Im Frauenforst nahe Kehlheim (Niederbayern) waren zwei Männer beim Pilzsammeln, als sie - unabhängig von einander - von einem Wildschwein angegriffen wurde. "Wohl an die 20 Minuten habe ich mit der Sau gekämpft. Ich bekam Todesangst und hatte mich schon aufgegeben", schilderte der Mann den dramatischen Vorfall dem Donaukurier.
Pilzsammler setzt sich mit Taschenmesser gegen Wildschwein zur Wehr
Der 64-Jährige war im Wald auf der Suche nach Schwammerln, als er etwas rascheln hörte und ein Wildschwein bemerkte, das ihn in etwa 10 Metern Entfernung umkreiste. Plötzlich griff das Schwarzwild an, sprang an dem Mann hoch und stieß ihn zu Boden. Der Pilzsammler versuchte, die Wildsau mit seinem Taschenmesser abzuwehren bis die Klinge abbrach. Doch das Schwein trat und biss zu, so dass der 64-Jährige mehrere Verletzungen erlitt.
Zweiter Pilzsammler vertreibt Wildschwein mit Wanderstöcken
Zur gleichen Zeit war ein zweiter Pilzsammler im Wald unterwegs, der ebenfalls von dem Wildschein angegriffen wurde. Ihm gelang es jedoch, das Borstentier mit seinen Wanderstöcken zu vertreiben. Er und der 64-Jährige machten sich danach gemeinsam auf den Weg ins Krankenhaus.
Polizei und Förster suchten später den Wald nach der aggressiven Wildsau ab und töteten das Tier. Untersuchungen ergaben keinen Hinweis auf Erkrankungen wie Tollwut, die das Verhalten des Schwarzwilds hätten erklären können.
In welchen Situationen greifen Wildschweine an?
Denn gewöhnlich sind Wildschweine friedliche Tiere, die sich vor Menschen fürchten. Dass ein Mensch im Wald von einem Wildschwein angegriffen wird, passiert äußerst selten. Aufpassen sollte man aber im Winter, wenn bei den Borstentieren Paarungszeit ist, und im Frühjahr, wenn die Bachen mit ihren Frischlingen unterwegs sind. Wer sich dem Nachwuchs nähert, den schätzt das Muttertier schnell als Gefahr für ihre Jungen ein und greift an. Abstand halten sollte man auch zu verletzten Tieren, beispielsweise nach einem Verkehrsunfall. Die Tiere könnten sich schnell angegriffen fühlen und dann aggressiv reagieren.
Besonders vorsichtig sollte man bei Wildschweinen sein, die in besiedelten Gebieten unterwegs sind und die Scheu vor Menschen verloren haben.
Warnsignale: Woran erkennt man ein aggressives Wildschwein?
Wenn Wildschweine sich bedroht fühlen, dann schnauben sie, stellen ihren Schwanz auf oder klappern sogar mit den Zähnen. Dann ist Vorsicht geboten.
Wie sollte man sich gegenüber aggressiven Wildschweinen verhalten?
Wer auf ein Wildschwein trifft, das sich aggressiv verhält, der sollte sich langsam und ruhig zurückziehen. Wegrennen, hektische Bewegungen und laute Geräusche sind dagegen eine schlechte Idee. So scheucht man die Tiere nur auf.
Wildschwein greift an: Was kann man tun?
Wenn ein Wildschein angreift, dann klatscht in die Hände und macht euch groß und bedrohlich! Normalerweise reicht das aus, um das Borstentier einzuschüchtern und es tritt den Rückzug an. Zieht euch anschließend selbst weiter zurück.