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Wilmsens Wohnungs-Galerie in Maria-Thann mit Schumacher-Werken

Ausstellung

Wilmsens Wohnungs-Galerie in Maria-Thann mit Schumacher-Werken

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    Wilmsens Wohnungs-Galerie in Maria-Thann mit Schumacher-Werken
    Wilmsens Wohnungs-Galerie in Maria-Thann mit Schumacher-Werken Foto: Matthias Becker

    Dem persönlichen Kontakt zwischen Dr. Aloys Wilmsen und Emil Schumacher (1912 bis 1999) ist es zu verdanken, dass jetzt, zum 100. Geburtstag des Künstlers, eine Auswahl von Schumacher-Werken in Wilmsens Wohnungs-Galerie in Maria-Thann zu sehen ist. Die etwa 40 Werke – darunter eine Reihe von Aquatinta-Radierungen und einige Gouachen – lassen sowohl die schöpferische Kraft erahnen, die Schumacher angetrieben hat, als auch seinen unbedingten Willen, Werke von fassbarer Körperlichkeit zu schaffen.

    Emotional sind Schumachers Arbeiten, eruptiv seine Motive. Die Zeichen, die er in seine Kosmen setzt, können als geheimnisvoll verstanden werden – aber auch als universell gültig. Auf jeden Fall sind sie Ausrufezeichen – geformt aus mit Energie gezogenen Linien, nachklingend im ganzen Raum.

    Der Reichtum der Farbe erschöpft sich für Schumacher nicht in strahlend-satten Tönen, flächigen Schattierungen und spannenden Kontrasten. Der Mitbegründer der abstrakten Kunst in Deutschland versteht sie als fassbares, beinahe modellierbares Material. Vor allem an den in der Galerie Wilmsen präsentierten Gouachen ist das zu erkennen. Feine wie auch dicke Striche und Farbflächen trägt Schumacher mal dick auf, mal lässt er sie zerfließen oder verschmiert sie fast trocken.

    Bei näherem Betrachten sind Pigmentklumpen ebenso erkennbar wie Fasern des teilweise handgeschöpften Büttenpapiers oder Faltungen und Überklebungen in der Oberfläche.

    Es lohnt sich, die Bilder aus unterschiedlichen Entfernungen anzuschauen. Wie wenn man ein Luftbild aus großer Höhe immer näher heranzoomt, erschließen sich mit veränderter Distanz immer neue Welten in Schumachers Arbeiten und überraschen mit abwechslungsreichen Topografien und unerwarteten Stimmungen.

    Auch eine gegenständliche Arbeit findet sich in der Ausstellung. Das Gemälde 'Knospende Kastanienzweige', mit Tempera und Aquarell im Jahr 1947 gemalt, ist eine poetische Studie des Lebens.

    Die fein gezeichneten, behutsam mit Farbe angehauchten Knospen bewahren das Ungestüm eines ganzen Lebenszyklus – festgehalten in einem verträumten Moment.

    Bei den in Maria-Thann gezeigten Werken handelt es sich großteils um Eigentum des Galeristen, einige Arbeiten sind Leihgaben von Privatpersonen, einige haben andere Galerien Wilmsen in Kommission überlassen. Für Anfang des kommenden Jahres plant Aloys Wilmsen eine erneute Schumacher-Ausstellung. Sie soll sein Frühwerk zeigen.

    Ausstellungseröffnung am Samstag, 15. September, um 16 Uhr. Es lesen Tamar Wilmsen-Klar und Hajo Fickus Gespräche zwischen Emil Schumacher und Werner Krüger aus 'Farbe mit den Händen greifen'. Dauer der Ausstellung: 15. September bis 28. Oktober; Öffnungszeiten: Freitag bis Sonntag und an Feiertagen von 14 bis 18 Uhr, sowie nach Vereinbarung unter (0 83 85) 92 17 10.

    www.galeriewilmsen.de

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