Der Bürgermeister von Bad Wörishofen, der größten Stadt im Unterallgäu, hat Ärger mit seinem Facebook-Auftritt – jetzt ermittelt sogar die Polizei. Unter dem Namen 'Bürgermeister Paul Gruschka' teilt Bad Wörishofens Rathauschef Fotos und Texte mit seinen Lesern.
Nun allerdings hat Facebook seine Seite schon zweimal kurzzeitig vom Netz genommen und zudem den Titel Bürgermeister kassiert. Gruschka musste zudem einen Identitätsnachweis liefern.
Irgendjemand habe Gruschkas Seite als Fälschung gemeldet, teilt die Pressestelle des Rathauses mit. Dort vermutet man eine gezielte Aktion, um die Seite zu blockieren. Gruschka selbst spricht von 'Manipulationen' und hat einen Anwalt eingeschaltet. Seit Mittwoch ermittelt sogar die Polizei. Man überprüfe die Vorgänge nach deren Bekanntwerden auf strafbare Handlungen, sagte Inspektionsleiter Thomas Maier. Eine Anzeige liege nicht vor.
Rathaus-Sprecherin Karin Donath glaubt, dass sich im Meinungsstreit in Bad Wörishofen manche Nutzer hinter Facebook-Tarnidentitäten verstecken. Weil bei kritischen Beiträgen oft auch 'Insider-Wissen' im Spiel sei, hält Donath es für möglich, dass sogar Stadträte beteiligt sein könnten. Das Verhältnis ist belastet, seit Gruschka im Streit um Fremdenverkehrsbeiträge für die örtliche Therme Ermittlungen gegen fast alle Räte ausgelöst hatte.