Im Südwesten Deutschlands lässt sich hervorragend die Natur erleben: Vom mystischen Schwarzwald über die liebliche Schwäbische Alb bis hin ins malerische und teils raue Allgäu gibt es eindrucksvolle Naturerlebnisse. Dazu gibt es zahlreiche Unterkünfte für kleine und etwas größere Geldbeutel.
Natur, Unterkünfte und das in Kombination mit vielen eindrucksvollen Sakralbauten ist das „Ländle“ bestens geeignet für alle, die einmal auf einem der zahlreichen Pilgerwege in Baden-Württemberg unterwegs sein wollen.
Das sind die beliebtesten Pilgerwege in Baden-Württemberg
- Jakobswege in Baden-Württemberg
- Martinuswege in Baden-Württemberg
- Radpilgern „MeinRadWeg“ in Baden-Württemberg
- Ulrikaweg in Baden-Württemberg
- Wolfgangweg in Baden-Württemberg
- Oberschwäbischer Pilgerweg

Jakobswege in Baden-Württemberg: Selbstentdeckung auf dem Weg nach Santiago de Compostela
Der Jakobsweg ist der bekannteste Pilgerweg Europas. Unzählige Bücher wurden über den Jakobsweg geschrieben, Dutzende Pilgerführer finden sich im Internet und sogar mancher Promi fand auf dem Jakobsweg zu sich selbst. Allerdings: Es gibt nicht nur einen Jakobsweg! Der bekannte Pilgerweg besteht aus einem ganzen Netz aus Wegen, die allesamt ein und dasselbe Ziel haben: das Grab des Apostels Jakobus im galizischen Santiago de Compostela. Der „Camino de Santiago“, wie der Jakobsweg auf Spanisch heißt, wird teils seit dem 11. Jahrhundert von Gläubigen begangen.
Durch Baden-Württemberg führen insgesamt drei, bzw. vier Hauptwege des Jakobsweges - dazwischen gibt es ein weitverzweigtes Netz regionaler Jakobswege. Die wichtigsten Routen in Baden-Württemberg sind:
- Rothenburg (Bayern) über Sinsheim bis nach Speyer (von dort aus geht es über zwei französische Alternativen nach Spanien)
- Rothenburg (Bayern) über Tübingen und Freiburg nach Thann in Frankreich
- Rothenburg (Bayern) über Ulm, Ravensburg, Konstanz in die Schweiz
- Oettingen (Bayern) über Neresheim nach Ulm (dann weiter über Ravensburg)
Entlang des Jakobswegs gibt es unzählige Unterkünfte. Manche dieser Übernachtungsmöglichkeiten sind äußerst einfach, andere deutlich luxuriöser. Verzeichnisse zu den Übernachtungsmöglichkeiten entlang der Pilgerrouten finden sich z.B. auf den Internetseiten der jeweiligen Diözesen.

Insgesamt 1200 Kilometer durch Ländle: Martinuswege in Baden-Württemberg
Der Martinusweg wurde am 2011 eröffnet und führt auf mit einer Hauptstrecke und vier regionalen Nebenwegen durch das Bistum Rottenburg-Stuttgart und durch das Erzbistum Freiburg. Der Martinusweg ist eine Nebenstrecke der bekannten „The Saint Martin of Tours“-Route, die vom Geburtsort des Heiligen Martin in Szombathely (Ungarn) bis ins französische Tours führt. Insgesamt ist der Martinusweg 1200 Kilometer lang und damit eine der längsten Fernwanderwege in Deutschland.
Hauptroute des Martinuswegs (535 Kilometer): Das sind die wichtigsten Stationen
- Tannheim (Landkreis Biberach)
- Ochsenhausen
- Biberach an der Riß
- Burgrieden
- Ulm
- Trochtelfingen
- Rottenburg
- Böblingen
- Stuttgart
- Ludwigsburg
- Lauffen am Neckar
- Heilbronn
- Schwaigern (Ziel)
Zusätzlich zum Hauptweg verlaufen vier Regionalrouten. Diese sind:
- Regionalweg Süd (Bodensee–Allgäu–Oberschwaben)
- Regionalweg Nord (Jagst–Kocher)
- Regionalweg Mitte (Lautertal–Echaz)
- Regionalweg Süd-West (Donau–Heuberg)

