Wer derzeit seinen Urlaub im Bayerischen Wald verbringt, dem könnte ein Känguru über den Weg hoppeln. Das ist kein Witz! Und auch nicht die Folgen einer zu heftigen Partynacht. Denn die Betreiber eines Familienhotels in Bischofsmais im Landkreis Regen (Niederbayern) vermissen eines ihrer Wallabys. Das Känguru Toni ist an Fronleichnam aus ihrem Streichelzoo ausgebüxt.
Känguru Toni büxt nach Fütterung aus Gehege in Bischofsmais aus
"Bei der täglichen Tierfütterung wurde das Gatter von den Kindern wohl nicht richtig verschlossen", sagte Petra Braeucker vom Familienhotel Wastlsäge im Interview von BR24. Eine Mitarbeiterin sah das Tier vor seinem Gehege sitzen und versuchte es wieder einzufangen. Doch genau in dem Moment ertönten die traditionellen Schüsse zu Fronleichnam. Davon aufgeschreckt, hoppelte Toni in den angrenzenden Wald und verschwand, sagte Sandra Klaß, Rezeptionistin im Hotel Wastlsäge, niederbayern.tv.
Wallaby ist seit fast zwei Wochen auf der Flucht
Seit fast zwei Wochen ist das Beuteltier nun schon weg - zum Kummer seiner Familie. "Seine Känguru-Familie im Hotel Wastlsäge vermisst ihn sehnlichst", schreiben die Hotelbetreiber auf Instagram. Sein Weibchen fresse fast nichts mehr, so Klaß. Halt gebe ihr aber das gemeinsame Junge.
Die Suche nach dem Wallaby, unter anderem mit einer Drohne, läuft derweil auf Hochtouren. Toni wurde auch schon mehrmals gesichtet, zuletzt bei Habischried. 22 Einsatzkräfte hatten das Känguru dort eingekreist. Auch ein Tierarzt war angerückt, um das Tier zu betäuben. Doch dann schreckte ein Wildhase das Wallaby auf - und Toni war erneut über alle Berge.
Betreiber des Streichelzoos bitten über Instagram um Hinweise
Die Betreiber des Hotels Wastlsäge setzen nun auf die Hilfe der Bevölkerung. Über Instagram startete sie einen Suchaufruf. Wem das Beuteltier über den Weg hoppelt, der soll die Betreiberfamilie und die Polizei verständigen - und auf keinen Fall versuchen, das Tier selbst einzufangen. "Sonst ist der Toni wieder über alle Berge", befürchtet Petra Braeucker.
Überlebenschancen für Känguru Toni stehen gut
In der freien Wildbahn bevölkern Wallabys die Küstenregionen Australiens. Doch auch im Bayerischen Wald dürfte sich Toni wohlfühlen. Er ernährt sich von Samen, Gräsern, Blättern und Wurzeln - Dinge, die im Wald reichlich vorhanden sind. Bis zum Winter sollte Toni aber wieder daheim sein. Denn dann wird es für das australische Beuteltier in der bayerischen Wildnis kritisch.