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Zusammenhalt ist Kappels Stärke

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Zusammenhalt ist Kappels Stärke

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    Pfronten (dim) - Zusammenhalt wird in Pfronten-Kappel groß geschrieben. Dies wurde unlängst erst bei den Veranstaltungen zur Dorferneuerung und Umgehungsstraßenplanung eindrucksvoll bewiesen. Und das ist sicher in der historischen Entwicklung des ältesten Ortsteils der 13-Dörfer-Gemeinde begründet. Kappel liegt fast drei Kilometer westlich von Weißbach, war mit eigener Kirche und Schule lange Zeit ein eigenständiges Dorf in Pfronten. Die ersten 45 Pfrontener Rechtler-Hausnummern wurden an Kappel vergeben. Anton Wanger ist gebürtiger Kappeler und wohnt mit seiner Familie auch im neunten Lebensjahrzehnt noch in seinem Kappeler Geburtshaus. 24 Jahre war er Gemeinderatsmitglied, er gehörte dem Kreistag an und war 22 Jahre Vorsitzender des Vd K. Wanger, der heute noch die Imkerei und das 'Reparieren alter Uhren' als Hobby betreibt, erinnert sich noch genauestens an die Zeit, als die Front in den letzten Kriegstagen nördlich von Kappel verlief und versprengte Soldaten sich in Berghütten versteckt hatten. 'Schon sehr früh', so erzählt er, 'gab es in Kappel Fremdenverkehr im Rahmen der vom damaligen Regime verordneten 'Kraft durch Freude' sowie 'Mutter und Kind' Programme'.

    Milch kam bis aus Nesselwang Die Kappeler hätten auch einen Ortsverschönerungsverein gegründet, der beispielsweise am Steinebach ein Schwimmbecken installierte. Nach dem Krieg habe es in Kappel noch 33 Milchlieferanten gegeben, der Ort betrieb eine leistungsfähige Sennerei. 'Damals kam die Milch auch von Bauern aus der Gemarkung Nesselwang zweimal täglich mit dem Pferdefuhrwerk zu uns', erinnert sich Wanger. Natürlich habe sich der Ort mit ungefähr 300 Einwohnern im Laufe der vergangenen 50 Jahre verändert. Geschäfte, Bäckerei und Käsküche wurden aufgelöst, die Zahl der aktiven Landwirtschaftsbetriebe reduzierte sich auf derzeit nur noch zwei. Auch die Einwohnerzahl im idyllischen Ortsteil rund um die historische Kapelle St. Martin ging etwas zurück. Zunehmend hatte Kappel unter dem Durchgangsverkehr zu leiden. Diesbezüglich ist allerdings durch Autobahn- und Ortsumgehungsbau bald mit einer Besserung zu rechnen. Überhaupt hat sich in letzter Zeit einiges getan. Das Baugebiet 'Waldwinkelweg' wurde vorwiegend für Einheimische angelegt. Vor kurzem konnte man die mit EU-Mitteln geförderte Freizeiteinrichtung Waldseilgarten Kappel eröffnen. Die geplanten Vorhaben Dorferneuerung und Kanalisation sollten in naher Zukunft verwirklicht werden. Dabei haben die Kappeler, die mit dem alljährlichen Schalenggenrennen eine Großveranstaltung organisieren, wieder ihren Gemeinsinn bewiesen. In großer Zahl engagierten sie sich bei den Planungsarbeitsgemeinschaften. 'Ich bin sicher', so Anton Wanger, 'dass die Kappeler gemeinsam unser jetzt schon sehr liebenswertes Dorf noch schöner gestalten werden.'

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