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Wirbel um Qualmen in Erlebnisbädern

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Wirbel um Qualmen in Erlebnisbädern

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    Umweltmediziner kritisiert Raucherecken als fahrlässig Betreiber sehen die Sache zum Teil nicht so eng Von Barbara Hell Oberstaufen/Oberstdorf/Sonthofen In den Erlebnisbädern im Oberallgäu und der näheren Umgebung steigt nicht nur der duftende Qualm aus den Dampfsaunen empor. Auch aus den Raucherecken dringt Dunst, ein blauer, freilich. Dass der die Gesundheit schädigt, ist wissenschaftlich vielfach untermauert. Für den Leutkircher Umweltmediziner und Aquaria-Besucher Dr. Michael Ständer der Grund, einen Feldzug gegen das Rauchen in Einrichtungen zu starten, die seiner Ansicht nach doch der Gesundheit dienen sollten. Das ist fast fahrlässige Körperverletzung, wenn die Bäder bewusst in Kauf nehmen, dass die Gesundheit anderer, vor allem der schutzlosen Kinder, gefährdet wird, kritisiert der Hautarzt, Umweltmediziner und Allergologiker. Ausgerechnet dort, wo sie sich erholen sollen, sind die Kleinen dem Terror der Großen ausgesetzt, schimpft der Leutkircher. Problem beobachten Seine Kritik hat er schriftlich nicht nur Oberstaufens Bürgermeister Walter Grath, sondern auch der Aquaria-Geschäftsführung mitgeteilt. Mit dem Ergebnis ist Dr. Ständer äußerst unzufrieden: Der Bürgermeister antwortete gar nicht und Aquaria erst nach dem zweiten Brief ganz lapidar, dass man das Problem weiter beobachten und das Zigarrenrauchen verbieten werde.

    Nicht nur im Oberstaufener Aquaria darf in einem Bereich bei der Gastronomie geraucht werden. Auch in den anderen Erlebnisbädern, dem Kristallbad in Oberstdorf und dem Alpspitzbad Nesselwang, gibt es Raucherzonen, entweder in der Sauna-Bar oder im Gastronomie-Bereich. Im neu erbauten Wonnemar in Sonthofen darf in den Innenräumen nicht geraucht werden noch nicht. Wir suchen einen Weg, das Rauchen unter dem Dach der Anlage doch noch zu ermöglichen, aber so, dass niemand dadurch belästigt wird, sagt der neue Manager, Udo Stenger. Er denkt an eine vom Badebereich abgeschotet,e Raucherzone, eventuell im geplanten Fitnessbereich. Wir können die Raucher doch nicht erschlagen, wir wollen keine amerikanischen Verhältnisse, verteidigt Heinz Steinhart, Geschäftsführer vom Kristallbad Oberstdorf, zwei kleine Raucherecken. Dass die Lüftungsanlage im Bad den Qualm von den Schwimmern abziehe, davon ist er genauso überzeugt wie seine Kollegin Janet Strenger vom Nesselwanger Alpspitzbad. Beschwerden wegen des Zigarettenqualms kennt sie nicht: Es beklagen sich höchstens welche, denen die Raucherzonen zu klein sind. Der Arzt hat ja Recht Differenziert sieht Manfred Mader, technischer Leiter des Aquaria in Oberstaufen, die Anti-Raucher-Aktion des Leutkircher Mediziners: Im Prinzip hat der Arzt ja Recht, räumt er ein. Doch das Aquaria sei kein Gesundheits-, sondern ein Erlebnisbad. Zwar werde das Problem immer wieder diskutiert. Aber ich kann nicht wegen eines Kritikers 100 Menschen die Zigaretten verbieten, bleibt er wie seine Kollegen beim Ja zu Raucherzonen.

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