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Winter bislang noch viel zu trocken

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Winter bislang noch viel zu trocken

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    Winter bislang noch viel zu trocken
    Winter bislang noch viel zu trocken Foto: Ralf Lienert

    Der Winter ist einfach zu trocken: Der Bodensee hat so wenig Wasser wie kaum in der Geschichte zuvor und auch die Pegel der übrigen Allgäuer Gewässer sind derzeit konstant niedrig. Daran konnte auch das einsetzende Tauwetter kaum etwas ändern. Allerdings sind die Auswirkungen der niedrigen Pegelstände beispielsweise für Fische längst nicht so schlimm wie im Sommer - denn durch die Kälte macht ihnen der geringe Wasserstand nichts aus. Fast die selben Wasserstände wie noch in den fast 40 Grad heißen Sommer-Monaten gibt es derzeit an Allgäuer Gewässern.

    Auch die Iller meldet Niedrigwasser. Während aber noch im Sommer die Forellen beinahe daran gestorben wären, macht die derzeitige Situation den Tieren nichts aus. Hans-Joachim Weirather, Chef des Kemptener Wasserwirtschaftsamts (WWA): "Das liegt daran, dass Sauerstoff im kalten Wasser besser gebunden bleibt als im warmen. Die Kombination aus niedrigen Pegelständen und Hitze hatte den Fischen im Sommer so zu schaffen gemacht." Der Bodensee ist indessen nur noch wenige Zentimeter von seinem historischen Tiefststand am 17. Februar 1858 entfernt. In Konstanz wurde damals ein Pegelstand von gerade einmal 2,26 Metern gemessen.

    Den Allgäuer Gewässern fehlen schon seit Monaten die Niederschläge. Laut Alfred Messmer von der Kemptener Station des Deutschen Wetterdienstes hatte es im Bereich Kempten seit Juni durchweg zu wenig Niederschläge gegeben. So regnete es im Dezember 30 Prozent weniger als im langjährigen Mittel und im November und September kam jeweils nur knapp halb so viel wie üblich vom Himmel. So war die gestrige Schneeschmelze für die Gewässer auch nur ein "Tropfen auf den heißen Stein", so Messmer. Denn die großen Schneemengen gebe es nur in den höheren Lagen - und dort habe es nicht getaut. Für die Alpen wurde gestern eine erhebliche Lawinengefahr ausgerufen. An kammnahen Steilhängen, steilen Rinnen und Mulden reiche bereits geringe Zusatzbelastung - beispielsweise durch einen einzelnen Skifahrer - um Schneebrettlawinen auszulösen.

    Wegen der gestiegenen Temperaturen sind außerdem die Eisflächen auf zahlreichen Seen gefährlich dünn geworden. "Bei über null Grad sollte man ohnehin nicht mehr aufs Eis", warnt WWA-Chef Weirather. Walter Müller von der Unterallgäuer Wasserwacht hatte am Mittwoch unter anderem am Buxheimer Weiher nur noch eine drei bis fünf Zentimeter dicke Eisschicht ausmachen können, die keinesfalls mehr tragfähig ist.

    In den nächsten Tagen soll es eine Wärmeperiode geben. Schnee und Regen wechseln sich ab - die Schneefallgrenze pendelt sich zwischen 600 und 800 Metern ein.

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