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Baden-Württemberg
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Gefährlich oder harmlos? Diese Schlangen sind in Baden-Württemberg heimisch

Zwei davon sind giftig

Von Ringelnatter bis Aspisviper: Diese Schlangen gibt es in Baden-Württemberg

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    In Baden-Württemberg gibt es mehrere heimische Schlangen. Sechs an der Zahl. (Symbolbild)
    In Baden-Württemberg gibt es mehrere heimische Schlangen. Sechs an der Zahl. (Symbolbild) Foto: hilmi ceper auf Pixabay

    Wer in Baden-Württemberg beim Wandern in der Natur unterwegs ist, dem könnte die eine oder andere schon begegnet, bzw. über den Weg gekrochen sein. Von den über 2.700 Schlangenarten, die es auf der Erde gibt, leben sechs im Ländle. Das sind sie:

    Diese sechs Schlangen gibt es in Baden-Württemberg

    • Ringelnatter
    • Barren-Ringelnatter
    • Äskulapnatter
    • Schlingnatter
    • Kreuzotter
    • Aspisviper

    Die Ringelnatter

    Die Ringelnatter ist die wohl bekannteste Schlange im Ländle. Sie ist vollkommen harmlos und laut dem Naturschutzbund (Nabu) in ganz Baden-Württemberg anzutreffen. Die Tiere leben vor allem östlich des Schwarzwalds.

    Beschreibung:

    Bei der Grundfärbung überwiegen Grau- und Brauntöne in verschiedenen Abstufungen, gelegentlich sieht man auch grünliche bis olivbraune Schlangen. Die gelb bis weißen, dunkel begrenzten Nackenflecken sind meist vorhanden und ein wichtiges Erkennungsmerkmal.

    Eine Ringelnatter sonnt sich auf einer Wiese.
    Eine Ringelnatter sonnt sich auf einer Wiese. Foto: Park Białowieski auf Pixabay

     Die Tiere halten sich vorwiegend an Seengebieten, an Uferbereichen von langsam fließenden Gewässern sowie sonnigen Auenwäldern auf. Aber auch an Weinbergen oder Steinbrüchen, also an trockenen Gebieten, fühlt sich die Ringelnatter wohl. Sie ernährt sich hauptsächlich von Fröschen und eher selten von Kleinsäugern.

    Die Barren-Ringelnatter

    Erst 2017 haben Forscher herausgefunden, dass die Barren-Ringelnatter eine eigene Schlagenart ist. Zuvor galt sie als Unterart der Ringelnatter.

    Eine Barren-Ringelnatter schlängelt sich über eine Wiese. Ein internationales Forscherteam konnte 2017 nachweisen, dass die Schlange eine eigene Art ist.
    Eine Barren-Ringelnatter schlängelt sich über eine Wiese. Ein internationales Forscherteam konnte 2017 nachweisen, dass die Schlange eine eigene Art ist. Foto: picture alliance / Wolfgang Böhme/Senckenberg/Wolfgang Böhme/Senckenberg/dpa | Wolfgang Böhme/Senckenberg

    Beschreibung:

    Mit einer Gesamtlänge von ca. 160 Zentimetern ist sie auch deutlich größer als die Ringelnatter. Außerdem kann man sie durch ihre hellere Färbung unterscheiden. In Baden-Württemberg kommt sie im Oberrheingebiet und Schwarzwald vor.

    Die Äskulapnatter

    Die Äskulapnatter gehört zur Familie der Kletternattern und ist mit bis zu 180 Zentimetern die größte heimische Schlange. Sie zählt zu den seltensten Reptilienarten Deutschlands und kann in Baden-Württemberg nur im südlichen Odenwald (Rhein-Neckar-Kreis) beobachtet werden. Dort besiedeln die Tiere lichte Laubwälder und Gemäuer.

    Eine Äskulapnatter in einem Waldgebiet. Auch diese Schlangenart kommt in Baden-Württemberg vor.
    Eine Äskulapnatter in einem Waldgebiet. Auch diese Schlangenart kommt in Baden-Württemberg vor. Foto: IMAGO / Shotshop

    Beschreibung:

    Die Äskulapnatter hat einen schmalen, hell gefärbten Kopf, der in einen olivbraunen, glänzenden Körper übergeht, der häufig mit kleinen hellen Flecken gekennzeichnet ist. Die Schlange ernährt sich hauptsächlich von Mäusen, die sie mit Körperschlingen erdrückt.

