Wird es in ein paar Jahren ein neues Museum in Kempten geben zum Thema Römer? Mit diesem Gedanken beschäftigen sich derzeit die Mitglieder des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Museumslandschaft in der Stadt.
Wie Oberbürgermeister Dr. Ulrich Netzer auf Anfrage unserer Zeitung sagte, habe sich der Arbeitskreis bei seiner letzten Sitzung intensiv mit der "Römerstadt" beim Archäologischen Park Cambodunum befasst. Offenbar ist sich das Gremium einig, dort oben auf dem Lindenberg alles zu konzentrieren, was mit Kemptens römischen Ursprung zusammenhängt. Noch sind viele Grabungsfunde aus der Römerzeit im Zumsteinhaus ausgestellt.
Soll aber alles im APC präsentiert werden, dann müsse man wohl ein zusätzliches Gebäude bauen, so der Oberbürgermeister. Dieses Museum könnte Teil eines Rundgangs werden, bei dem die Besucher die römische Stadt Cambodunum "als Erlebnis" wahrnehmen. Ein Unter-Arbeitskreis wird sich nun alleine mit diesem Thema beschäftigen und ein Grobkonzept erarbeiten.
Ein weiterer Unter-Arbeitskreis wurde zur zweiten großen Säule der künftigen Museumslandschaft gebildet, dem Thema "Doppelstadt Kempten". Es geht dabei um "Bürgerfleiß und Fürstenglanz". Auch die Objekte zu diesem Komplex brauchen ein Museum. Vorrangig sollen die Arbeitskreis-Mitglieder untersuchen, ob sich das Beginenhaus mit seinen rund 600 Quadratmetern Nutzfläche dafür eignen könnte. Oder ob es als "authentischer Ort" ohne Museumsnutzung einen Spaziergang durch die Geschichte der Stadt bereichern könnte.
Die dritte Säule des künftigen Museumskonzepts soll bei der nächsten Sitzung intensiver diskutiert werden. Dabei geht es - grob gesagt - um das Thema Allgäu mit seiner Natur und seiner Kultur (inklusive Alpinismus, Geologie, Wirtschaft, Tourismus).
Als Überbegriff wurde das Wort "Allgäu-Alpinum" ins Spiel gebracht. Ein Alpinmuseum oder eine alpenländische Galerie wird es jedenfalls künftig nicht mehr geben, so Netzer.
Schritt für Schritt vorgehen
Zur Finanzierung könne er noch nichts sagen, so Netzer. Er hoffe, dass die "Visionen" Ende 2009 im Stadtrat diskutiert werden. Ab 2010 werde man die Ideen nach und nach umsetzen. Das dafür nötige Geld werde die Stadt Jahr für Jahr bereitstellen. Kleine Brocken dürften das sein, die Höhe der jährlichen Beträge hänge von Wirtschaftslage, Steuereinnahmen und anderen Projekten ab. Ganz unabhängig davon sei der 1,4 Millionen teure Schauraum am St. Mangplatz ("Erasmuskapelle") zu finanzieren, so OB Netzer.