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Zwei Kinder kommen bei Traktor-Unfall ums Leben: Balderschwanger sind erschüttert

Unglück

Zwei Kinder kommen bei Traktor-Unfall ums Leben: Balderschwanger sind erschüttert

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    Bei einem Traktorunfall bei Balderschwang sind zwei Kinder ums Leben gekommen.
    Bei einem Traktorunfall bei Balderschwang sind zwei Kinder ums Leben gekommen. Foto: Benjamin Liss

    Der Balderschwanger Ortsgeistliche Dr. Richard Kocher eilte zum Unglücksort. „Wir sind alle tief geschockt“, sagte er, „ich habe mit den Eltern gebetet und ihnen Trost gespendet“. Auch Bürgermeister Konrad Kienle ist erschüttert: „Diese Tragödie kann man nicht in Worte fassen.“ Bei einem Traktor-Unglück im Bereich einer Alpe wurden am Samstagabend ein zehnjähriger Bub und ein 13-jähriges Mädchen überrollt. Noch an der Unfallstelle erlagen sie ihren schweren Verletzungen. Ein drittes Kind wurde leicht verletzt. Am Steuer des Traktors saß ein 13-jähriger Junge. Wie er an den Schlüssel des Fahrzeugs der Alpbetreiber kam, ist laut Polizei noch nicht klar. Die Todesopfer stammen aus Riefensberg im Bregenzerwald. Der Unfall ereignete sich am Samstag kurz vor 21 Uhr im Bereich der Lenzenalpe bei Balderschwang, einem beliebten Ausflugsziel auf etwa 1.000 Metern Höhe. Die Alpe gehöre einer Familie aus Riefensberg, die sie den Sommer über seit vielen Jahren betreibe, sagt Kienle. Am Samstag seien zwei befreundete Familien aus Riefensberg zu Besuch gewesen. Der Ort im Bezirk Bregenz liegt etwa 25 Kilometer von Balderschwang entfernt. Während der 13-jährige Bub den Traktor steuerte, saßen die drei weiteren Kinder in einer Art Container, der vorne an das Fahrzeug montiert ist. Sie seien auf einem „typischen Waldweg mit grobem Schotter“ unterwegs gewesen, sagte gestern Polizeisprecher Christian Eckel. Ob es sich dabei um einen öffentlichen Weg handelte, müsse noch geklärt werden. Laut Kienle ist es ein Privatweg, darum habe der Bub auch nicht illegal gehandelt. Bei den Ermittlungen sucht die Polizei auch eine Antwort auf die Frage, warum der Zehnjährige und das 13 Jahre alte Mädchen während der Fahrt aus dem kleinen Container gefallen sind. Spekulationen, dass eine Bodenunebenheit der Grund war, konnte Eckel noch nicht bestätigen. Das dritte Kind, das in der Schaufel saß, erlitt bei dem Unfall leichte Verletzungen. „Schwer traumatisiert“ Für die Ermittlung der Todesursache hat die Polizei einen Gutachter eingeschaltet. An dem Einsatz waren zahlreiche Kräfte von Rettungsdienst, Bergwacht und Feuerwehr beteiligt. Die beiden Kinder, die das Unglück überlebt haben, seien „schwer traumatisiert“, sagte Eckel. Ein Kriseninterventionsteam eilte nach Balderschwang. Die Beamten der Oberstdorfer Polizei, die bei dem Unfall im Einsatz waren, hätten das dramatische Geschehen noch in der Nacht auf Sonntag gemeinsam aufgearbeitet, berichtete Christian Eckel. In der Oberallgäuer Gemeinde Balderschwang hat das Unglück tiefe Bestürzung ausgelöst. Die Menschen seien „völlig geschockt, weil die Betreiber der Lenzenalpe im Ort jeder kennt und sie als Einheimische gelten“, sagte Bürgermeister Kienle. In einer so dramatischen Situation sei es wichtig, „da zu sein und Anteilnahme zu zeigen“, sagte Pfarrer Richard Kocher. Er ist auch am Sonntag im Gottesdienst auf das Unglück eingegangen, um die Tragödie gemeinsam mit den Gläubigen besser verarbeiten zu können. „Der ganze Ort ist geschockt und kann diesen tragischen Unfall nicht begreifen“, sagte Anneliese Schneider, die in Riefensberg eine Gaststätte betreibt.

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