    Die Schlingnatter

    Sie ist mit bis zu 70 Zentimetern die kleinste Natter Baden-Württembergs. In den wärmebegünstigten Lagen Baden-Württembergs ist sie weit verbreitet.

    Eine Schlingnatter (Coronella austriaca) auf einem Waldboden.
    Eine Schlingnatter (Coronella austriaca) auf einem Waldboden. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Patrick Pleul

    Beschreibung:

    Das Tier hat einen kleinen, kaum vom Rumpf abgesetzten Kopf mit zugespitzter Schnauze und glatte ungekielte Schuppen. Ihre Färbung reicht von braun bis gräulich. Charakteristisch sind die vom Nasenloch durch das Auge bis über die Mundwinkel hinausgehenden dunklen Wangenstreifen. Ihr Muster führt immer wieder zu Verwechslungen mit der Kreuzotter. Schlingnattern haben aber im Gegensatz zu Kreuzottern, die einen senkrechten Pupillenschlitz aufweisen, runde Pupillen.

    Die Kreuzotter

    Sie ist neben der Aspisviper die zweite Giftschlange, die in Baden-Württemberg beheimatet ist. Die Tiere sind in höhergelegenen, kühleren Lagen des Schwarzwald und der Schwäbischen Alb sowie den Moorgebieten des Allgäus und Oberschwabens zu sehen. Die Kreuzotter steht auf der Roten Liste Baden-Württembergs als stark gefährdet und wird besonders geschützt.

    Die Kreuzotter gehört zu den bekanntesten Schlangen in Deutschland, leider steht  sie auch auf der Roten Liste gefährdeter Tiere.
    Die Kreuzotter gehört zu den bekanntesten Schlangen in Deutschland, leider steht sie auch auf der Roten Liste gefährdeter Tiere. Foto: picture alliance/dpa/Bayerisches Landesamt für Umwelt | Günter Hansbauer

    Beschreibung:

    Charakteristisch ist die winkelförmige Kopfzeichnung sowie das Zickzackband auf dem grauen oder braunen Körper. In manchen Gebieten finden sich aber auch schwarze Tiere, die früher als „Höllenotter“ bezeichnet wurden. Die bis zu 75 Zentimetern großen Schlangen ernähren sich vorwiegend von Mäusen, aber auch Frösche und Waldeidechsen sind nicht sicher vor einem giftigen Biss.

    Die Aspisviper

    Die Aspisviper kommt deutschlandweit lediglich im südlichen Schwarzwald in zwei tief eingeschnittenen Tälern mit ausgedehnten Felsgebieten und Geröllhalden vor. Sie ist vom Aussterben bedroht und steht auf der Roten Liste.

    Eine Aspisviper. Auch erkennbar an ihrer Schnauzenspitze.
    Eine Aspisviper. Auch erkennbar an ihrer Schnauzenspitze. Foto: IMAGO / Addictive Stock

    Beschreibung:

    Die Aspisviper hat einen gedrungenen Körper mit einem breiten, dreieckigen vom Hals abgesetzten kantigen Kopf und einen kurzen Schwanz. Ihre Schnauzenspitze ist leicht erhöht. Die Grundfärbung der bis zu 60 Zentimeter großen Tiere reicht von grau- und dunkelbraun bis hin zu rotbraun. Größe und Zeichnung der Viper ähneln einer Kreuzotter. Die Rückenzeichnung ist allerdings schmaler und das Gift der Aspisviper ist stärker als das der Otter. Das Tier ernährt sich hauptsächlich von Mäusen und Mauereidechsen.

    Diese beiden Schlangen in Baden-Württemberg sind giftig

    Nur zwei der sechs in Baden-Württemberg lebenden Schlangen sind giftig: die Kreuzotter und die Aspisviper. Beide sind sehr selten und stehen auf der Roten Liste Baden-Württembergs.

    Das sollte man bei einer Begegnung mit einer Schlange beachten

    Wer auf eine Schlange trifft, sollte Ruhe bewahren, das Tier nicht einengen und ihm eine Fluchtmöglichkeit lassen, denn Schlangen sind scheu. Sie können zwar nicht hören, suchen bei Bodenerschütterungen aber meist schnell das Weite. Wer die Schlange ungestört liegen lässt, dem bietet sich bei einem Sicherheitsabstand von einem Meter eine Gelegenheit, das Tier einmal genauer zu betrachten. Sollte jemand von einer Aspisviper oder einer Kreuzotter gebissen werden, muss auf jeden Fall einen Arzt aufgesucht werden.

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