Wie das Landhaus Hauber zur Zertifikats-Bestnotekam Von Barbara Hell Oberstaufen Kalzhofen Der Mann ist ausgebildeter Landwirt. Heute führt er ein Vier-Sterne-Hotel. Und hat die beste Note, nämlich 1,10, von den ersten fünf Oberstaufener Häusern erhalten, die das TÜV-Qualitätssiegel Service First erhielten. Stolz auf die Leistung? Klaus Hauber winkt ab. Viel wichtiger ist ihm, dass sein Beispiel Schule macht. Nicht nur in Oberstaufen. Sondern am besten gleich im ganzen Allgäu. Das Heu für den Kraxenofen wird direkt vor der Haustür geschnitten. Der beheizte Fußboden der Bauernsauna ist mit einem Teppich aus Tannennadeln ausgelegt. Weil Schrothkur-Gäste leicht frösteln, ist ihre holzgetäfelte Bauernstube um zwei Grad wärmer als der in sanftem Grün gehaltene Essbereich für Trennkost-Gäste. Die Details müssen stimmen wie das große Ganze. Für das Landhaus Hauber gilt aber auch: Im ganzen Gebäude darf nicht geraucht werden und mehr Wein als nach Schroth erlaubt gibts nicht.
Hotel für Natur Erholung Gesundheit mit diesem Untertitel zum Landhaus Hauber hat das Ehepaar seine Philosophie schon umrissen. Klaus Hauber spricht gar von Religion. Und der müsse man bei allem Willen zur Perfektion im Service und zur Freundlichkeit treu bleiben. Klaus und Sigrid Hauber, Hotelfachfrau mit Tourismus-Studium, haben die Service First Zertifizierung für Kundenfreundlichkeit und Dienstleistungsqualität bekommen. 125 Gäste des 48-Betten-Hauses füllten in der Zeit von November bis März Fragebögen aus, die von der Vereinigung für kundenfreundliche Dienstleister Gmb H im Auftrag des TÜV zusammengestellt worden sind. Die Reaktion bei Beschwerden wurde ebenso benotet wie die Freundlichkeit des Personals, um das Preis-Leistungs-Verhältnis ging es ebenso wie um Sauberkeit. Hardware und Software müssen stimmen, Form und Inhalt, meint der bodenständig gebliebene Aufsteiger, ein gebürtiger Kalzhofener, der die Großfamilie mit bald drei Kindern und den Eltern im Haus genauso wichtig findet wie die Bereitschaft zur Innovation. Und innovativ sind in seinen Augen die Allgäu-Card wie das TÜV-Zertifikat. 1000 Mark kostete die Teilnahme pro Betriebsjahr, zwei Jahre darf mit dem Siegel geworben werden. Dann wird erneut geprüft. Bisher 45 Hotels Bisher lassen sich 45 Hotelbetriebe in Oberstaufen, auch in überregionalen Medien stark beachtete Pilotregion für das TÜV-Zertifikat, testen. Für ganz, ganz wichtig hält es Klaus Hauber, dass noch viel mehr Betriebe mitmachen: Wenn der ganze Ort an einem Strang zieht und für Freundlichkeit und Dienstleistungsqualität weithin bekannt würde, dann wäre das ein Riesenerfolg für die Region und wichtig für die künftige Entwicklung. Doch warum eigentlich bei Oberstaufen stehenbleiben? Noch besser wäre natürlich, das gesamte Allgäu würde mitziehen, spinnt Hauber an seinen Visionen weiter. Mit einer Vision haben er und seine Frau 1990 schließlich auch damit begonnen, aus der Pension der Mutter ein Vier-Sterne-Hotel mit 88-prozentiger Auslastung aufzubauen.