Sozialwirtschaftswerk will Wohnungen zusammenlegen Immenstadt/Oberallgäu (uw). Mehr familiengerechte Wohnungen mit drei und vier Zimmern will das Sozialwirtschaftswerk des Landkreises (SWW) künftig auf dem Markt anbieten. Wir haben im Oberallgäu zu wenig Wohnungen für Familien mit durchschnittlichem Einkommen, begründete der Aufsichtsrats-Vorsitzende, Landrat Gebhard Kaiser, den neuen Kurs. Allerdings soll das SWW nicht wahllos 100-Quadratmeter-Wohnungen bauen, sondern auch versuchen, bestehende kleinere Einheiten zusammenzulegen. Kaiser möchte da einen neuen Schwerpunkt setzen und schnell reagieren. So müsse zum Beispiel auch ein Koch mit Frau und zwei Kindern müsse eine ausreichend große und bezahlbare Wohnung finden. Die monatliche Durchschnittsmiete der SWW-Wohnungen betrug Ende 1999 pro Quadratmeter 7,20 Mark (ohne Betriebskosten). Am billigsten ist der Schnitt der alten, bis 1966 bezogenen Wohnungen mit Einzelöfen: sechs Mark pro Quadratmeter. Bei Neubauten sind es 8,88 Mark. An seinem Sanierungsprogramm hält das SWW fest. Bereits seit einigen Jahren werden enorme Summen investiert, um veraltete Wohnungen auf Vordermann zu bringen. Der Hintergrund ist klar: Wohnungen mit einer Ofenheizung lassen sich nur noch schwer neu vermieten. Allein im Jahr 1999 butterte das SWW laut Geschäftsführer Andreas Gebhard rund 11,7 Millionen Mark in die Modernisierung von Wohnungen. Bei rund 450 Wohnungen lohnt sich der Aufwand nach Angaben der Geschäftsführung nicht.
Sie werden eventuell in einigen Jahren abgerissen, um zeitgemäßen Bauten Platz zu machen. Nur einige Wohnungen bleiben vermutlich stehen, damit es auch künftig besonders preiswerte und schlichte Angebote gibt. Lässt es die Finanzlage zu, sollen alle anderen SWW-Wohnungen bis zum Jahr 2008 saniert sein. Rund 600000 Mark Schaden richtete das Pfingsthochwasser allein bei den acht Wohnhäusern Im Stillen (Immenstadt) an. Für rund 380000 Mark werden dort nun Hochwasser-Schutzklappen eingebaut. Ende 1999 verwaltete das Unternehmen 3528 eigene Mietwohnungen mit durchschnittlich knapp 64 Quadratmetern Wohnfläche. Das SWW hat etwa 20 bis 30 Wohnungen nicht vermietet, davon die meisten in Immenstadt. Zudem werden 403 Eigentumswohnungen und 362 Mietwohnungen Dritter verwaltet. Neue Projekte Weiter baut das SWW auch neu: Heuer wurde in Blaichach ein Seniorenwohnanlage (37 Appartements) fertig. In Fischen begann der Bau von 15 betreuten Wohnungen. Zu den Neubauprojekten zählen neun Eigentumswohnungen an der Elsa-Brandström-Straße (Sonthofen), die Ende 2001 fertig sein sollen. An der Burgsiedlung sind 15 Reihenhäuser geplant. Gebhard will 2001 über 40 Millionen Mark in Neubau, Modernisierung und Instandhaltung stecken. Das SWW erwirtschaftete 1999 einen Jahresüberschuss von gut 40000 Mark. Die Bilanzsumme beträgt 168 Millionen. Hauptgesellschafter ist der Landkreis (61,01 Prozent), gefolgt von den Städten Sontho