäuer MoorlandschaftenUm Moore zu schützen, zu renaturieren und zu erhalten, können verschiedene Maßnahmen sinnvoll sein.  Zu den möglichen Schutzmaßnahmen gehört die Wiedervernässung der Moore. Das kann erreicht werden, indem Drainagen (darunter versteht man eine Technik, bzw. Systeme die zielgerichtet Wasser aus dem Boden sammeln und ableiten) entfernt, oder Entwässerungsgräben und Torfstiche angestaut werden. Auch die Anpassung der landwirtschaftlichen Nutzung, sowie unterschiedliche Landschaftspflege-Maßnahmen können zum Schutz und Erhalt der wichtigen Landschaften beitragen. Jedoch ist es der Allgäuer Moorallianz nach wichtig, die Maßnahmen an die regionalen und lokalen Gegebenheiten anzupassen.Projekte zum Moorschutz im AllgäuIn den letzten zehn Jahren gab es schon einige Bemühungen zum Schutz und Erhalt der Moore. Dazu zählen erfolgreiche Renaturierungsprojekte im Ost- und Oberallgäu wie beispielsweise im Seemos (Oy-Mittelberg), im Räsenmoos (Marktoberdorf) und im Heggener Moos (Stötten a. Auerberg). Dabei wurde in ausgewählten Referenzgebieten der Wasserhaushalt vor und nach der Umsetzung von Renaturierungsmaßnahmen  regelmäßig durch Pegelmessungen überprüft und beurteilt. Das Ergebnis: Eine Anhebung des Wasserstands ist laut der Allgäuer Moorallianz deutlich zu erkennen. Außerdem haben sich großflächig verschiedene Torfmoose, Sonnentau und Binsen sowie einige Libellen- und Schmetterlingsarten wieder angesiedelt.Wie man selbst zum Schutz beitragen kannDoch auch man selbst kann die Moore im Allgäu passiv schützen. Wer nämlich für Garten und Blumenkästen Erde benötigt, findet in Garten-, Bau- und Supermärkten eine große Auswahl an Produkten. Viele dieser Produkte enthalten hohe Anteile an Torf, der aus den Mooren entnommen wurde und sie auf Dauer schädigt. Jeder von uns kann also etwas zum Moor- und Klimaschutz beitragen, indem er auf Torf in Gartenerden verzichtet und auf Alternativen, also torffreie Ersatzsubstrate oder Komposterden zurückgreift. Wem das noch nicht genug ist, der kann, zumindest als Eigentümer oder Eigentümerin von Moorflächen einen Beitrag leisten, indem er oder sie seine oder ihre Grundstücke für Moorschutzmaßnahmen zur Verfügung stellt.
6/7Moore gehören mit ihrer unterschiedlichen und ausgeprägten Arten- und Biotopvielfalt zu den wichtigsten Naturräumen der Welt. Denn sie bieten nicht nur zahlreichen Arten Raum zum Leben, sondern sind auch von sehr großer Bedeutung für den Klima- und Hochwasserschutz. Obwohl sie so bedeutsam im Kampf gegen die Klimaerwärmung sind, sind große Teile der Moore auf der Welt und auch im Allgäu stark gefährdet, beziehungsweise in ihrer ökologischen Funktionsfähigkeit stark eingeschränkt Das versteht man unter einem MoorDoch was ist überhaupt ein Moor? Moore sind per Definition Feuchtgebiete, auf deren überwiegend sauren und nährstoffarmen Böden Pflanzen Biotope, also bestimmte Lebensräume verschiedener Lebensgemeinschaften, bilden. Einfacher gesagt ist ein Moor eine ökologische Übergangszone zwischen festem Land und Wasser. Ohne Wasser gibt es kein Moor. Der Allgäuer Moorallianz zufolge sind sie ein einzigartiger Lebensraum, den man sich vorstellen kann wie einen riesigen, jahrtausendealten Schwamm. Überall auf der Erde, wo ausreichend Wasser vorhanden ist und das Klima eine torfbildende Vegetation erlaubt, (Torf ist ein durch Zersetzung von pflanzlichen Substanzen entstandener dunkelbrauner bis schwarzer Boden von faseriger Beschaffenheit) können Moore entstehen.Die Allgäuer MooreDas ist auch im Allgäu der Fall. Denn das Allgäu bietet den Raum und die Gegebenheiten für eine der wertvollsten Moorlandschaften Mitteleuropas. Das kommt hauptsächlich von den Gletschern, die hier in der Eiszeit die vielfältige Landschaft prägten und die Hügel und Täler der Region formten. Dadurch war genug Wasser vorhanden, beziehungsweise der Grundwasserspiegel so günstig, dass Moore entstehen konnten. Aber auch das Klima hierzulande ist für die Entwicklung der Moore im Allgäu maßgeblich mitverantwortlich. Bis zu 1.500 mm Niederschlag jährlich und eine mittlere Jahrestemperatur von 6 bis 7 Grad bieten sehr gute Voraussetzungen für die Überganszonen zwischen Land und Wasser und für das Moorwachstum.Von artenreichen Streu- und Nasswiesen bis zu unberührten Übergangs- und Hochmoorkernen zieht sich die Moorlandschaft durch das Ost- und Oberallgäu. Und zwar von den Tälern bis an die Alpen. Ein außergewöhnliches Gebiet in den Allgäuer Mooren ist der Kempter Wald. Mit seinen rund 1.000 Hektar Moorwald ist er das größte, geschlossene Spirken-Moorwald-Vorkommen in Deutschland. Eine weitere Besonderheit findet sich im Gebiet des Bannwaldsees. Dort gibt es noch die Allmend Weide, die eine traditionelle Form der gemeinschaftlichen, landwirtschaftlichen Flächennutzung darstellt und andernorts kaum verbreitet ist. Im Landschaftsschutzgebiet "Bremental" bei Jettingen-Scheppach befindet sich ein größeres Niedermoor und an der Mindel zieht sich von Tannhausen bis nach Pfaffenhausen und Ramingen ebenfalls eine weitläufige Moorlandschaft. Auch zwischen Memmingen und Benningen gibt es ein spezielles Moor: Das Benninger Ried -  ein ausgedehntes. Quellmoor. Ansonsten sind bei Neu-Ulm, Günzburg, Illertissen und Babenhausen, sowie an der Günz ebenfalls noch Niedermoore zu finden.So helfen Moore beim KlimaschutzLaut dem Bayerischen Landesamt für Umwelt tragen Moore wesentlich zum Klimaschutz bei. Denn neben dem wertvollen Beitrag, denn diese Landschaften zum Schutz hoch bedrohter Tier- und Pflanzenarten leisten, erhalten sie eine besonders vielfältigen Biodiversität, verfügen über enormes Wasserrückhaltevermögen und fixieren dauerhaft einen hohen Kohlenstoffvorrat. Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere Wie schon erwähnt, sind Moore ein wichtiger Lebensraum für viele seltene und hoch spezialisierte Pflanzen- und Tierarten. In den Allgäuer Mooren kommen mehr als 100 Arten vor, die in Deutschland stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht sind. Dazu gehören beispielsweise die Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica), der Hochmoor-Gelbling (Colias palaeno) oder die Kreuzotter (Vipera berus).Diese Bewohner der Moore müssen jedoch eine hohe Anpassungsfähigkeit beweisen, denn die Umweltbedingungen im Moor sind extrem. Weil sich diese Tiere und Pflanzen aber so speziell angepasst haben, reagieren sie umso empfindlicher auf eine Störung bzw. eine Veränderung der Lebensbedingungen, , insbesondere auf Eingriffe in den Wasser- und Nährstoffhaushalt.Bindung von KohlenstoffDoch diese besonderen Landschaften helfen, wenn sie intakt sind, auch dabei das Klima auf unserer Erde zu schützen. Sie fixieren nämlich einen hohen Kohlenstoffvorrat. Das bedeutet, dass in natürlichen Mooren mit einem intakten Wasserhaushalt, Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre aufgenommen und Kohlenstoff gebunden wird. Das geschieht in Form von Torf, also eingelagerten Pflanzenresten. So speichern Moore große Massen an Kohlenstoff und wirken damit wie eine Art klimaschützendes Schadstoff-Lager. Und das in gigantischen Mengen.Denn obwohl Moore nur drei Prozent der Erdoberfläche bedecken, binden sie ungefähr so viel Kohlenstoff wie die gesamte Vegetation der Erde enthält.Gefährdung und Nutzung der MooreBleibt der Schutz der Moore und die Wiederherstellung eines naturnahen Wasserregimes ganz oder teilweise aus, können diese Landschaften ihre "Dienstleistungen", die sie für den Menschen leisten nicht mehr ausüben.  Deshalb sind die Ziele des Pariser Klimaabkommens ohne eine konsequente Renaturierung der Moore so gut wie nicht erreichbar. Renaturierung bedeutet einen möglichst natürlichen Zustand von Ökosystemen aktiv wiederherzustellen. Werden Moore jedoch weiterhin weltweit zur Gewinnung von Ackerflächen und Plantagen sowie für den Torfstich trockengelegt und genutzt, wie das in der Vergangenheit passierte und auch heute noch geschieht, so könnten die gebundenen Stoffe wieder in die Luft abgegeben werden. Weil Dieser Prozess spielt sich jedoch wegen der jahrelangen intensiven Nutzung auch jetzt schon ab. Sollten die Moore nicht geschützt und erhalten werden, so könnte es sogar zu einer Verdreifachung der Menge der klimaschädlichen Stoffe kommen, die aus Mooren emittierten, also in die Luft abgegeben werden.Moorschäden im Allgäu durch menschliche NutzungIm Allgäu sind beispielsweise laut der Allgäuer Moorallianz ca. 90 Prozent der Wasserhaushalte in den Mooren ganz oder teilweise geschädigt. Das liegt daran, dass in der Vergangenheit Hochmoore entwässert wurden und der abgebaute Torf als Brennstoff oder später als Substrat für Blumenerde genutzt wurde. Die damals errichteten Entwässerungsgräben sind heute meist immer noch wirksam und führen, wie die Moorallianz es beschreibt, zum langsamen Ausbluten der Moore und zum Verschwinden der moortypischen Flora und Fauna.Die Entwässerung hat zur Folge, dass das Porenvolumen des Torfs geringer wird und der gesamte Torfkörper in sich zusammensackt. So verliert der Moorboden seine Fähigkeit als Wasserspeicher und auch als Schadstoff-Lager. Denn durch die Entwässerung kommt Sauerstoff an die Bodenschichten, die bisher im Wasser "konserviert" waren. Der Torf fängt an sich zu zersetzen und Kohlendioxid und das 300 mal klimaschädlichere Lachgas werden in großen Mengen freigesetzt. Je intensiver die Sauerstoffzufuhr ist, desto größer sind die klimaschädlichen Emissionen.Schutz und Erhalt der Allgäuer MoorlandschaftenUm Moore zu schützen, zu renaturieren und zu erhalten, können verschiedene Maßnahmen sinnvoll sein.  Zu den möglichen Schutzmaßnahmen gehört die Wiedervernässung der Moore. Das kann erreicht werden, indem Drainagen (darunter versteht man eine Technik, bzw. Systeme die zielgerichtet Wasser aus dem Boden sammeln und ableiten) entfernt, oder Entwässerungsgräben und Torfstiche angestaut werden. Auch die Anpassung der landwirtschaftlichen Nutzung, sowie unterschiedliche Landschaftspflege-Maßnahmen können zum Schutz und Erhalt der wichtigen Landschaften beitragen. Jedoch ist es der Allgäuer Moorallianz nach wichtig, die Maßnahmen an die regionalen und lokalen Gegebenheiten anzupassen.Projekte zum Moorschutz im AllgäuIn den letzten zehn Jahren gab es schon einige Bemühungen zum Schutz und Erhalt der Moore. Dazu zählen erfolgreiche Renaturierungsprojekte im Ost- und Oberallgäu wie beispielsweise im Seemos (Oy-Mittelberg), im Räsenmoos (Marktoberdorf) und im Heggener Moos (Stötten a. Auerberg). Dabei wurde in ausgewählten Referenzgebieten der Wasserhaushalt vor und nach der Umsetzung von Renaturierungsmaßnahmen regelmäßig durch Pegelmessungen überprüft und beurteilt. Das Ergebnis: Eine Anhebung des Wasserstands ist laut der Allgäuer Moorallianz deutlich zu erkennen. Außerdem haben sich großflächig verschiedene Torfmoose, Sonnentau und Binsen sowie einige Libellen- und Schmetterlingsarten wieder angesiedelt.Wie man selbst zum Schutz beitragen kannDoch auch man selbst kann die Moore im Allgäu passiv schützen. Wer nämlich für Garten und Blumenkästen Erde benötigt, findet in Garten-, Bau- und Supermärkten eine große Auswahl an Produkten. Viele dieser Produkte enthalten hohe Anteile an Torf, der aus den Mooren entnommen wurde und sie auf Dauer schädigt. Jeder von uns kann also etwas zum Moor- und Klimaschutz beitragen, indem er auf Torf in Gartenerden verzichtet und auf Alternativen, also torffreie Ersatzsubstrate oder Komposterden zurückgreift. Wem das noch nicht genug ist, der kann, zumindest als Eigentümer oder Eigentümerin von Moorflächen einen Beitrag leisten, indem er oder sie seine oder ihre Grundstücke für Moorschutzmaßnahmen zur Verfügung stellt. Foto: IMAGO / blickwinkel
