Update: Donnerstag, 3.10.: Laut einem Bericht der Augsburger Allgemeinen hätten die italienischen Einsatzkräfte einen Ring und eine Armbanduhr an der Frauenleiche gefunden. Fotos der Schmuckstücke schickte die Polizei an die bereits nach Deutschland zurückgereiste Familie. Von dort sei dann die Information gekommen, dass es Ring und Armbanduhr der vermissten 62-Jährigen gehörten.
Meldung vom 2. Oktober, 13:45 Uhr
Die Tragödie ereignete sich Ende September in der Toskana. Massive Regenfälle ließen den Bach Sterza in der Gemeinde Montecatini Val di Cecina derart anschwellen, dass eine Flutwelle die Familie aus Bayern mitriss. Während Eltern und Opa sich retten konnten, wurden das fünf Monate alte Baby und seine Oma weggespült. Seitdem fehlte von beiden jede Spur. Bis jetzt. Wie unter anderem die Augsburger Allgemeine mit Verweis auf italienische Medien berichtet, wurde Anfang der Woche mit großer Wahrscheinlichkeit die vermisste Sabine K. tot aufgefunden.
Lkw-Fahrer findet Leiche bei Schuttbergung in der Toskana
Etwa sechs Kilometer vom Unglücksort entfernt stieß ein Lkw-Fahrer beim Bergen von Schutt auf eine Leiche. Eindeutig identifiziert werden könne die leblose Person nach Angaben der Feuerwehr von Montecatini Val di Cecina aber noch nicht. Nach wie vor verschwunden bleibt jedoch der fünf Monate alte Noah. Von ihm fehlt weiterhin jede Spur.
Massive Regenfälle in der Toskana führen zu Familiendrama
Die Familie aus München war bereits gut eine Woche in der Toskana, nahe Pisa, im Urlaub, als es zum
kam, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). In der Nacht auf Dienstag kamen rund um die beliebten Urlaubsregionen Pisa und Livorno wahre Wassermassen vom Himmel. So viel Regen in so kurzer Zeit habe es in der Gegend seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben, schrieb der Präsident der Toskana, Eugenio Giani, in den sozialen Medien. "In den Gemeinden sind 226 Millimeter Regen in sechs Stunden gefallen, das ist mehr als das, was normalerweise in einem regnerischen Monat fällt. Seitdem es Wetterstatistiken gibt, hat es noch nie so intensive Niederschläge auf einen Schlag in dieser Region gegeben", so Giani.Flutwelle dringt in Ferienhaus ein und reißt Oma und Enkel mit sich
In der Nacht spielten sich laut Feuerwehr dann dramatische Szenen ab. In der Gemeinde Montecatini Val di Cecina bildete sich auf dem übergelaufenen Bach Sterza eine 2,5 Meter hohe Flutwelle, die in das Ferienhaus der Familie eindrang und die Münchner mitriss, zitierte die Nachrichtenagentur Ansa den Feuerwehr-Kommandanten Nicola Ciannelli. Die Eltern des Babys, beide in den Dreißigern, und der Großvater konnten sich demnach an Säulen sowie anderen festen Gegenständen festklammern und sich aufs Dach retten. Die Großmutter, Jahrgang 1963, und ihr Enkel wurden jedoch von der Wucht des Wassers fortgeschwemmt.
Taucher, Hundeführer und weitere Einsatzkräfte suchten intensiv nach den beiden. Sie vermuteten aber bereits früh, dass sich die Körper der Vermissten möglicherweise unter Baumstämmen und anderen Vegetationsresten, die im Flussbett des Sterza-Bachs liegen, verfangen haben könnten.