Das Münchner Oktoberfest 2024 ist zwar noch nicht zu Ende, doch schon jetzt ist klar: Dieses Jahr kamen erneut sehr viele Besucher auf die Wiesn. Zum Ende des Festes am Sonntag ziehen Festleitung, Polizei, Feuerwehr und der Sanitätsdienst der Aicher Ambulanz ihre Bilanz.
Friedlich, fröhlich, entspannt: Nach einer ersten Schätzung der Festleitung kamen dieses Jahr rund 6,7 Millionen Gäste zum Oktoberfest. Das teils nasse und kühle Wetter in der zweiten Festhälfte konnte die Stimmung kaum trüben. Die Menschen flanierten gemütlich über das Gelände, verteilten sich auf Zelte, Biergärten und Straßen.
Münchner Oktoberfest 2024: Viele Menschen - aber weniger Patienten und Straftaten
Alle Beteiligten sprachen trotz des Andrangs von einem sehr ruhigen Verlauf. Polizei und Sanitätswache meldeten sinkende Zahlen. "Es war eine friedliche Wiesn. Und es war eine sichere Wiesn", bilanzierte die Polizei. Die Appelle der Sicherheitsbehörden hätten gefruchtet, und die Gäste seien aufmerksam gewesen und hätten aufeinander achtgegeben, lobte der Pressesprecher der Polizei, Andreas Franken. Die Zahl der Straftaten sank um rund 25 Prozent. Einen Grund sehen die Beamten in Appellen und Präventionsarbeit. Auch die Patientenzahlen auf der Wiesn-Sanitätsstation gingen zurück, bis zur Halbzeit waren es gut zehn Prozent weniger als im Vorjahr.
Münchner Oktoberfest 2024: Sicherheitskonzept geht auf
"Das Oktoberfest war in diesem Jahr besonders entspannt", fasste Festleiter Clemens Baumgärtner (CSU) zusammen. Das Sicherheitskonzept sei mit Unterstützung von Polizei und Feuerwehr aufgegangen. Er hoffe, dass sich dieser Trend fortsetze.
An den Eingängen zum Fest herrschten nach dem Terroranschlag von Solingen und den Schüssen in München verschärfte Sicherheitsvorkehrungen. Erstmals kontrollierten Ordner auch mit Hand-Metalldetektoren. Einige Mal wurde Messer entdeckt und abgenommen. Die Besucher akzeptierten die Kontrollen laut Festleitung und Polizei mit großem Verständnis.
Münchner Oktoberfest 2024: Besucher mit gutem Appetit und Durst
Die Wirte melden ein Plus von rund neun Prozent bei den Speisen. Renner bleibt das Hendl, zugleich sind Öko-Produkte sowie vegetarische und vegane Schmankerln zunehmend gefragt. Rund sieben Millionen Maß Bier rannen durch durstige Kehlen (2023: 7,2 Millionen Liter).
Münchner Oktoberfest 2024: Gäste aus dem Ausland und Prominente feiern mit
Erneut feierten auch viele Gäste aus dem Ausland beim Münchner Oktoberfest mit, vor allem aus den USA und Italien - aber auch Großbritannien, Österreich, Polen, Frankreich, Schweiz, Spanien, den Niederlanden und erstmals vermehrt aus Indien. Die Mehrzahl warf sich dazu in Lederhose und Dirndl. Die Gäste griffen dabei zunehmend zu höherwertigen Varianten, um komplett in das "Universum Oktoberfest" einzutauchen, wie die Festleitung erläuterte.
Wie immer besuchten auch viele Prominente die Wiesn. Die Spieler des FC Bayern hatten nach dem 5:0 beim SV Werder Bremen Grund zum Feiern. Unter den Wiesn-Gästen waren auch Schauspieler Arnold Schwarzenegger, Franz Herzog von Bayern, Moderator Thomas Gottschalk, Sänger Florian Silbereisen und die US-Popsängerin und Schwester von Michael Jackson, La Toya Jackson. Bill Kaulitz, Sänger der Band Tokio Hotel, war mit Model Marc Eggers unterwegs. Zum traditionellen "Almauftrieb" im Käfer-Zelt kamen unter anderem Skirennläufern Maria Höfl-Riesch und der Comedian Oliver Pocher. Cathy Hummels lud zu ihrem Wiesn-Bummel; die Mietwagen-Unternehmerin Regine Sixt zu ihrer "Damenwiesn".