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Zell wartet weiter auf neues Feuerwehr-Haus

Generalversammlung

Zell wartet weiter auf neues Feuerwehr-Haus

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    FFW Zell: Gerätehaus
    FFW Zell: Gerätehaus Foto: Franz Kustermann

    Bereits im Jahr 2013 beantragte die Wehr des Bad Grönenbacher Gemeindeteils Zell ein neues Feuerwehrhaus, weil er es – wie Kommandant Jürgen Wegmann berichtete – „wegen der erstmaligen Überflutung der Unterrichtsraum im Jahr 2009 für dienstunfähig erklären musste“. Bürgermeister Bernhard Kerler rückte zur jüngsten Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr heuer zwar gleich mit seiner Stellvertreterin, drei Markträten und sogar mit seinem Gegenkandidaten aus. Was Kerler allerdings berichten konnte, löste bei der 142 Mitglieder starken Wehr auch heuer erneut wieder nur Ernüchterung aus: „Ich hoffe, dass man im nächsten Jahr von einem deutlichen Schritt berichten kann!“ Kerler lobte die „nicht selbstverständliche Arbeit der Wehr, die mit der erfolgreichen Kinder- und Jugendarbeit sogar eine eigene Kaderschmiede betreibt“. Der sehr „aktive Verein“ arbeite mit vielerlei Aktionen im Dorfleben mit, wo etwa „beim Dorf- und Tauziehfest gefühlt das ganze Dorf hinter der Theke steht“. Der seit Jahren versprochene Plan für das neue Feuerwehrhaus sei auch heuer „noch nicht so weit“, bedauerte der Gemeindechef diesmal, „aber wir sind dabei!“ Sobald "wir die städtebauliche Grundausrichtung in dem sensiblen Bereich am Kirchplatz zwischen Schule, Spielplatz und Bach mit der Erweiterung der Ortsmitte wissen", gehe die Planung los und man werde die entsprechenden Mittel im Haushalt einstellen. In diesem Zuge der Neugestaltung werde die Schule auch abgerissen werden. Jürgen Wegmann kommentierte die wiederholte „Vertröstung auf das nächste Jahr“ nicht, machte aber klar: „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht – wir warten immer noch auf den Startschuss der Gemeinde!“ Der Kommandant konzentrierte sich bei seinem umfangreichen Bericht auf die Arbeit der 61-köpfigen Wehr, die im vergangenen Jahr 2.296 ehrenamtliche Arbeitsstunden für die Allgemeinheit geleistet hat: 18 Übungen, sowie 21 Einsätze. Das Einsatzspektrum erstreckte sich wieder von Bränden und Verkehrsunfällen bis hin zur dringenden Wohnungsöffnung mit einer hilflosen Person. Eine verunfallte Person versorgten die Wehrmänner im Haus des Gastes, sowie zwei weitere bei einem schweren Verkehrsunfall mit dem von der Wehr eigens beschafftem Sanitätsmaterial, bis der Rettungsdienst eintraf. Ein Infoabend und eine spezielle Übung fand mit einer Rettungshundestaffel statt. Die beiden durch Spenden finanzierten Defibrillatoren kamen bereits viermal zum Einsatz. Die rührigen Gerätewarte Tobias Endres und Lukas Stoll haben das in die Jahre gekommene Fahrzeug in Eigenleistung auf Vordermann und damit sicher durch den TÜV gebracht. Beim Kindergarten wurde eine Evakuierungsübung durchgeführt. Für Filmaufnahmen einer amerikanischen Filmcrew übernahm die Wehr zusammen mit dem THW Memmingen die Ausleuchtung und Verkehrssicherung. Jugendwart Lukas Stoll berichtete von der Arbeit mit der jeweils neunköpfigen Kinder- und Jugendgruppe, welche jede Woche üben und die Prüfung „Jugendflamme I“ und einen „Wissenstest“ abgelegt haben. Vielfältige Aufgaben warteten auf den Nachwuchs bei der 24-Stundenübung. Für den Funken wurden Christbäume gesammelt und mit einer Nachtwache gegen vorzeitiges Anzünden gesichert. Der Ausflug führte zum Klettergarten bei Bühl am Alpsee. Die dreimalige Sammlung des Altpapiers war „gut für die Umwelt und gut die Kasse“. Vorsitzender Johannes Walcher berichtete von einem „sehr veranstaltungsreichen Jahr“: Bei der Mostprämierung konnten diesmal 16 verschiedene Gebräue verkostet werden. Beim Maibaumaufstellen wurden die Jungen von den „alten Hasen“ tatkräftig unterstützt. Dorffest und Tauziehfestival seien diesmal „ein hartes und strenges Wochenende“ gewesen. Gemütliche Abende erlebten die Floriansjünger bei der Fahrzeugweihe in Bad Grönenbach und bei der Einweihung des neuen Feuerwehrhauses in Herbisried. Zum Schluss hatte Walcher auch noch ein interpretationsfähiges Lob für den Bürgermeister parat: „Meistens“ werde die Wehr bei ihren Anliegen von der Gemeinde „mit sehr offenen Armen empfangen“. Kreisbrandmeister Thomas Waibel kündigte an, dass auch die Zeller Feuerwehr für den Probebetrieb mit digitalen Meldeempfängern ausgestattet wird. Er befürchtet, dass diese aber in den Häusern wahrscheinlich nicht zuverlässig funktionieren. Nach dem diesjährigen Probebetrieb werden im kommenden Jahr auch die Sirenen auf digitalen Betrieb umgestellt.

    Geehrt und gewählt

    Wahlen:Nachdem Kassier Rupert Schaber nach 20 Jahren für das Amt des Kassiers nicht mehr zur Verfügung stand, wurde Nikolai Dobrina zu seinem Nachfolger gewählt. Neuer Schriftführer wurde Jonathan Block. Stellvertretende Vorsitzende Alexandra Lehmann und 2. Beisitzer Martin Schuhmacher wurden in ihren Ämtern bestätigt. Neue Kassenprüfer wurden Sascha Sitzer und Jürgen Lehmann, Fahnenbegleiter Florian Wilhelm.Ehrungen:

    • 20 Jahre Mitgliedschaft: Stellvertretender Kommandant Martin Wegmann.
    • 40 Jahre: Leonhard Wilhelm, Karl Lehmann (davon zwölf Jahre Kommandant) und Peter Schwarz. Sie erhielten von Kreisbrandmeister Thomas Waibel das Goldene Ehrenzeichen und einen Aufenthalt im Feuerwehr-Erholungsheim Bayerisch Gmain.
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