Sonthofer Kraftdreikämpfer so erfolgreich wie noch nie Sonthofen (zi). Riesen-Erfolg für Dietmar Zint (24)! Der Kraftdreikämpfer aus Sonthofen holte sich bei der Weltmeisterschaft (WM) der Männer in Sotkamo/Finnland die Bronzemedaille im Bankdrücken. Zudem stellte er dabei einen neuen deutschen Rekord mit 257,5 kg auf. Im Kraftdreikampf wurde der Oberallgäuer dann Achter. Zint war der einzige deutsche Starter, der mit einer Medaille zurückkam. Die Wettkampfstätte lag nur einige Kilometer unter dem nördlichen Polarkreis. Dadurch herrschten dort Temperaturen von minus 15 Grad Celsius. Die Sonne ging auch schon um 15 Uhr unter. Ziemlich ungewöhnlich für einen Bayern. Aber das hatte keinen negativen Einfluss auf die Meisterschaft, sagte Zint. Um sich mit den Stärksten der Starken zu messen, trainierte Zint (24) so schwer wie noch nie zuvor. Mit ihm gingen 220 Wettkämpfer aus über 35 Nationen an den Start. Die Bedingungen in Finnland waren für den Sonthofener optimal. Die Verpflegung war erstklassig, so Zint. Damit war es ihm möglich, seinen Kohlenhydratspeicher ganz aufzufüllen. Trotz alledem konnte Zint sein Körpergewicht wegen seiner Nervosität nicht halten. Dieses Problem hat jeder Wettkämpfer vor so einer großen Meisterschaft, sagt er. Am Wettkampftag wog er nur noch 133,2kg obwohl er zwei Tage zuvor noch 138kg auf die Waage brachte. Ein Gewichtsverlust führt immer einen Kraftverlust mit sich,so Zint weiter.
Er versuchte zwar diesen Gedanken schnellstens aus seinem Kopf zu verbannen. Gar nicht so einfach, wenn einem täglich die extrem muskelbepackten Gegner aus den USA und dem Ostblock beim Frühstück gegenübersitzen. Als ich die sah, kam es mir so vor, als hätte ich gar nicht trainiert. Da habe ich gewusst, dass die ersten Plätze reserviert sind. Aus Deutschland reisten vier Wettkämpfer in verschiedenen Gewichtsklassen an. Schon beim Aufwärmen gut gefühlt Zints Siegchancen in der offenen Klasse über 125 kg Körpergewicht waren also schon vor Wettkampfbeginn relativer Natur. Der Oberallgäuer ist jedoch im Wettkampf konzentrationsstark und ließ sich trotz Anraten des Bundestrainers, dem Zints Anfangsgewichte einfach zu hoch waren, nicht aus seinem Konzept bringen. Schon beim Aufwärmen fühlte ich mich sehr stark. So ließ ich mir für den ersten Kniebeugenversuch gleich 320kg auf die Hantel legen, die ich auch astrein beugte. Es folgten 342,5kg im dritten Versuch. Beim Bankdrücken stieg Zint bei 240kg ein. Der sechs Jahre alte deutsche Aktivenrekord steht bei 255kg. Im zweiten Versuch bewältigte Zint die unglaubliche Last auf 257,5kg. Kein anderer Europäer und nur zwei Athleten weltweit waren in dieser Disziplin bislang erfolgreicher als Zint. Davon nahm der Oberallgäuer erst beim Aufwärmen zum Kreuzheben Kenntnis, als seine Betreuer und Kaderkollegen auf ihn zustürmten und verkündeten, dass er Bronze im Bankdrücken gewonnen hatte. Beim Kreuzheben stieg er mit 300kg ein. Danach ging der Sonthofener auf Nummer sicher und steigerte vorsichtig auf 312,5kg. Erst mit 317,5kg persönliche Bestleistung beendet er den Wettkampf. Am Ende wurde Zint mit 917,5kg im Kraftdreikampf Achter. Voraussichtlich wird die WM in Finnland Mitte Dezember im Sportkanal Euro-Sport ausgestrahlt.