Nach Angaben des Landratsamtes Aichach-Friedberg wurde bei einer Probeentnahme erstmals in diesem Jahr wieder Blaualgen im Mandichosee nachgewiesen. Am Dienstag bestätigte ein Labor des Gesundheitsamtes den Fund. Das Landratsamt hat deswegen wieder die Regelungen wie in den vergangen Jahren in Kraft gesetzt. Es herrscht zwar kein allgemeines Badeverbot, doch besonders Kinder und Hunde sollten sich nicht am Wasser aufhalten. Zusätzlich weisen Warnschilder auf die Gefahr hin.
Wie gefährlich können Blaualgen werden?
"Erstmals nachgewiesen wurde die exotische Blaualgengattung „Cyanobakterium tychonema“ am Mandichosee im Sommer 2019. Die warmen Temperaturen führten nun zu einer erneuten Ausbreitung", schreibt das Landratsamt Aichach-Friedberg in einer Erklärung auf ihrer Webseite. Die Blaualgen der Gattung "Tychonema" wächst vor allem an der Oberfläche, also an Pflanzen oder Treibgut auf dem See und am Ufer. Blaualgen dieses Typs sind deshalb so gefährlich, weil sie ein Nervengift herstellen, das zu Nervenausfällen, Krämpfen und schließlich zum Atemstillstand führen kann. Die Algen bilden auf der Wasseroberfläche einen rötlich-braunen Teppich, der leicht zu erkennen ist. Innerhalb der roten Bereiche ist die Konzentration des Giftes sehr hoch.
Keine Gefahr für Wassersportler und Badegäste
Damit das Gift gefährlich wird, müsse ein Mensch allerdings die roten Algen "klumpenweise" zu sich nehmen, so das Landratsamt Aichach-Friedberg. Auch durch Hautkontakt kann man sich nicht vergiften, schlimmstenfalls würde es zu Hautirritationen führen. Normale Schwimmer oder Wassersportler sind dem Landratsamt zufolge deshalb nicht gefährdet und dürfen sich trotz der Algenplage im und am Wasser aufhalten.
Kinder und Hunde nicht ans Wasser lassen!
Kinder und Hunde sind allerdings stärker gefährdet. Beide halten sich vorwiegend im Uferbereich auf und nehmen gerne Sachen in den Mund oder ins Maul. Weil Kinder ein niedrigeres Körpergewicht als Erwachsene haben, sind sie eher in Gefahr, sich durch die Algen zu vergiften. Das gleiche gilt für Hunde. Bei den Vierbeinern kommt noch hinzu, dass sie durch Gerüche angezogen werden und Treibgut wie Stöckchen auch ins Maul nehmen. Das Landratsamt rät deshalb explizit, Kinder und Hunde bei einer Blaualgenplage vom Ufer des Sees fernzuhalten.