Das erste Obstblütenfest in Wasserburg war ein Erfolg. Es hat bei Bilderbuchwetter nicht nur eine Menge Besucher in die Sumserhalle gelockt, sondern auch deutlich gemacht, dass die Region zusammenarbeitet.
Und weil Verbundenheit Symbole braucht, hat Wasserburg jetzt einen Apfelbaum mehr. Einen nicht alltäglichen. Denn der frischgepflanzte Weiße Wintertaffetapfel, gespendet vom Förderverein Obstbauschule Schlachters, ist einer von der alten und seltenen Sorte. Einer, der widerstandsfähig ist und sich behauptet. Also kein schlechtes Omen für die Regionalentwicklung. Die treibt die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Westallgäu-Bayerischer Bodensee voran und sie hat auch das Obstblütenfest ins Leben gerufen. Vorsitzender Johann Zeh war sich bei der Veranstaltung sicher: "Das Zusammengehörigkeitsgefühl wird deutlich." Ob Westallgäuer Wasserwege oder Weißtannenprojekt, Unternehmen Chance oder Pilgerheim Scheidegg - hier wurde dokumentiert, was in der Region schon mit EU-Fördermitteln erreicht wurde.
Aber auch was an Projekten noch ansteht wie die Streuobstkartierung. Das Thema Moore und Renaturierung beleuchtete der Bund Naturschutz. Die Versuchsstation Obstbau in Schlachters und das Amt für Landwirtschaft und Forsten waren mit Informationen rund um den Apfel zur Stelle. Die Wirtschaftsleitstelle WEST stellte sich vor.
Und nicht zuletzt gab es einen Regionalmarkt: Vom Käse aus dem Westallgäu über Obstbrände und Honig bis zum Wein vom Bodensee eine breite Palette heimischer Erzeugnisse präsentiert. Dass nicht nur bei den Produkten Informationsbedarf bestand sondern auch darüber hinaus, zeigte sich am Käsestand.
Dort fragte eine Frau freiheraus: "Wo liegt denn eigentlich Stiefenhofen?" Bernd Baur von der Sennereigenossenschaft Stiefenhofen-Rutzhofen lüftete das Geheimnis: "Richtung Oberstaufen."
Vor der Sumserhalle waren ebenfalls Stände aufgebaut. Wo es unter anderem leckere gebackene Fischstreifen gab. Der gebürtigen Wasserburgerin Franziska Zirn gefiel das erste Obstblütenfest jedenfalls "sehr gut". Lotte Dornach aus Weiler-Simmerberg war rundum begeistert. "Schon die Landschaft beim Runterfahren. Dann die Mädels beim Seilspringen. Und dass es nicht allzuviel Reden gab."