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Zwei Meister ihres Fachs: Brunner und Wooton spielen in Kempten furios auf

Musik

Zwei Meister ihres Fachs: Brunner und Wooton spielen in Kempten furios auf

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    Zwei Meister ihres Fachs:  Brunner und Wooton spielen in Kempten furios auf
    Zwei Meister ihres Fachs: Brunner und Wooton spielen in Kempten furios auf Foto: Peter Steffen (dpa)

    'Mal was Anderes' könnte als Motto über dem Konzert im fast vollen Schönen Saal der Sing- und Musikschule stehen. Mit einem Unterton von Understatement jedoch. Denn die Musiker sind Meister ihres Fachs: Christian Brunner (Cello) und Samuel Wooton (Schlagzeug).

    Brunner hat als Cello-Pädagoge wie als Virtuose die Phase längst hinter sich, in der es auf Schönklang ankommt. Sein Spiel ist spannend, expressiv, vital-dramatisch. Um die Solo-Suite a-Moll von Max Reger mit Schwierigkeitsgrad XXL machten selbst Rostropowitsch und bisher Yo-Yo Ma einen Bogen, wenn es um öffentliches Vorspiel geht.

    Es ist eine 100 Jahre alte, geheimnisvolle Erzählung in Cello-Sprache. Präludium, Scherzo, Andante con Variazioni. Nach dem Scherzo, sprühend und spritzig im Dreivierteltakt gespielt, erntet Brunner begeisterten Spontanbeifall. In die letzte Variation hat Reger schöne Pizzicato-Arpeggien eingestreut. Gefolgt von grausam-schwierig hohen Doppelgriffen in Terz- und Sext-Progressionen. Kein Problem für Christian Brunner.

    Kraftvoll, aber auch feinfühlig

    Er beherrscht sein Instrument auf einem Niveau, das auch sein Duo-Partner Wooton am Schlagwerk zeigt. Gongs, Triangeln, Trommeln und vor allem das Vibraphon bearbeitet er kraftvoll-virtuos, aber auch feinfühlig-behutsam. "Heller Wahnsinn!" ruft jemand nach dem Riesen-Wirbel auf der Snaredrum beim Finale der "American Suite" von Guy G. Gautheraux. Glitzernd jazzfarbige Akkorde erzeugt Wooton mit zweimal zwei Schlägeln auf seinem Vibraphon, bei dem "Blues for Gilbert" von Mark Glentworth.

    Ein zweites Werk für Cello solo spielt Brunner nach der Pause: die d-Moll-Suite von J. S. Bach. Präludium und Sarabande, die langsamen Sätze, glänzen jetzt doch in geruhsam-barocken, wohlgeformten Tönen. Während Allemande, Courante, Menuett und Gigue frisch und herzhaft bewegt dahertanzen.

    Die zwei Stücke für Cello und Schlagzeug sind zeitgenössisch-modern: ein "Tombeau" von Tigran Mansourian, und eine Duo-Sonate von Anatolujus Senderovas.

    Das Konzert brachte rund 1000 Euro an Spenden für den Fördervereins der Sing- und Musikschule brachte ein.

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