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Zu schnell: Anlieger empfinden Burker Straße in Stötten als Rennstrecke

Forderung

Zu schnell: Anlieger empfinden Burker Straße in Stötten als Rennstrecke

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    Zu schnell: Anlieger empfinden Burker Straße in Stötten als Rennstrecke
    Zu schnell: Anlieger empfinden Burker Straße in Stötten als Rennstrecke Foto: Reinhold Radloff

    Wutbürger gibt es nicht nur in Stuttgart. Auch in Stötten am Auerberg fühlen sich einige von der Kommunalpolitik nicht ernst genommen. Es sind Anlieger der Burker Straße. Die habe sich, so sagen sie, in den vergangenen 25 Jahren ,,vom Kuhfladderweg zur Schnellstraße' entwickelt. Nach Beobachtungen von Albert und Ilona Gast, die direkt hinter dem Ortsschild ihr Haus haben, kommen die meisten Fahrzeuge viel zu schnell ins Dorf gefahren. Sie und weitere Bürger fordern daher Tempo 30 oder besser noch fahrbahnverengende Poller oder eine Verkehrsinsel am Ortseingang ,,so, wie es sie andernorts auch gibt'.

    Ihr Anliegen haben sie, wie sie sagen, wiederholt bei Bürgermeister Joachim Ernst angebracht. Bis jetzt, so klagten sie bei einer Zusammenkunft am Dienstag, sei nichts geschehen. Vor einem Jahr hatte ein weiterer Anlieger, Ralf Grube, einen entsprechenden Antrag bei der Gemeinde eingereicht. In der Begründung führte er im Falle einer 30er-Zone eine erhebliche Verbesserung bei der Lärm- und Feinstaubbelastung, aber auch der Sicherheit an. Viele weitere Anlieger hatten den Antrag mit ihrer Unterschrift unterstützt.

    Bis heute wartet ein Antragsteller auf Antwort

    Bei einer Gemeinderatssitzung im Dezember wurde eine Stellungnahme der Polizei Marktoberdorf vorgetragen: Sie hatte empfohlen, keine Tempo-30-Zone dort einzurichten, weil es sich um einen Verkehrsweg handele, über den die Versorgung des Ortes erfolgt und viele Fahrten zur Arbeit und mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen stattfinden. Die Stellungnahme wurde im Gemeinderat kontrovers diskutiert. Die Räte sprachen sich dafür aus, die Verkehrssituation in der Burker Straße positiv verändern zu wollen. Aber bis heute, so Grube, sei bei ihm keine Antwort auf seinen Antrag eingegangen. ,,Da fühle ich mich über den Tisch gezogen". In nicht-öffentlicher Sitzung, so höre man im Dorf, sei wahrscheinlich gegen Tempo 30 abgestimmt worden.

    ,,Wir wollen, dass das Thema erneut in einer öffentlichen Sitzung behandelt wird", fordert Ilona Gast - auch nachdem gestern provisorisch vier Tempo-30-Schilder vom Ortseingang ab aufgestellt worden sind. Sie würden die Argumente interessieren, die gegen eine Verschwenkung sprechen. Ein weiteres 30er Schild hatte Ernst schon einige Tage davor in der Ortsmitte in Gegenrichtung aufstellen lassen. Ebenfalls auf Bitten einer Bürgerin.

    Nicht-öffentlich, so Ernst auf Nachfrage unserer Zeitung, seien Vorschläge einer Straßenverschwenkung am Ortseingang (Poller oder Verkehrsinsel) von den Gemeinderäten nicht befürwortet worden. Er, so Ernst, warte auf andere Vorschläge von Straßenplanern. Das Thema sei noch nicht vom Tisch. Wenn die Tempo-30-Schilder dauerhaft stehen bleiben sollten, müsste dies vom Gemeinderat beschlossen werden.

    ,,Erwarten, dass die Gemeinde für uns da ist"

    ,,Wir erwarten doch, dass die Gemeinde für uns da ist", sagen Martin und Ingrid Sauer, die auch an der Burker Straße leben und ungeduldig auf eine Lösung des Problems warten. Kinder und ältere Leute kämen vor zu viel und zu schnellem Verkehr kaum noch über die Straße. Gerade jetzt, solange die B16 noch gesperrt ist, sei sie besonders stark befahren. Aber auch in anderen Zeiten: Denn der Navi weist die Verbindung Kaufbeuren-Füssen über Burk und Stötten als kürzeste aus. ,,Die Situation wird sich also von allein nicht wesentlich entschärfen", befürchten die Stöttener.

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