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Max Einstein aus Bad Buchau: Dieser Oberschwabe war Colonel im Amerikanischen Bürgerkrieg

Sezessionskrieg im 19. Jahrhundert

Dieser Oberschwabe war Colonel im Amerikanischen Bürgerkrieg

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    In Bad Buchau wuchs Max Einstein auf. Später emigrierte er in die USA.
    In Bad Buchau wuchs Max Einstein auf. Später emigrierte er in die USA. Foto: imago/CHROMORANGE (Archiv)

    Sein leben wirkt mehr wie ein Abenteuerroman: Max Einstein, geboren 1822 in Bad Buchau (damals noch Buchau), verließ als junger Mann seine Heimat, um in den Vereinigten Staaten sein Glück zu suchen. Dort angekommen, kämpfte er sich vom Hausierer zum erfolgreichen Unternehmer hoch – und stieg dann zu einem Colonel der Unionsarmee auf. Später kehrte er als US-Konsul nach Deutschland zurück.

    1844 wanderte Max Einstein von Buchau nach Amerika aus

    Max Einstein hätte als einfacher Weber im heutigen Bad Buchau ein beschauliches Leben führen können. Doch er entschied sich anders und packte 1844 seine Sachen, um ohne Erlaubnis seiner Eltern in die Vereinigten Staaten auszuwandern – eine Entscheidung, die ihn weit über seine oberschwäbische Heimat hinaus bekannt machen sollte.

    In Philadelphia begann der gebürtige Oberschwabe als Hausierer, doch schon bald eröffnete er ein Geschäft für Bänder und Seide und wurde finanziell erfolgreich.

    Schnell steig Max Einstein militärisch auf

    Doch Einstein strebte nicht nur nach materiellem Wohlstand. Mit Begeisterung für das Militär engagierte er sich in lokalen Milizen, gründete 1853 die Philadelphia Artillery Company und stieg schnell auf. Schon 1856 wurde er zum Brigadegeneral und Generalzahlmeister von Pennsylvania ernannt.

    1860 übernahm er das Kommando über die zweite Brigade der Pennsylvania Miliz. Mit dem Ausbruch des amerikanischen Bürgerkriegs 1861 organisierte Einstein das 27th Pennsylvania Infantry Regiment. Es war eine überwiegend deutschsprachige Einheit. Einstein finanzierte die Ausbildung und Ausrüstung größtenteils aus eigener Tasche.

    1861 wurde Max Einstein entlassen - er soll das Regiment unterlaut verlassen haben

    Das Regiment erlebte seinen ersten Einsatz bereits im April 1861 in Baltimore, wo es angegriffen wurde. Unter einem Mann namens Ludwig Blenker kämpfte Einsteins Regiment in der Ersten Schlacht am Bull Run, doch Einsteins militärische Führung blieb umstritten. General McClellan arrestierte ihn wegen angeblich unerlaubter Abwesenheit. Dies führte zu seiner ehrenhaften Entlassung im Oktober 1861.

    Zurück in Deutschland: Präsident Lincoln nominiert Einstein als US-Konsul

    Doch Einstein blieb nicht untätig: Noch im selben Jahr reiste er zurück nach Deutschland, um das Amt des US-Konsuls in Nürnberg zu übernehmen. Präsident Lincoln nominierte ihn offiziell, und der bayerische König Maximilian II. bestätigte die Ernennung.

    Politische Querelen und die Absetzung seines Förderers, des Kriegsministers Simon Cameron, verhinderten jedoch eine endgültige Anerkennung durch den US-Senat. Enttäuscht kehrte Einstein nach Philadelphia zurück, wo er als Geschäftsmann und kurzzeitig in der Steuerbehörde arbeitete. Er starb 1906 in Philadelphia.

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