"Am liebsten spiele ich Bach, das ist gar keine Frage", sagt Johannes Abt. Der frischgebackene Kirchenmusiker feilt an der Orgel von St. Moritz in Zell gerade an der Pastorale des Meisters aus Leipzig, die er beim Festgottesdienst an Weihnachten in Maria Hilf spielen wird. Vor Kurzem, am Tag der Kirchenmusik, hat ihm in Augsburg Weihbischof Josef Grünwald die Urkunde zur bestandenen Prüfung überreicht.
Auch für erfahrene Organisten ist die Ausbildung zum qualifizierten nebenberuflichen Kirchenmusiker eine Herausforderung. Der mit 17 Jahren jüngste Teilnehmer schaffte die Prüfung zusammen mit über 30 Kandidaten aus dem gesamten Bistum. Seine musikalische Begabung zeigte sich schon früh und so besuchte er von der 5. Klasse an den musischen Zweig des Gymnasiums Marktoberdorf. Zum Klavierspiel entdeckte Johannes bald die Möglichkeiten der Orgel. Vater Franz Abt, der Chorleiter von St. Moritz, unterstützte seine Aufnahme ins Förderprogramm der Diözese. Mit 15 Jahren, auch empfohlen von Pfarrer Dariusz Niklewicz, begann Johannes die zweijährige Ausbildung, den C-Kurs. Kommendes Jahr macht er Abitur. "Ich wollte das noch vorher durchziehen", sagt er. "Besonders gefördert hat mich bis zu den Prüfungen Dekanatskantor Albert Frey."
"Jetzt ist der Stress vorbei"
Zwei Jahre hieß es einmal in Monat samstags in Augsburg die ganztägige Fortbildung besuchen und zusätzlich alle zwei Wochen Kurse in Kempten. Zwölf Fächer standen auf dem Programm. Zum Orgelspiel kam Liturgie-Gesang, Stimmbildung, Chorleitung, Wissen über Orgelbau und Katechese unter der Leitung von Pater Stefan Kling. "Jetzt ist erst mal der Stress vorbei. Was ich studieren will, darüber denke ich noch nicht nach", meint Johannes.