Moore gehören mit ihrer unterschiedlichen und ausgeprägten Arten- und Biotopvielfalt zu den wichtigsten Naturräumen der Welt. Denn sie bieten nicht nur zahlreichen Arten Raum zum Leben, sondern sind auch von sehr großer Bedeutung für den Klima- und Hochwasserschutz. Obwohl sie so bedeutsam im Kampf gegen die Klimaerwärmung sind, sind große Teile der Moore auf der Welt und auch im Allgäu stark gefährdet, beziehungsweise in ihrer ökologischen Funktionsfähigkeit stark eingeschränkt
Das versteht man unter einem MoorDoch was ist überhaupt ein Moor? Moore sind per Definition Feuchtgebiete, auf deren überwiegend sauren und nährstoffarmen Böden Pflanzen Biotope, also bestimmte Lebensräume verschiedener Lebensgemeinschaften, bilden. Einfacher gesagt ist ein Moor eine ökologische Übergangszone zwischen festem Land und Wasser. Ohne Wasser gibt es kein Moor. Der Allgäuer Moorallianz zufolge sind sie ein einzigartiger Lebensraum, den man sich vorstellen kann wie einen riesigen, jahrtausendealten Schwamm. Überall auf der Erde, wo ausreichend Wasser vorhanden ist und das Klima eine torfbildende Vegetation erlaubt, (Torf ist ein  durch Zersetzung von pflanzlichen Substanzen entstandener dunkelbrauner bis schwarzer Boden von faseriger Beschaffenheit) können Moore entstehen.Die Allgäuer MooreDas ist auch im Allgäu der Fall. Denn das Allgäu bietet den Raum und die Gegebenheiten für eine der wertvollsten Moorlandschaften Mitteleuropas. Das kommt hauptsächlich von den Gletschern, die hier in der Eiszeit die vielfältige Landschaft prägten und die Hügel und Täler der Region formten. Dadurch war genug Wasser vorhanden, beziehungsweise der Grundwasserspiegel so günstig, dass Moore entstehen konnten. Aber auch das Klima hierzulande ist für die Entwicklung der Moore im Allgäu maßgeblich mitverantwortlich. Bis zu 1.500 mm Niederschlag jährlich und eine mittlere Jahrestemperatur von 6 bis 7 Grad bieten sehr gute Voraussetzungen für die Überganszonen zwischen Land und Wasser und für das Moorwachstum.Von artenreichen Streu- und Nasswiesen bis zu unberührten Übergangs- und Hochmoorkernen zieht sich die Moorlandschaft durch das Ost- und Oberallgäu. Und zwar von den Tälern bis an die Alpen. Ein außergewöhnliches Gebiet in den Allgäuer Mooren ist der Kempter Wald. Mit seinen rund 1.000 Hektar Moorwald ist er das größte, geschlossene Spirken-Moorwald-Vorkommen in Deutschland. Eine weitere Besonderheit findet sich im Gebiet des Bannwaldsees. Dort gibt es noch die Allmend Weide, die eine traditionelle Form der gemeinschaftlichen, landwirtschaftlichen Flächennutzung darstellt und andernorts kaum verbreitet ist. Im Landschaftsschutzgebiet "Bremental" bei Jettingen-Scheppach befindet sich ein größeres Niedermoor und an der Mindel zieht sich von Tannhausen bis nach Pfaffenhausen und Ramingen ebenfalls eine weitläufige Moorlandschaft. Auch zwischen Memmingen und Benningen gibt es ein spezielles Moor: Das Benninger Ried -  ein ausgedehntes. Quellmoor. Ansonsten sind bei Neu-Ulm, Günzburg, Illertissen und Babenhausen, sowie an der Günz ebenfalls noch Niedermoore zu finden.So helfen Moore beim KlimaschutzLaut dem Bayerischen Landesamt für Umwelt tragen Moore wesentlich zum Klimaschutz bei. Denn neben dem wertvollen Beitrag, denn diese Landschaften zum Schutz hoch bedrohter Tier- und Pflanzenarten leisten, erhalten sie eine besonders vielfältigen Biodiversität, verfügen über enormes Wasserrückhaltevermögen und fixieren dauerhaft einen hohen Kohlenstoffvorrat. Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere
