Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Windkraftanlage: Irsee billigt Bebauungsplan

Allgäu

Windkraftanlage: Irsee billigt Bebauungsplan

    • |
    • |

    Irsee (oll). - Mit großer Mehrheit billigte der Rat der Marktgemeinde Irsee den Bebauungsplan 'Sonderstandort-Windenergieanlage', der die Errichtung einer Windkraftanlage nach Vorstellungen der Gemeinde nur im Süden der Gemarkung Irsee ermöglichen soll. 'Die Windenergie in Irsee hat eine lange Vorgeschichte, die nun mit dem Bebauungsplan planungsrechtlich abgeschlossen werden kann', so Bürgermeister Andreas Lieb. Es sei schließlich zu einer positiven Zusammenarbeit mit der Stadt Kaufbeuren gekommen. Man habe den Flächennutzungsplan mit dem Ziel geändert, nur insgesamt zwei Anlagen in den zusammenhängenden Sondergebieten von Marktgemeinde und Stadt zuzulassen. 'Wir können Windenergieanlagen nicht verhindern, wollen aber gestalterisch darauf einwirken.' Gerhard Abt vom Architektur-Büro abtplan (Leuterschach), sagte, die neue Form des Irseer Sondergebiets - die ursprünglich geplante 'Banane' ist weg - ergebe sich durch die Nähe des Kaufbeurer Plangebiets. Die Parameter seien mit der Stadt abgestimmt worden. Bei den Abständen zu den nächstgelegenen Häusern würden auf Grund der Gesamthöhe der Anlage die gesetzlich vorgeschrieben 800 Meter teilweise unterschritten. Auf dem 1,2 Hektar großen Plangebiet von Irsee soll nur eine Anlage mit einer Nabenhöhe von maximal 65 Metern Höhe entstehen dürfen, die farblich der Umgebung angepasst sein muss. Die aus der Nabenhöhe resultierende Gesamthöhe von unter 100 Metern verhindert, dass die Rotorblätter mit Reflektoren bestückt werden müssen. Ferner sieht der Bebauungsplan den Bau eines Technik-Gebäudes vor, das äußerlich einem Holz verschalten Stadel gleichen soll. Die Fläche rund um die Anlage kann weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden. Abt zufolge ist der naturschutzrechtliche Eingriff durch einen an die Naturschutzbehörde zu zahlenden Geldbetrag in Höhe von bis zu 40000 Euro auszugleichen. Die Summe kommt dem Naturschutz an anderer Stelle zu Gute.

    Es liegt kein neuer Antrag vor Auf Anfrage von Dritter Bürgermeisterin Inge Lechner nach einem aktuellen Vorhabensträger und den nächsten Verfahrensschritten, antwortete Abt: 'Nein, es liegt kein neuer Antrag vor.' Die nächsten Schritte seien die Bürgeranhörung in der kommenden Woche, woraus sich ein neuer Gemeinderatsbeschluss ergeben könnte, die öffentliche Auslegung sowie die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange, die noch vor Ende der Veränderungssperre (Dezember 2004) abgewogen werden sollten. Dr. Rainer Jehl wiederholte in der Diskussion seine schon früher vorgebrachten Bedenken gegen die Windkraftanlage an dieser Stelle. Gewundert habe ihn, dass der Gemeinderat bei dem Vorab-Beschluss vor einiger Zeit nicht Front gegen die Anlage gemacht habe. Jetzt werde am Ende des Verfahrens 'eine bittere Pille' in Form einer Windkraftanlage stehen, die zwar nach geltendem Recht zustande gekommen sei, die aber noch 'erhebliche Kopfzerbrechen' bereiten werde. Bertram Sellner meinte, das Thema sei 'ausgelutscht' und bat um die Abstimmung. Diese fiel mit einer Gegenstimme zu Gunsten des Bebauungsplans aus. Damit sei der Vorentwurf zum Entwurf erhoben, so Bürgermeister Lieb.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden