Am Füssener Grenztunnel werden Autofahrer befragt Füssen (boni). "Wo kommen Sie her, wo fahren Sie hin"? Diese fast schon philosophische Frage wurde gestern am Grenztunnel bei Füssen etliche tausend Mal gestellt - im Rahmen einer bayernweiten Verkehrsbefragung. Gelassen und mit dem nötigen Verständnis, so die Polizei, reagierten die meisten Verkehrsteilnehmer auf die kurzen Verzögerungen.
Bereits im siebten Jahr findet eine bayernweite Verkehrsbefragung durch die Autobahndirektionen Süd- und Nordbayern statt. Ziel ist es, bis 2002 ein Verkehrsmodell für Bayern zu erstellen, erklärt Hans Wöppel von der beauftragten Firma. Durch diese Studie soll es bei künftigen Verkehrsplanungen möglich sein, auf detaillierte Zahlen zurückzugreifen. Zuletzt fand die Befragung entlang der A 7 von Ulm bis Oy-Mittelberg statt. Mit vier Helfern sowie einem Polizeibeamten wird der Verkehrsfluss von Füssen nach Österreich unter die Lupe genommen - je vier Stunden am Vormittag und Nachmittag. Ein Fahrzeug nach dem anderen. Die Fragen sind kurz, damit der Verkehrsfluss nicht unnötig behindert wird."Stopp" signalisiert die Polizeikelle. Vier Autos bleiben auf Höhe der Interviewer stehen. Die Scheiben werden runtergelassen, in einigen Fahrzeugen kramen Beifahrer nach dem Führerschein oder Ausweis. "Wir kontrollieren nichts", lacht Interviewerin Edith Jörg aus Nesselwang den Pkw-Lenker an und stellt ihm die obligatorische Frage. Noch schnell die Personenzahl und die Fahrzeugart notiert. "Das war´s schon, vielen Dank und gute Weiterfahrt!" Verständigungsprobleme gibt es trotz einer hohen Zahl an ausländischen Fahrzeugen kaum. "Zur Not geht´s mit Händen und Füßen", berichtet auch Hans Wöppel. Bei so viel Freundlichkeit seitens der Befrager reagieren auch die Kraftfahrer überwiegend gelassen. "Die meisten zeigen Verständnis", erzählt Franz Seitz und wendet sich in seiner knall-orangen Weste dem nächsten Auto zu. "Wir sagen dir nichts", tönt es aus dem Wagen. Lachen schallt hinterher. Ein Bekannter des Rentners aus Roßhaupten sitzt am Steuer. Ein kurzer Schwatz, dann setzt die Blechkolonne über die Grenze. Ob ihm der Job gefällt? "Sicher, man kommt schließlich unter d´Leit!" Mit dem Lückenschluss der A 7 hat die Befragung nichts zu tun. Obwohl sich viele Kraftfahrer dahingehend äußern. Wie der Autofahrer aus Reutte, der Franz Seitz noch was mit auf den Weg gibt: "Mochet d´Autobahn endlich fertig"!