Wie schon erwähnt, sind Moore ein wichtiger Lebensraum für viele seltene und hoch spezialisierte Pflanzen- und Tierarten. In den Allgäuer Mooren kommen mehr als 100 Arten vor, die in Deutschland stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht sind. Dazu gehören beispielsweise die Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica), der Hochmoor-Gelbling (Colias palaeno) oder die Kreuzotter (Vipera berus).Diese Bewohner der Moore müssen jedoch eine hohe Anpassungsfähigkeit beweisen, denn die Umweltbedingungen im Moor sind extrem. Weil sich diese Tiere und Pflanzen aber so speziell angepasst haben, reagieren sie umso empfindlicher auf eine Störung bzw. eine Veränderung der Lebensbedingungen, , insbesondere auf Eingriffe in den Wasser- und Nährstoffhaushalt.Bindung von KohlenstoffDoch diese besonderen Landschaften helfen, wenn sie intakt sind, auch dabei das Klima auf unserer Erde zu schützen. Sie fixieren nämlich einen hohen Kohlenstoffvorrat. Das bedeutet, dass in natürlichen Mooren mit einem intakten Wasserhaushalt, Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre aufgenommen und Kohlenstoff gebunden wird. Das geschieht in Form von Torf, also eingelagerten Pflanzenresten. So speichern Moore große Massen an Kohlenstoff und wirken damit wie eine Art klimaschützendes Schadstoff-Lager. Und das in gigantischen Mengen.Denn obwohl Moore nur drei Prozent der Erdoberfläche bedecken, binden sie ungefähr so viel Kohlenstoff wie die gesamte Vegetation der Erde enthält.Gefährdung und Nutzung der MooreBleibt der Schutz der Moore und die Wiederherstellung eines naturnahen Wasserregimes  ganz oder teilweise aus, können diese Landschaften ihre "Dienstleistungen", die sie für den Menschen leisten nicht mehr ausüben. 

Deshalb sind die Ziele des Pariser Klimaabkommens ohne eine konsequente Renaturierung der Moore so gut wie nicht erreichbar. Renaturierung bedeutet einen möglichst natürlichen Zustand von Ökosystemen aktiv wiederherzustellen. Werden Moore jedoch weiterhin weltweit zur Gewinnung von Ackerflächen und Plantagen sowie für den Torfstich trockengelegt und genutzt, wie das in der Vergangenheit passierte und auch heute noch geschieht, so könnten die gebundenen Stoffe wieder in die Luft abgegeben werden. Weil Dieser Prozess spielt sich jedoch wegen der jahrelangen intensiven Nutzung auch jetzt schon ab. Sollten die Moore nicht geschützt und erhalten werden, so könnte es sogar zu einer Verdreifachung der Menge der klimaschädlichen Stoffe kommen, die aus Mooren emittierten, also in die Luft abgegeben werden.Moorschäden im Allgäu durch menschliche NutzungIm Allgäu sind beispielsweise laut der Allgäuer Moorallianz ca. 90 Prozent der Wasserhaushalte in den Mooren ganz oder teilweise geschädigt. Das liegt daran, dass in der Vergangenheit Hochmoore entwässert wurden und der abgebaute Torf als Brennstoff oder später als Substrat für Blumenerde genutzt wurde. Die damals errichteten Entwässerungsgräben sind heute meist immer noch wirksam und führen, wie die Moorallianz es beschreibt, zum langsamen Ausbluten der Moore und zum Verschwinden der moortypischen Flora und Fauna.Die Entwässerung hat zur Folge, dass das Porenvolumen des Torfs geringer wird und der gesamte Torfkörper in sich zusammensackt. So verliert der Moorboden seine Fähigkeit als Wasserspeicher und auch als Schadstoff-Lager. Denn durch die Entwässerung kommt Sauerstoff an die Bodenschichten, die bisher im Wasser "konserviert" waren. Der Torf fängt an sich zu zersetzen und Kohlendioxid und das 300 mal klimaschädlichere Lachgas werden in großen Mengen freigesetzt. Je intensiver die Sauerstoffzufuhr ist, desto größer sind die klimaschädlichen Emissionen.Schutz und Erhalt der Allgäuer MoorlandschaftenUm Moore zu schützen, zu renaturieren und zu erhalten, können verschiedene Maßnahmen sinnvoll sein.  