Über 25 000 Zuschauer strömten am Sonntag zur Eröffnung der Impuls-Arena nach Augsburg, um das Stadion unter die Lupe zunehmen - und das Team des Zweitligisten FC Augsburg im Test gegen eine Schwaben-Auswahl. Mittendrin auch sieben Allgäuer: ein Linienrichter sowie sechs Fußballer, die wacker kämpften und am Ende nur 0:2 (0:0) gegen die Profis verloren. Die AZ beobachtete die Allgäu-Kicker und befragte sie hinterher nach ihren Eindrücken.
Alexander Späth (31/FC Memmingen) Er gehörte in der ersten Hälfte zu den auffälligsten Akteuren auf dem neuen Augsburger Rasen. Meist war er erste Anspielstation im Aufbauspiel der Schwaben-Auswahl, verteilte geschickt die Bälle und leistete sich kaum einen Fehlpass. "Gegen die muss man viel laufen", sagte er nach seiner Auswechslung zur Pause, "aber wir haben uns überraschend gut aus der Affäre gezogen." Während die FCA-Profis eher zögerlich agierten, sorgte Späth für den ersten Torschuss (7.). Auch später bestach die Nummer 7 der Underdogs als Ball-Eroberer derart, dass ein neutraler Zuschauer meinte: "Wenn die vom FCA schlau sind, bieten sie ihm in der Pause einen Vertrag an und lassen ihn für Augsburg spielen." So weit kam es nicht.
Yusuf Bakircioglu (35/1. FC Sonthofen) Dass er der Älteste auf dem Platz war, merkte man ihm nicht an. Der Routinier zeigte ein starkes Spiel. Nach einem tollen Hackentrick bekam Bakircioglu Sonderapplaus von den Rängen. In der 41. Minute hatte er die Chance, sich mit dem Premierentor in der Arena in die Augsburger Geschichtsbücher zu schießen. Er verzog. "Schade, der Ball ist mir leicht versprungen", sagte Bakircioglu. Sein Trainer in Sonthofen, Alex Methfessel, hatte ihn am Samstag nach 50 Minuten ausgewechselt, "damit ich den Verein hier gut vertrete. Das hat prima geklappt", freute sich "Bakir".
Alexander Dreier (27/FV Weiler) Er gehörte wie Andreas Betz, Daniel Mohr und Rainer Purschke zu den Spielern, die von unseren Lesern gewählt wurden und in Hälfte zwei zum Einsatz kamen. Der Westallgäuer zeigte ein gutes Stellungsspiel und hatte seine Gegenspieler im Griff. "Was für ein Abend. Nach dem Spiel haben wir mit den FCA-Spielern noch die La Ola gemacht und gefeiert. Wir wollten nicht zweistellig verlieren. Dass es so knapp ausgeht, hätte ich nie gedacht. Yusuf hätte heute richtig berühmt werden können."
Rainer Purschke (25/TSV Lengenwang) Er spielte im Sturm und bekam wenig Bälle. War aber immer mit vollem Einsatz bei der Sache. "Das Tempo war um einiges höher als in der normalen Runde. Aus Lengenwang sind 75 Leute mit zwei Bussen gekommen, um mich anzufeuern. Das war einmalig!"
Andreas Betz (24/ASV Fellheim) Er spielte im linken Mittelfeld und zeigte seine gute Technik. Mit dem höheren Tempo des FCA in der zweiten Halbzeit hatte er - wie seine Mitspieler - etwas Probleme. "Wir haben nur einmal zusammen trainiert. Trotzdem sind wir hinten gut gestanden. Meine Mitspieler vom ASV konnten nicht hier sein, da wir ein Freundschaftsspiel hatten. Mit dem Herzen waren sie aber hier."
Daniel Mohr (21/VfB Durach) Strahlte am Ende wie ein Honigkuchenpferd. Rackerte ohne Ende, hatte sogar eine gute Torchance (Torwart Kruse lenkte seinen Schuss ins Kreuzeck zur Ecke/64.) und ergatterte hinterher sogar das Trikot von Gegenspieler Elton Da Costa. "Es gibt nur ein Wort. Geil", schrie er und jauchzte vor Glück.
Lothar Ostheimer (25/TSV Sulzberg) Auch der Schiri-Assistent war begeistert. "Es ist eine Ehre, so ein Spiel winken zu dürfen. Ich hatte nicht so viel Arbeit und konnte das Spiel gut verfolgen. Die Allgäuer haben sich super verkauft."
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