Von Peter Schwarz Kleinwalsertal Am Rand des verschneiten Gipfelwegs zum Walmendingerhorn im Kleinwalsertal erheben sich Fichten. 'De Randfichten' hingegen fanden ihren Standplatz ein paar Meter weiter rechts neben der Bergstation der Seilbahn, sodass die Fernseh-Kamera besser das überwältigende Bergpanorama einfangen konnte. Zwar sang das Erzgebirgs-Trio diesmal nicht seinen Ohrwurm vom 'alten Holzmichl'. Aber vielleicht bereitet der mit den 'Randfichten' gedrehte Spot als Bestandteil einer neuen ZDF-Sendung aus dem Reich der volkstümlichen Musikszene auch so einem weiteren Dauerbrenner das Feld.
'Zauberwelt der Berge' heißt die von Andrea Ballschuh moderierte TV-Sendung, die am Donnerstag, 18. Januar, zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr Premiere feiern darf. Zwei Dutzend Fernsehleute zogen sieben Drehtage lang von einem schönen Fleck im Kleinwalsertal zum nächsten. Regisseur Peter Schönhofer dirigierte sein Team und die Stars der volkstümlichen Musikszene an der Kanzelwand und auf dem Walmendingerhorn, an der Fatima-Kapelle und der Bruder-Klaus-Kapelle, in der Breitachklamm und vor alten Walserhäusern.
Stefanie Hertel und Stefan Mross, das frischgebackene Ehepaar, musizierte stimmungsvoll im Dämmerlicht. Karel Gott, die 'goldene Stimme' aus Prag, wiegte als stolzer Papa -'Lalilu' - zusammen mit dem Kinderchor der Volksschule Riezlern das eigene Töchterchen Charlotte Ella in den Schlaf. Die Geschwister Hofmann ließen sich bei einer Pferdeschlittenfahrt den Wind um die Nasen wehen. Und Judith und Mel aus dem hohen Norden erkoren sich für den Kirchgang andächtig die kleine Kirche in Baad.
Fröstelnd im Schneegestöber
Andrea Ballschuh, die sonst fürs ZDF den TV-Morgen mit 'Voller Kanne' verkürzt, widmete sich aber auch einheimischen Künstlern beziehungsweise Lebenskünstlern. Der Holzbildhauer Detlef Willand gehört dazu. Peter Hammerer als Kutscher wurde besucht und Erna Senn auf ihrem abgeschiedenen Bauernhof. Letztere meistert auf urtümliche Weise alleine ihr Leben.
Wenn die 'Zauberwelt der Berge' den Fernseh-Zuschauer gefangen nimmt, dürften die Wetterunbilden der vergangenen Tage vergessen sein. Zaubern ist mitunter ganz schön anstrengend. Produktionsleiter Matthias Wolf klagte gehörig über Schneemassen am Anfang und danach über Regen, über Nebel und tristes Wolkengrau. Mehrmals musste das ursprüngliche Drehbuch umgeworfen werden. Und auch auf dem Walmendingerhorn, wo bei einer der letzten Einstellungen jetzt die 'Randfichten' aus dem sächsischen Mittelgebirge doch etwas fröstelten, bis die Play-back-Szene im Kasten war, wurde das kurzzeitige Sonnenloch rasch durch dicke, schwere Wattebäusche und Schneegestöber zugedeckt.
Immerhin durfte Rolf Köberle vom 'Kleinwalsertal-Tourismus' ein dickes Lob des TV-Teams für seine Improvisationskunst einstecken. Der stellvertretende Leiter des Tourismus-Amts kommt in der Sendung nicht vor. Hinter den Kulissen war er aber ein wichtiger Wegbegleiter und Türöffner. Für das Tourismus-Ziel Kleinwalsertal erhofft sich Köberle nun prima Werbebilder. Ein Zuschauer-Interesse von 4 Millionen wird erwartet.
i'Zauberwelt der Berge': ZDF, Donnerstag, 18. Januar, 20.15 Uhr.