Die Dreharbeiten zu "Quax in Afrika", dem Kinofilm aus dem Jahr 1943, hat Josef Barnsteiner am Rande mitbekommen. "Das war ein großer Rummel und Bummel am Flugplatz Durach", erinnert sich der 85-Jährige.
Er ist dem kleinen Flugplatz vor den Toren Kemptens besonders verbunden, sagt "da hat sich mein Leben abgespielt." 8000 Flugstunden hat der ehemalige Vorsitzende der Luftsportgruppe Kempten und Fluglehrer von dort aus absolviert. Und natürlich freut er sich nun aufs Wochenende, wenn am Flugplatz Durach mit vielen alten Maschinen der 75. Geburtstag gefeiert wird. Beim Tower-Bau 1959 haben er und seine Luftsportkollegen mit Hand angelegt. "Wir wollten schnell eine verbindliche Bleibe", erinnert sich Barnsteiner, der sich als Elektroingenieur um die Installationen im Tower kümmerte. Zuvor waren die Funkverbindungen zu den Flugzeugen in einer Marktbude hergestellt worden. "Aus lauter Übermut über den neuen Tower haben wird die Marktbude dann an Silvester in Brand gesetzt." Das habe freilich ein Nachspiel gehabt "
Brandanschlag auf den Hangar
Als "furchtbare Zäsur" ist dem Geschäftsführer der Landeplatzgesellschaft, Max Waldmann, der Brandanschlag auf die Flugzeughalle 1986 in Erinnerung. Der Brandstifter sei nie ermittelt worden. "230 Feuerwehrleute konnten nichts mehr tun, außer die Bewohner der umliegenden Häuser zu evakuieren.
Es verbrannten 22 Flugzeuge, Autos Wohnwägen und ein Motorboot," ist der attraktiven, reich bebilderten 64-Seiten-Chronik zu entnehmen, die Hans Reininger zusammengestellt hat. Der Anschlag war der schlimmste einer ganzen Serie von Brandstiftungen. So waren in den Jahren davor bereits zwei im Freien abgestellte Maschinen in Brand gesetzt worden. Hintergrund war ein erbitterter Kampf von Gegnern, die Tausende von Unterschriften gegen den Flugplatz Durach gesammelt hatten. Kemptener Geschäftsleute wiederum - und auch der damalige Oberbürgermeister Dr. Josef Höß - machten sich stark für dessen Erhalt.
"Letzten Endes sind die Gegner verstummt," ist Barnsteiner froh. Die Luftsportgruppe habe im Gegenzug in Lärmschutz investiert und nutze nun für Anlieger lärmschonende Flugrouten.