Zu den möglichen Schutzmaßnahmen gehört die Wiedervernässung der Moore. Das kann erreicht werden, indem Drainagen (darunter versteht man eine Technik, bzw. Systeme die zielgerichtet Wasser aus dem Boden sammeln und ableiten) entfernt, oder Entwässerungsgräben und Torfstiche angestaut werden. Auch die Anpassung der landwirtschaftlichen Nutzung, sowie unterschiedliche Landschaftspflege-Maßnahmen können zum Schutz und Erhalt der wichtigen Landschaften beitragen. Jedoch ist es der Allgäuer Moorallianz nach wichtig, die Maßnahmen an die regionalen und lokalen Gegebenheiten anzupassen.Projekte zum Moorschutz im AllgäuIn den letzten zehn Jahren gab es schon einige Bemühungen zum Schutz und Erhalt der Moore. Dazu zählen erfolgreiche Renaturierungsprojekte im Ost- und Oberallgäu wie beispielsweise im Seemos (Oy-Mittelberg), im Räsenmoos (Marktoberdorf) und im Heggener Moos (Stötten a. Auerberg). Dabei wurde in ausgewählten Referenzgebieten der Wasserhaushalt vor und nach der Umsetzung von Renaturierungsmaßnahmen  regelmäßig durch Pegelmessungen überprüft und beurteilt. Das Ergebnis: Eine Anhebung des Wasserstands ist laut der Allgäuer Moorallianz deutlich zu erkennen. Außerdem haben sich großflächig verschiedene Torfmoose, Sonnentau und Binsen sowie einige Libellen- und Schmetterlingsarten wieder angesiedelt.Wie man selbst zum Schutz beitragen kannDoch auch man selbst kann die Moore im Allgäu passiv schützen. Wer nämlich für Garten und Blumenkästen Erde benötigt, findet in Garten-, Bau- und Supermärkten eine große Auswahl an Produkten. Viele dieser Produkte enthalten hohe Anteile an Torf, der aus den Mooren entnommen wurde und sie auf Dauer schädigt. Jeder von uns kann also etwas zum Moor- und Klimaschutz beitragen, indem er auf Torf in Gartenerden verzichtet und auf Alternativen, also torffreie Ersatzsubstrate oder Komposterden zurückgreift. Wem das noch nicht genug ist, der kann, zumindest als Eigentümer oder Eigentümerin von Moorflächen einen Beitrag leisten, indem er oder sie seine oder ihre Grundstücke für Moorschutzmaßnahmen zur Verfügung stellt.
7/7Moore gehören mit ihrer unterschiedlichen und ausgeprägten Arten- und Biotopvielfalt zu den wichtigsten Naturräumen der Welt. Denn sie bieten nicht nur zahlreichen Arten Raum zum Leben, sondern sind auch von sehr großer Bedeutung für den Klima- und Hochwasserschutz. Obwohl sie so bedeutsam im Kampf gegen die Klimaerwärmung sind, sind große Teile der Moore auf der Welt und auch im Allgäu stark gefährdet, beziehungsweise in ihrer ökologischen Funktionsfähigkeit stark eingeschränkt Das versteht man unter einem MoorDoch was ist überhaupt ein Moor? Moore sind per Definition Feuchtgebiete, auf deren überwiegend sauren und nährstoffarmen Böden Pflanzen Biotope, also bestimmte Lebensräume verschiedener Lebensgemeinschaften, bilden. Einfacher gesagt ist ein Moor eine ökologische Übergangszone zwischen festem Land und Wasser. Ohne Wasser gibt es kein Moor. Der Allgäuer Moorallianz zufolge sind sie ein einzigartiger Lebensraum, den man sich vorstellen kann wie einen riesigen, jahrtausendealten Schwamm. Überall auf der Erde, wo ausreichend Wasser vorhanden ist und das Klima eine torfbildende Vegetation erlaubt, (Torf ist ein durch Zersetzung von pflanzlichen Substanzen entstandener dunkelbrauner bis schwarzer Boden von faseriger Beschaffenheit) können Moore entstehen.Die Allgäuer MooreDas ist auch im Allgäu der Fall. Denn das Allgäu bietet den Raum und die Gegebenheiten für eine der wertvollsten Moorlandschaften Mitteleuropas. Das kommt hauptsächlich von den Gletschern, die hier in der Eiszeit die vielfältige Landschaft prägten und die Hügel und Täler der Region formten. Dadurch war genug Wasser vorhanden, beziehungsweise der Grundwasserspiegel so günstig, dass Moore entstehen konnten. Aber auch das Klima hierzulande ist für die Entwicklung der Moore im Allgäu maßgeblich mitverantwortlich. Bis zu 1.500 mm Niederschlag jährlich und eine mittlere Jahrestemperatur von 