Bei einem Unfall an der Bahnstrecke zwischen Memmingen und Mindelheim sind am Dienstagnachmittag zwei junge Männer im Alter von 23 und 25 Jahren gestorben. Eine Regionalbahn erfasste auf dem unbeschrankten Bahnübergang in der Bergstraße in Sontheim ein Auto.
Laut Polizei wurde der Kleinwagen mit vollem Tempo von etwa 120 Kilometern pro Stunde von dem Zug erfasst. Die Wucht des Aufpralls war so heftig, dass beide Insassen aus dem Wagen auf eine Wiese geschleudert wurden. Sie waren vermutlich sofort tot, so die Polizei.
Warum die beiden Männer auf die Schienen fuhren ist unklar. Laut Zeugen war die Signalanlage am Bahnübergang intakt. Derzeit wird geprüft, ob der Fahrer eventuell durch die tiefstehende Sonne geblendet wurde.
Die rund 30 Fahrgäste, die von Mindelheim nach Memmingen unterwegs waren, blieben laut Polizei unverletzt. Sie wurden mit Bussen nach Memmingen transportiert. Der 35-jährige Lokführer steht unter Schock.
Die Bahnstrecke war für mehrere Stunden gesperrt. Der Fernverkehr wird in der Zwischenzeit über Kempten umgeleitet. Im Nahverkehr wurde zwischen Memmingen und Mindelheim Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Am Einsatz waren unter anderem ein Notfallmanager der Deutschen Bahn und ein Kriseninterventionsteam beteiligt. Weiter waren die Feuerwehren aus Sontheim, Ottobeuren und Attenhausen im Einsatz.
Bereits 2003 habe es Pläne der Bahn gegeben, an der Unglücksstelle und damit die Verkehrssicherheit zu erhöhen, so der damalige Sontheimer Bürgermeister Manfred Diem.