Radpilgern auf dem „MeinRadWeg“ in die Schweiz
Der „MeinRadWeg“ ist nach dem Heiligen Meinrad benannt und ist ein 275 Kilometer Pilgerweg. Er führt von Rottenburg bis zum Kloster Einsiedeln in der Schweiz. Die wichtigsten Zwischenstopps des Rad-Pilgerweges sind Hechingen, Beuron, die Insel Reichenau am Bodensee und Fischingen. Der gesamte Meinradweg kann in vier, bzw. fünf Tagesetappen bewältigt werden. Nicht erschätzen dürft ihr aber die insgesamt 3300 Höhenmeter.

Ulrikaweg: Von Munderkingen bis an den Bodensee
Der Ulrikaweg ist in einer Route für Wanderer und einer Route für Radfahrer angelegt. Die Pilgerroute für Wanderer ist 124 Kilometer lang und in sechs Etappen unterteilt. Startpunkt ist die kleine Ortschaft Unterstadion bei Munderkingen im Alb-Donau-Kreis. Das Ziel des Ulrikawegs ist das Kloster Hegne in Allensbach am Bodensee im Landkreis Konstanz. Gewidmet ist der Pilgerweg der seligen Schwester Ulrika Nisch. Die sechs Etappen sind:
- Unterstadion bis Mittelbiberach
- Mittelbiberach bis Steinhausen
- Steinhausen bis Kloster Sießen
- Kloster Sießen bis Illmensee
- Illmensee bis Schloss Salem
- Schloss Salem bis Kloster Hegne
Wolfgangweg in Baden-Württemberg: Von Pfullingen bis nach Regensburg in Bayern
Als Wolfgangwege (LINK) werden verschiedene Pilgerrouten in Europa bezeichnet. Sie alle haben das gleiche Ziel, St. Wolfgang am Wolfgangsee im Salzkammergut, dem Hauptverehrungsort des Heiligen. Der Heilige Wolfgang wurde um das Jahr 924 in Pfullingen in Schwaben geboren und war ab 972 Bischof von Regensburg. Im Jahr 1052 wurde er heiliggesprochen. Ausgangspunkte der Wolfgangwege sind unter anderem Prag, Balf (Ungarn), Rein (Italien) und das Kloster Einsiedeln in der Schweiz. Der baden-württembergische Wolfgangweg führt von Pfullingen bis nach Regensburg und vor dort aus weiter an den Wolfgangsee. Die Strecke von Pfullingen bis Regensburg (Bayern) ist knapp 340 Kilometer lang und in 19 Etappen unterteilt.

Oberschwäbischer Pilgerweg: In Schleifen durch das schöne Oberschwaben
Der Oberschwäbische Pilgerweg wurde erst 2009 eröffnet und ist ein Zusammenschluss von knapp 80 Wallfahrtsorten und Klöstern. In insgesamt sieben sogenannten Schleifen können Wanderer verschiedene Wallfahrtsstätten, Klöster und religiöse Zentren entdecken. Insgesamt umfasst der Oberschwäbische Pilgerweg über 1000 Kilometer Pilgerwege.
Das sind die Schleifen des Oberschwäbischen Pilgerweges:
- Schleife 1: zwischen Bussen und Donau
- Schleife 2: zwischen Lauchert und Bodensee
- Schleife 3: zwischen Linzgau und Schussen
- Schleife 4: zwischen Schussen und dem Allgäu
- Schleife 5: zwischen Iller und Riß
- Schleife 6: zwischen Donau und Riß
- Schleife 7: zwischen Federsee und Donau
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