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Zigtausende Besucher strahlen beim Stadtfest Memmingen mit der Sonne um die Wette

40. Stadtfest

Zigtausende Besucher strahlen beim Stadtfest Memmingen mit der Sonne um die Wette

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    "Mei, ham dia a Massel mit dem Wetter", freut sich ein Bürger, der auf dem Marktplatz gerade noch eine freie Ecke auf einer Bank ergattert hat. War es am Freitag noch unfreundlich, kalt und regnerisch, so strahlte am Samstag die Sonne." - Das stand am Montag, 5. Juni 1972, zwei Tage nach dem allerersten Stadtfest, in der Memminger Zeitung.

    Rund vier Jahrzehnte später, beim 40. Stadtfest, bietet sich an diesem sonnigen September-Samstag das gleiche Bild: Am blauen Himmel über dem Marktplatz ist nicht der Hauch einer Wolke zu entdecken. Das Quecksilber im Thermometer steigt locker über die 25-Grad-Marke. Die Entscheidung der Verantwortlichen, das Jubiläumsfest im Juni wegen des seinerzeit schlechten Wetters zu verschieben, stellt sich an diesem Vormittag als goldrichtig heraus.

    Ein kühlendes Lüftchen, das nach Zuckerwatte und Bockwurst duftet, bläht die Flaggen am Rat- und am Steuerhaus sowie an der Großzunft leicht auf, und der Brunnen am Marktplatz plätschert fröhlich vor sich hin. Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger fährt pünktlich mit dem 11-Uhr-Läuten von Sankt Martin auf dem Platz vor.

    Das Stadtoberhaupt sitzt auf dem Bock einer historischen Bierkutsche, die von Anton Laux aus Gutenzell gesteuert wird. Gezogen wird sie von zwei stolzen und prächtig geschmückten Ardenner Kaltblütern.

    Holzinger hüpft schwungvoll vom Bock und schnallt sich eine braune Lederschürze um. Denn gleich darf er das erste Bierfass anstechen. Doch zuerst begrüßt er zusammen mit Landrat Hans-Joachim Weirather und Landtagsabgeordnetem Josef Miller die Gäste aus der Stadt und dem Landkreis. Dann bekommt Holzinger von Wolfgang Kesselschläger (Memminger Brauerei) einen wuchtigen Holzschlegel gereicht. Ein einziger gezielter Schlag - und der Zapfhahn sitzt. Die ersten Maßkrüge des Festtages werden gefüllt - auch mit einem Wermutstropfen für die Veranstalter, die Stadt und die Werbegemeinschaft >: Sie verabschieden Martin Wartig, der das Fest 28 Jahre lang mitorganisiert hat, davon zwölf Jahre als Hauptverantwortlicher. Wie seine Nachfolge geregelt wird, steht noch nicht fest. Von Werbegemeinschafts-Vorsitzendem Hermann Zelt bekommt Wartig eine Kiste Wein überreicht, von Holzinger einen Karton. Darin befinden sich zwei Exemplare der neuen >.

    Doch an einem Tag wie diesem soll nicht lange Trübsal geblasen werden. Die Amendinger Musikanten stimmen auf der Bühne vor dem Steuerhaus > an, und die lokale Prominenz prostet sich im Stehen zu.

    Einige Meter davon entfernt haben es sich Hannelore (69) und Sepp Erdt (72) unter einem Schatten spendenden Schirm bequem gemacht. Das Ehepaar ist mit dem Fahrrad aus Maria Steinbach gekommen und hat für die Strecke (Luftlinie: elf Kilometer) etwa eine Stunde benötigt. Die Erdts lassen es sich so richtig gutgehen und genießen den traumhaften Tag - so wie Zigtausende bis in die späten Abendstunden.

    Für das rund 70-köpfige Helferteam der Werbegemeinschaft ist da aber noch lange nicht Schluss: Einige von denen, die bereits um 6 Uhr morgens mit den ersten Vorbereitungen angefangen haben, räumen bis spät in die Nacht auch wieder auf.

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