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Wo die Kemptener einst baden gingen

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Wo die Kemptener einst baden gingen

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    Alte Dokumente über Badeanlagen für Ausstellung im Haus der Senioren zusammengetragen Kempten/Oberallgäu (az). Badefreuden von einst in und um Kempten werden in einer Ausstellung lebendig, die noch bis 18. Mai im Haus der Senioren zu sehen ist. Adolf Fröhlich, ehemaliger Schwimm-Meister, hat in mühseligen Recherchen Bilder und Texte zusammengetragen, um Kemptens frühere Bäderlandschaft nachzuzeichnen.

    Schon 1846 wurde an der Lenzfrieder Strasse der Vorfluter eines Sägewerks zu einer 100 Meter langen und bis 20 Meter breiten Badeanlage ausgebaut, wo bald darauf das Militär eine Schwimmschule betrieb. 1924 wurde das Bad von der Stadt erworben, und ab 1936 hatte auch die Zivilbevölkerung dort Gelegenheit zum Baden. Daneben lud eine Gaststätte mit Biergarten und Musikpodium zum Besuch ein. 1945 übergab man die Anlage als 'Volksbad' der Allgemeinheit, doch 1960 kam die Auflösung.

    1897 wurde westlich des Steges zwischen Innerer Rottach und Mariaberger Straße das einstige Rottachbad erbaut. Außer den großen Schwimmbecken wies es 35 Umkleidekabinen für Männer und 25 für Frauen auf. Neben der Gaststätte 'Bad Rottach' mit einem grossen Biergarten stand ein Gebäude für die medizinische Betreuung mit Fango- und Moorbädern. Die Becken wurden aus der ­ damals noch sauberen ­ Rottach versorgt.

    An der Rottach zwischen den Brücken bei Unterwittleiters und Staudach lag früher das 'Sonnenbad'. Schon 1903 war ein Verein entstanden, dessen Mitglieder dort ihre Freizeit verbrachten. 1927 wurde ein Badebecken von 70 mal 17 Metern errichtet, ein Jahr später auch eine Gaststätte mit Biergarten. Zunehmende Gewässerverschmutzung zwang die Behörden, ein Badeverbot für die ganze Rottach zu erlassen. Damit war auch das Ende des Bades und seines Trägervereins besiegelt.

    1932 wurde das Stadtbad erbaut. Die Arbeitsbeschaffungsmaßnahme brachte damals Hunderten von Bauarbeitern für neun Monate Verdienst. Die Anlage galt als eine der schönsten in ganz Bayern und umfasste Familienbad, Frauenbad und Schülerbad. Ab 2001 soll eine neue 'Bäderlandschaft' entstehen.

    Am Bachtelweiher, der einst neben der Fischzucht zum Betrieb der Bachtelmühle diente, wurde 1961 eine Badeanstalt errichtet, die vier Jahre später eine Erweiterung erfuhr. 1974 verpachtete man den Badebetrieb an die Stadt, doch eine geplante Renovierung unterblieb aus Kostengründen, und die Gebäude wurden abgerissen. Seither kann man dort zum Nulltarif baden. Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität sind eingeleitet.

    Anfahrt im Stellwagen

    Schon 1880 gab es das Schwimmbad Durach. Anfang des Jahrhunderts war sein Wasser wegen seines Moorgehalts bei Nervenleiden und Rheumatismus ärztlich empfohlen, und für Badegäste aus Kempten und Sankt Mang verkehrte stündlich ein zwölfsitziger Stellwagen. Bis 1953 wurde dort gebadet. Später schüttete man das Gelände auf und bebaute es. Das Seebad Öschlesee wurde 1903 vom benachbarten Gastwirt erbaut. Besonderheit war eine im Wasser stehende Badehütte, in der Nichtschwimmer, von Zuschauern abgeschirmt, ihre Übungen absolvierten. 1933 wurde die Anlage abgerissen und durch eine , größere ersetzt. Anfang der 70-er Jahre ließ der Landkreis eine neue Badeanstalt errichten.

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