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Wirbel um einen Hubschrauber

Durach

Wirbel um einen Hubschrauber

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    Wirbel um einen Hubschrauber
    Wirbel um einen Hubschrauber Foto: martina diemand

    Nahezu grazil wirkt der Helikopter, der in Durach zum Alpenrundflug abhebt: Die Robinson R 44 Raven 1 für maximal vier Personen schwebt leicht nach oben und düst dann ab über den Öschlesee Richtung Oberstdorf. Maximalgeschwindigkeit 216 Stundenkilometer. Berufspilot Peter Schroeter: "Wir fliegen gleich Richtung Süden, um möglichst wenige Anlieger zu stören." Seit Mai bietet der 42-Jährige aus Rückholz mit seinem Unternehmen "Allgäucopter" Alpenrundflüge ab Durach an. Das geschehe einvernehmlich mit der Landeplatzgesellschaft Kempten/Durach. Bürgermeister Herbert Seger allerdings kritisiert, dass die Gesellschaft die Gemeinde nicht formell über das neue Unternehmen unterrichtete. Es habe nur einen "Hinweis" gegeben. Pilot Schroeter wiederum ging davon aus, dass die Gemeinde das neue Angebot kenne. Frei nutzbarer Flugplatz

    Durach sei ein "frei nutzbarer Flugplatz mit Verkehrszulassung, auch für Hubschrauber bis 5,7 Tonnen," so Schroeter. Seine Maschine ist allerdings mit 684 Kilo Leergewicht wesentlich leichter. "Ich nutze den Platz als Parkfläche, so, wie die Flugzeugbesitzer auch." Er zahle eine Gebühr pro Start und Landung. Draußen auf dem Feld, weg von der Wohnbebauung, habe man die Maschine stationiert, um den Lärm für Anlieger zu minimieren, erläutert Max Waldmann, Geschäftsführer der Landeplatzgesellschaft, der das neue Angebot generell begrüßt. Fakt sei aber, dass der Hubschrauber vor dem Start warmlaufen und nach der Landung einige Minuten "nachlaufen" müsse.

    "Die Geräuschemissionen müssen auf alle Fälle überprüft werden," sagt Seger. Aktuelle Beschwerden bei der Gemeinde sind ihm aber nicht bekannt. Anliegern der Weidacher Straße, die in Sichtweite zum Flugplatz wohnen, ist allerdings (hörbar) eine Mehrung der Starts und Landungen von Hubschraubern aufgefallen, ergibt eine Nachfrage der AZ.

    Wie laut ist er denn nun der Helikopter am Flugplatz Durach? Er sei keineswegs vergleichbar mit dem Lärm einer EC 135 mit Turbine, also mit dem wesentlich größeren Rettungshubschrauber Christoph 17, sagt Pilot Schroeter. In seinem Hubschrauber sei ein Lycoming-Motor, "wie er in vielen kleinen Flugzeugen, auch Cessnas, üblich ist". Der zwei Jahre alter Helikopter verfüge über einen erhöhten Lärmschutz. Das Papier weist 81,9 Dezibel aus. Das ist etwas leiser als ein vorbeifahrender Lkw.

    Schroeter: "Wenn ich mit meiner Maschine 100 Meter vom Tower entfernt starte, kann man sich im Flugplatz-Café ganz normal unterhalten."

    Bei Bedarf auch Katastrophenhilfe

    Alpenrundflüge bietet Schroeter ab Durach an. Wer will, kann den Piloten samt Maschine auch für andere Strecken mieten. Dieses Angebot nutzten immer mehr Geschäftsleute, denn durchs Fliegen lasse sich viel Zeit sparen, so Schroeter. Der Helikopter sei auch in der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Helikopter Unternehmen, biete Unterstützung in der Katastrophenhilfe. Bedarfseinsätze für die Forstwirtschaft könnten ebenso geflogen werden: Von oben sei zum Beispiel ein Borkenkäferbefall gut zu erkennen.

    Beim Flugplatzfest am heutigen Samstag und morgen, Sonntag, kann der Helikopter neben vielen anderen, teils historischen Flugzeugen besichtigt werden.

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