6 bis 7 Grad bieten sehr gute Voraussetzungen für die Überganszonen zwischen Land und Wasser und für das Moorwachstum.Von artenreichen Streu- und Nasswiesen bis zu unberührten Übergangs- und Hochmoorkernen zieht sich die Moorlandschaft durch das Ost- und Oberallgäu. Und zwar von den Tälern bis an die Alpen. Ein außergewöhnliches Gebiet in den Allgäuer Mooren ist der Kempter Wald. Mit seinen rund 1.000 Hektar Moorwald ist er das größte, geschlossene Spirken-Moorwald-Vorkommen in Deutschland. Eine weitere Besonderheit findet sich im Gebiet des Bannwaldsees. Dort gibt es noch die Allmend Weide, die eine traditionelle Form der gemeinschaftlichen, landwirtschaftlichen Flächennutzung darstellt und andernorts kaum verbreitet ist. Im Landschaftsschutzgebiet "Bremental" bei Jettingen-Scheppach befindet sich ein größeres Niedermoor und an der Mindel zieht sich von Tannhausen bis nach Pfaffenhausen und Ramingen ebenfalls eine weitläufige Moorlandschaft. Auch zwischen Memmingen und Benningen gibt es ein spezielles Moor: Das Benninger Ried -  ein ausgedehntes. Quellmoor. Ansonsten sind bei Neu-Ulm, Günzburg, Illertissen und Babenhausen, sowie an der Günz ebenfalls noch Niedermoore zu finden.So helfen Moore beim KlimaschutzLaut dem Bayerischen Landesamt für Umwelt tragen Moore wesentlich zum Klimaschutz bei. Denn neben dem wertvollen Beitrag, denn diese Landschaften zum Schutz hoch bedrohter Tier- und Pflanzenarten leisten, erhalten sie eine besonders vielfältigen Biodiversität, verfügen über enormes Wasserrückhaltevermögen und fixieren dauerhaft einen hohen Kohlenstoffvorrat. Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere Wie schon erwähnt, sind Moore ein wichtiger Lebensraum für viele seltene und hoch spezialisierte Pflanzen- und Tierarten. In den Allgäuer Mooren kommen mehr als 100 Arten vor, die in Deutschland stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht sind. Dazu gehören beispielsweise die Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica), der Hochmoor-Gelbling (Colias palaeno) oder die Kreuzotter (Vipera berus).Diese Bewohner der Moore müssen jedoch eine hohe Anpassungsfähigkeit beweisen, denn die Umweltbedingungen im Moor sind extrem. Weil sich diese Tiere und Pflanzen aber so speziell angepasst haben, reagieren sie umso empfindlicher auf eine Störung bzw. eine Veränderung der Lebensbedingungen, , insbesondere auf Eingriffe in den Wasser- und Nährstoffhaushalt.Bindung von KohlenstoffDoch diese besonderen Landschaften helfen, wenn sie intakt sind, auch dabei das Klima auf unserer Erde zu schützen. Sie fixieren nämlich einen hohen Kohlenstoffvorrat. Das bedeutet, dass in natürlichen Mooren mit einem intakten Wasserhaushalt, Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre aufgenommen und Kohlenstoff gebunden wird. Das geschieht in Form von Torf, also eingelagerten Pflanzenresten. So speichern Moore große Massen an Kohlenstoff und wirken damit wie eine Art klimaschützendes Schadstoff-Lager. Und das in gigantischen Mengen.Denn obwohl Moore nur drei Prozent der Erdoberfläche bedecken, binden sie ungefähr so viel Kohlenstoff wie die gesamte Vegetation der Erde enthält.Gefährdung und Nutzung der MooreBleibt der Schutz der Moore und die Wiederherstellung eines naturnahen Wasserregimes ganz oder teilweise aus, können diese Landschaften ihre "Dienstleistungen", die sie für den Menschen leisten nicht mehr ausüben.  