Marktoberdorf/Obergünzburg | ver | Zu Beginn der Pfingstferien packt viele das Fernweh: So wurde bei den Reisebüros trotz gestiegener Lebensmittel- und Spritpreise wieder fleißig gebucht. 'Besonders beliebte Ziele sind die Kanarischen Inseln und Ägypten', sagt Alexander Rippl von MOD Reisen und nennt damit den allgemeinen Trend.
Vor allem Familien hätten diese Ziele für ihren Badeurlaub auserkoren, sagt Rippl. 'Mit den Vorbuchungen ging es ab Herbst los, seitdem wurde kontinuierlich gebucht.' Kurzentschlossene, die jetzt die Reiselust packt, müssen viel Glück haben und 'das nehmen, was noch verfügbar ist'. So gebe es, etwa für die Kanaren, nur noch Restplätze. Das Last-Minute-Geschäft zu Ferienzeiten wie Pfingsten beginne bereits sechs Wochen vorher und schon zwei bis vier Wochen vor Ferienbeginn gebe es nur noch Restplätze, so Rippl. Auch Günther Busch vom Reisebüro Kirchweihtal in Marktoberdorf rät, für Pfingsten entweder schon im Vorjahr oder bis spätestens Januar zu buchen. Last-Minute-Angebote für Pfingsten zu bekommen ist laut Busch kaum möglich, 'weil sich alles in diesen zwei Wochen ballt und die Flugzeuge schon sehr früh vollbesetzt sind'.
Warum die Kanaren und Ägypten? 'Pfingsten ist heuer sehr früh und dort ist das Wetter am beständigsten', sagt Sonja Jäckle vom orka Reisebüro in Marktoberdorf. Die meisten Urlauber buchten 10 bis 14 Tage. Ein Rückgang der Buchungen sei nicht festzustellen, vielmehr stiegen sie seit Längerem sogar an.
Sinkende Buchungszahlen registriert auch Busch nicht, aber 'die Leute schauen mehr auf die Preise und Familien buchen inzwischen eher sieben als 14 Tage.' Die meisten Urlauber entschieden sich für eine Dauer zwischen einer Woche und zehn Tagen. Diese Tendenz kennt Luise Wiedemann vom Obergünzburger Reisebüro: 'Zehn bis zwölf Tage - das ist den Leuten am liebsten.' Ihre Kunden wählten als Ziele auch Tunesien, Griechenland oder die Arabischen Emirate.
Kenia wieder im Kommen
Jäckle vom orka Reisebüro fällt auf: 'Wahnsinnig viele Menschen wollen in die USA, weil der Dollarkurs so günstig ist.' So gebe es auch mit Blick auf die Sommerferien 'USA-Buchungen wie seit Jahren nicht mehr'. Busch und Wiedemann sprechen ebenfalls von einem Anstieg. Bei Christoph Hauptvogel vom Reisebüro Reimann sind USA-Reisen Dauerthema - er ist darauf spezialisiert. Er beobachtet aber einen anderen Frühjahrs-Reisetrend: Kenia. Nach den politischen Unruhen habe sich die Lage wieder beruhigt und es gebe gute Angebote für Touristen. So sei auch hier die Nachfrage deutlich gestiegen.
Gut belegt sind auch Ferienwohnungen und Zimmer in Marktoberdorf. Dies berichtet Hannelore Schmid vom Touristikverein, sie kümmert sich um die Vermittlung von Ferienwohnungen. Die meisten Gäste kämen aus Nordbayern und Baden-Württemberg. Viele Menschen fänden durch 'Musica Sacra' ihren Weg nach Marktoberdorf. Das bestätigt Friedl Schelz, zuständig für die Vermittlung der Zimmer. In der Stadt seien praktisch alle Zimmer mit Teilnehmern und Helfern belegt. Ausflügler und Kurzurlauber habe man daher teils an umliegende Dörfer weitervermittelt.