Der Ortsteil Oberjoch der Marktgemeinde Bad Hindelang ist mit 1136 m ü. NN das höchstgelegene Bergdorf Deutschlands; im Sommer Ausgangspunkt für Bergwanderungen und im Winter eines der beliebtesten Familienskigebiete im Allgäu.
1. Allgemeine Beschreibung
Einer der ersten Skilifte Deutschlands wurde vor über 70 Jahren im Skigebiet Oberjoch am Iseler in Betrieb genommen. Heute können 32 km präparierte Pisten sowohl von geübten Skifahrern als auch Anfängern genutzt werden.
Im Skigebiet stehen eine kuppelbare 6er-Sesselbahn sowie sieben Schleppliftanlagen zur Verfügung. Das Wanderangebot im Sommer reicht von gemütlichen Spaziergängen bis hin zu hochalpinen Bergtouren. Der Klettersteig am Iseler rundet das alpine Gesamtangebot ab.
Die letzte Modernisierung der Aufstiegshilfen wurde im Jahr 2001 mit dem Bau der Iselerbahn (kuppelbare 6er-Sesselbahn) vorgenommen. Die vorhandenen Schlepplifte sind jedoch zum größten Teil bereits Ende der 60er Jahre erstellt worden – somit ca. 45 Jahre alt.
Mit nur einer Sesselbahn und sieben Schleppliften in einem Gebiet von der o.g. Größe können die gestiegenen Erwartungen und Bedürfnisse der Gäste an ein modernes Skigebiet nicht mehr erfüllt werden. Beförderungskapazität und Komfortgrad der Wiedhaglifte entsprechen in keiner Weise mehr den heutigen Ansprüchen.
Besonders problematisch ist, dass die Doppel-Schleppliftanlage Wiedhaglifte wegen der sehr steilen Lifttrasse ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellt. Die Schneesicherheit im Skigebiet ist durch die bestehende Beschneiungsanlage in Teilbereichen nicht zu gewährleisten.
Auch müssen die Schneizeiten künftig deutlich reduziert werden. Die klimatischen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Beschneiung sind jedoch am Oberjoch mit über 1.200 m ÜNN gegeben. Im Zuge des Neubaus der Wiedhagbahn sollen die Kapazitäten der Beschneiungsanlage angepasst werden.
Ein Speicherteich bei Umsetzung dieses Vorhabens ist nicht vorgesehen. Durch die Ertüchtigung der Beschneiungsanlage wird die Leistung der Beschneiungsanlage erhöht, wodurch die Schneizeiten verkürzt werden können. Die Beschneiungsfläche wird hierdurch kleinräumig erweitert.
Durch die Neukonzeption der Wiedhagbahn und Erweiterung der Beschneiungsanlage müssen die bestehenden Gebäude am Wiedhag entfernt werden. Eine Integration des Konzeptes in das bestehende Gebäude ist nicht möglich. Deswegen soll ein neues Betriebsgebäude errichtet werden.
In diesem Gebäude sind eine Trafo- und Pumpstation für die Beschneiung, Pistenwalzenstellflächen mit Werkstatt, dringend benötigte Lagerflächen und Kundentoiletten vorgesehen. Dieses Gebäude befindet sich in unmittelbarer Nähe zur neuen Wiedhagbahn.
Eine entsprechende Modernisierung der Anlage ist also ein dringendes Erfordernis, um unsere Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Skigebieten der Region (z.B. Modernisierung Skigebiet Bolsterlang, Ofterschwang, Steibis), die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens und somit auch seine Arbeitsplätze zu sichern.Für den Betrieb der Wiedhagbahn ist sowohl die Winter- als auch die Sommerbetriebsgenehmigung beim Landratsamt Oberallgäu beantragt.
2. Umbau Wiedhaglifte
Aktuelle Situation: Neubau 1968 Umbau 1984 Schlepplift mit 2 Beförderungsliften Talstation 1150m üNN Bergstation 1450m üNN Höhendifferenz 300 m schräge Länge 1100 m max. Beförderungsgeschwindigkeit 3 m/s Fahrzeit 6,1 min max. Personenbeförderung 2000 Pers./h.
Geplante Maßnahme: Neubau 2015 kuppelbare 6er-Sesselbahn Talstation 1155 m üNN Bergstation 1474 m üNN Höhendifferenz 319 m schräge Länge 1054 m max. Beförderungsgeschwindigkeit 5,0 m/s Fahrzeit 3,90 min max. Personenbeförderung 2800 Pers./h
3. Ziele
3.1 Wiedhagbahn
Durch den geplanten Umbau in eine 6er-Sesselbahn wird der erforderliche Komfort- grad, erreicht. Eine deutliche Kapazitätssteigerung von über 40% löst die Engpässe auch in touristischen Hochzeiten (Weihnachten, Fasching) auf. Die Auffahrtszeit wird stark verkürzt. Das Sicherheitsrisiko der extrem steil ansteigenden Lifttrasse entfällt.
3.2 Beschneiungsanlage
Die Beschneiungszeiten werden durch die Umbaumaßnahmen deutlich verkürzt und damit die Betriebssicherheit der neuen Wiedhagbahn gewährleistet. Die derzeitigen Schwachstellen der Beschneiungsanlage werden dadurch kompensiert.
3.3 Wiedhag Nebengebäude
Durch den Neubau des Nebengebäudes werden Lagerengpässe aufgelöst, die Anlagentechnik modernisiert und kundenfreundliche Einrichtungen geschaffen.