Deshalb sind die Ziele des Pariser Klimaabkommens ohne eine konsequente Renaturierung der Moore so gut wie nicht erreichbar. Renaturierung bedeutet einen möglichst natürlichen Zustand von Ökosystemen aktiv wiederherzustellen. Werden Moore jedoch weiterhin weltweit zur Gewinnung von Ackerflächen und Plantagen sowie für den Torfstich trockengelegt und genutzt, wie das in der Vergangenheit passierte und auch heute noch geschieht, so könnten die gebundenen Stoffe wieder in die Luft abgegeben werden. Weil Dieser Prozess spielt sich jedoch wegen der jahrelangen intensiven Nutzung auch jetzt schon ab. Sollten die Moore nicht geschützt und erhalten werden, so könnte es sogar zu einer Verdreifachung der Menge der klimaschädlichen Stoffe kommen, die aus Mooren emittierten, also in die Luft abgegeben werden.Moorschäden im Allgäu durch menschliche NutzungIm Allgäu sind beispielsweise laut der Allgäuer Moorallianz ca. 90 Prozent der Wasserhaushalte in den Mooren ganz oder teilweise geschädigt. Das liegt daran, dass in der Vergangenheit Hochmoore entwässert wurden und der abgebaute Torf als Brennstoff oder später als Substrat für Blumenerde genutzt wurde. Die damals errichteten Entwässerungsgräben sind heute meist immer noch wirksam und führen, wie die Moorallianz es beschreibt, zum langsamen Ausbluten der Moore und zum Verschwinden der moortypischen Flora und Fauna.Die Entwässerung hat zur Folge, dass das Porenvolumen des Torfs geringer wird und der gesamte Torfkörper in sich zusammensackt. So verliert der Moorboden seine Fähigkeit als Wasserspeicher und auch als Schadstoff-Lager. Denn durch die Entwässerung kommt Sauerstoff an die Bodenschichten, die bisher im Wasser "konserviert" waren. Der Torf fängt an sich zu zersetzen und Kohlendioxid und das 300 mal klimaschädlichere Lachgas werden in großen Mengen freigesetzt. Je intensiver die Sauerstoffzufuhr ist, desto größer sind die klimaschädlichen Emissionen.Schutz und Erhalt der Allgäuer MoorlandschaftenUm Moore zu schützen, zu renaturieren und zu erhalten, können verschiedene Maßnahmen sinnvoll sein.  Zu den möglichen Schutzmaßnahmen gehört die Wiedervernässung der Moore. Das kann erreicht werden, indem Drainagen (darunter versteht man eine Technik, bzw. Systeme die zielgerichtet Wasser aus dem Boden sammeln und ableiten) entfernt, oder Entwässerungsgräben und Torfstiche angestaut werden. Auch die Anpassung der landwirtschaftlichen Nutzung, sowie unterschiedliche Landschaftspflege-Maßnahmen können zum Schutz und Erhalt der wichtigen Landschaften beitragen. Jedoch ist es der Allgäuer Moorallianz nach wichtig, die Maßnahmen an die regionalen und lokalen Gegebenheiten anzupassen.Projekte zum Moorschutz im AllgäuIn den letzten zehn Jahren gab es schon einige Bemühungen zum Schutz und Erhalt der Moore. Dazu zählen erfolgreiche Renaturierungsprojekte im Ost- und Oberallgäu wie beispielsweise im Seemos (Oy-Mittelberg), im Räsenmoos (Marktoberdorf) und im Heggener Moos (Stötten a. Auerberg). Dabei wurde in ausgewählten Referenzgebieten der Wasserhaushalt vor und nach der Umsetzung von Renaturierungsmaßnahmen regelmäßig durch Pegelmessungen überprüft und beurteilt. Das Ergebnis: Eine Anhebung des Wasserstands ist laut der Allgäuer Moorallianz deutlich zu erkennen. Außerdem haben sich großflächig verschiedene Torfmoose, Sonnentau und Binsen sowie einige Libellen- und Schmetterlingsarten wieder angesiedelt.Wie man selbst zum Schutz beitragen kannDoch auch man selbst kann die Moore im Allgäu passiv schützen. Wer nämlich für Garten und Blumenkästen Erde benötigt, findet in Garten-, Bau- und Supermärkten eine große Auswahl an Produkten. Viele dieser Produkte enthalten hohe Anteile an Torf, der aus den Mooren entnommen wurde und sie auf Dauer schädigt. Jeder von uns kann also etwas zum Moor- und Klimaschutz beitragen, indem er auf Torf in Gartenerden verzichtet und auf Alternativen, also torffreie Ersatzsubstrate oder Komposterden zurückgreift. Wem das noch nicht genug ist, der kann, zumindest als Eigentümer oder Eigentümerin von Moorflächen einen Beitrag leisten, indem er oder sie seine oder ihre Grundstücke für Moorschutzmaßnahmen zur Verfügung stellt. Foto: Dr. Eberhard Pfeuffer
Diskutieren Sie mit
0 Kommentare
Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden