Augsburg ist die regenreichste Stadt Deutschlands, zumindest wenn man einer Auswertung der Reiseplattform holidu.de glauben möchte, die Daten von World Weather Online für 300 europäische Städte zwischen 2009 und 2022 ausgewertet haben. Zwar regnet es in Augsburg nicht so häufig wie im norwegischen Bergen, der regenreichsten Stadt Europas (12,7 Regentage pro Monat), ist mit durchschnittlich acht monatlichen Regentagen aber schon recht weit vorn. Doch wo scheint in Bayern am häufigsten die Sonne? Wohin können Sonnenvermeider flüchten und regnet es irgendwo in Bayern noch mehr als in Augsburg?
Regenrekord: Hier ist Bayern besonders nass
Obwohl Augsburg die regenreichste Großstadt Deutschlands ist, regnet es außerstädtisch andernorts noch mehr. Nirgendwo ist Bayern nasser als in Balderschwang im Oberallgäu. 2024 war der Ort, wie auch in den Jahren zuvor, mit viel Regen gesegnet – oder gestraft. Vergangenes Jahr waren es laut dem Wetterkontor 2612,6 Liter pro Quadratmeter, die in Form von Regen, aber auch Schnee oder Hagel, vom auf den kleinen Ort niedergegangen sind. Auch in den Jahren zuvor hielt Balderschwang den Feuchtigkeits-Rekord.
Das liegt daran, dass es auf 1044 Metern höhe an der Nordseite der Alpen häufig zu einem „Wolken-Stau“ kommt. Je mehr diese Wolken bewegen, desto weniger können sie gespeicherte Feuchtigkeit halten – es regnet, schneit oder hagelt. Balderschwang liegt geografisch in einem Tal, welches von Westen nach Osten ansteigt und gleichzeitig schmaler wird. Das sorgt für extra viel Regen.
Hitzerekord: In Mainfranken ist es extrem heiß
Noch ist der Sommer nicht vorüber, also vielleicht wird dieser Rekord unerwartet noch geknackt. Doch bislang war es in diesem Jahr in Bayern nirgendwo heißer, als in Kitzingen in Mainfranken. 39,1 °C wurden dort am 2. Juli 2025 gemessen. Dagegen war es im heißesten Ort Bayerisch-Schwabens, in Neuburg an der Kammel, mit 34,4°C am selben Tag schon fast kühl.

Auch 2024 war Kitzingen bayerischer Rekordhalter in Sachen Temperatur. 36,1°C gab es dort am 13. August.
Kälterekord: Am Funtensee wird‘s richtig frisch
Wem der Sommer zu heiß ist, kann auch innerhalb des Freistaats in kühlere Gefilde flüchten. Der Funtensee in Berchtesgaden etwa hat es im Winter schon auf rekordverdächtige -45,9°C geschafft. So kalt wird es im Sommer natürlich nicht. Trotzdem ist es auf 1633 Metern deutlich kühler als unten im Tal. Dass das so bleibt, liegt an der Lage des Sees innerhalb eines Kessels umgeben von Gipfeln, die zum Teil über 2000 Meter hoch sind. Dennoch soll man im See im Sommer sogar baden können.
Der kälteste Ort Bayerns in diesem Jahr ist nach der Zugspitze übrigens Oberstdorf im Allgäu. Mit -16,7 °C am 4. Januar bleibt der Ort im Oberallgäu weit vor dem ersten Ort in unserem Verbreitungsgebiet, wo es mit -11,9°C ebenfalls am 4. Januar am Lechfeld am kältesten war.


Die meisten Sonnenstunden gab es nicht in Kitzingen
Wo es heiß ist, ist es logischerweise auch sonnig. Dennoch liegt Kitzingen in diesem Jahr nur auf Platz Zwei der sonnenreichsten Orte Bayerns mit 1622,4 Sonnenstunden. Ganze 1650,1 gab es hingegen in Gollhofen in Mittelfranken. In unserem Verbreitungsgebiet ist Neuburg aktueller Rekordhalter für 2025. 1529,3 Stunden lang schien hier bislang die Sonne, gefolgt von Reimlingen im Landkreis Donau-Ries mit 1516,2 Sonnenstunden.

Die meisten Sonnenstunden 2024 gab es übrigens hoch oben: Am Hohen Peißenberg schien sie 1996,6 Stunden, auf der Zugspitze 1920,6. In Dillingen an der Donau schien sie immerhin 1666,7 Stunden und somit häufiger als überall sonst im Verbreitungsgebiet.
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