Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Zu wenig Impfstoff: Impfzentren in Memmingen und Bad Wörishofen können nicht starten

Corona

Zu wenig Impfstoff: Impfzentren in Memmingen und Bad Wörishofen können nicht starten

    • |
    • |
    Biontech/Pfizer hat zu wenige Impfdosen geliefert. (Symbolbild)
    Biontech/Pfizer hat zu wenige Impfdosen geliefert. (Symbolbild) Foto: KitzD66 von Pixabay

    Die Inbetriebnahme des Impfzentrums Unterallgäu-Memmingen muss verschoben werden. Grund ist eine Nachricht des Herstellers Biontech/Pfizer, dass auf Grund von Umbauarbeiten in der Produktionsstätte in Belgien die bereits zugesagte Impfstofflieferung nicht in vollem Umfang erfolgt. Damit können die beiden Standorte des Impfzentrums in Memmingen und Bad Wörishofen nicht wie geplant am Mittwoch, 20. Januar, starten. Das teilen das Landratsamt Unterallgäu und die Stadt Memmingen in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit. Auch im Oberallgäu und in Kempten stagniert die Impfung.

    Verfügbarer Impfstoff muss reserviert werden

    Der derzeit noch verfügbare Impfstoff muss demnach für die Zweitimpfung, die nach drei Wochen verabreicht wird, reserviert werden. Nur mit einer zweiten Dosis kann der Impfschutz bei den bereits einmal geimpften Menschen - dabei handelt es sich vor allem um Bewohner und Mitarbeiter von Seniorenheimen - umfänglich gewährleistet werden. Sollte Impfstoff übrig bleiben, werden die Impfzentren in Memmingen und Bad Wörishofen geöffnet. Wann genau dies der Fall sein wird, teilen das Landratsamt und die Stadt Memmingen mit, sobald der Termin feststeht. Außerdem werden dann die ersten Bürger über 80 Jahre zur Impfung ins Impfzentrum eingeladen - voraussichtlich sehr kurzfristig. Feststeht bereits, dass der Umfang der Impfungen deutlich reduziert sein wird. Theoretisch können im Impfzentrum Unterallgäu-Memmingen täglich 1200 Menschen geimpft werden, also 8400 pro Woche. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass genügend Impfstoff zur Verfügung steht. Wenn ausreichend Impfdosen vorhanden wären, könnten an jedem der beiden Standorte zunächst täglich 300 Erstimpfungen erfolgen. Nach drei Wochen könnte jeweils eine zweite Impfstrecke in Betrieb gehen, an der pro Tag zusätzlich 300 Zweitimpfungen vorgenommen werden. Das wären dann 600 Impfungen pro Tag sowohl in Memmingen als auch in Bad Wörishofen.

    4.000 Menschen im Unterallgäu und in Memmingen geimpft

    Seit dem Impfstart am 27. Dezember erhielten im Unterallgäu und Memmingen insgesamt rund 4.000 Menschen eine Impfung. Dafür registrieren kann man sich seit einer Woche im Internet unter impfzentren.bayern. Hier kann sich jeder für eine Impfung vormerken lassen, der dies möchte - unabhängig vom Alter oder anderen Kriterien. Die Termine werden dann nach der vorgegebenen Reihenfolge vergeben, wenn Impfungen möglich sind. Wer keinen Internetanschluss hat oder auch niemand, der bei der Online-Registrierung helfen könnte, kann sich auch telefonisch im Impfzentrum anmelden unter (08247) 909910.

    Auch Gesundheitsminister Holetschek zeigt sich enttäuscht

    Auch der Bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat sich jetzt zur verzögerten Auslieferung des Impfstoffes geäußert. "Dass es deswegen bei den Erstimpfungen zu Verzögerungen und Verschiebungen kommen wird, sorgt nicht nur bei den Betroffenen für große Enttäuschung. Auch ich bin verärgert und fordere klare und verlässliche Zusagen von BioNTech/Pfizer sowie von Bund und EU", so Holetschek in einer Pressemitteilung am Montag Abend. Gleichwohl habe Bayern vorgesorgt. Die für Montag vorgeplante Lieferung von über 110.000 Impfdosen sei planmäßig eingetroffen. Die Firma BioNTech werde laut seiner Informationen bei den vier Lieferungen bis zum 15. Februar 2021 insgesamt 13 Prozent weniger Impfstoff liefern. Diese Minderlieferungen sollen jedoch den Angaben zufolge bei den Lieferungen ab dem 22.02.2021 wieder ausgeglichen werden. Holetschek betonte: "Die Gewährleistung der Zweitimpfungen im Freistaat haben Priorität und sind sichergestellt. Durch vorausschauende und kluge Planung haben wir Rücklagen gebildet, mit denen wir den vollen Immunschutz gegen das Coronavirus bei den bereits einmal geimpften Menschen gewährleisten können. Mit Blick auf die nunmehr zugesagten Liefermengen können nun aber auch rasch wieder Termine für weitere Erstimpfungen vergeben werden."

    Coronavirus im Unterallgäu: die aktuelle Lage

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden