Es war mal wieder ein spektakulärer Beginn der mittlerweile berühmten BDSM-Party auf dem "Torture Ship" in Friedrichshafen am Bodensee. Rund 400 Anhänger der BDSM-Szene haben am Samstag bis in die Puppen auf einem Bodensee-Dampfer gefeiert. Bestaunt werden die Partygänger beim Auslaufen dabei seit Jahren von Schaulustigen.

"Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie Menschen ihre Individualität ausleben und dabei auf eine so kunstvolle Weise miteinander interagieren können", sagte eine Zuschauerin, die das Event zum ersten Mal besuchte. "Es ist eine beeindruckende Show und ich bewundere die Offenheit und Akzeptanz, die hier herrscht.", sagte sie weiter.
Torture Ship schon seit den 1990er-Jahren auf dem Bodensee unterwegs
Die BDSM-Party auf dem Bodenseeschiff findet seit 1996 regelmäßig Ende Juni, bzw. Anfang Juli auf einem als Tanzschiff ausgewiesenen Boot der Bodensee-Schiffsbetriebe statt. Die Veranstaltung ist die größte ihrer Art auf einem Binnenschiff. Bis 5:30 Uhr des Folgetages pendelt das "Torture Ship" mehrfach zwischen den Städten Friedrichshafen und Konstanz. Auch während der Coronapandemie fand die Veranstaltung statt - im Jahr 2020 herrschte allerdings Maskenpflicht. Seit 2015 haben Behörden auf dem "Torture Ship" den Darkroom und "sonstige Einrichtungen für sexuelle Handlungen" verboten.

BDSM gilt mittlerweile auch als Subkultur
Der Begriff BDSM steht für Bondage, Discipline, Dominance and Submission, Sadism and Masochism und damit für eine ganze Reihe sexueller Spielarten. Die BDSM-Szene in Deutschland, der Schweiz und Österreich trifft sich regelmäßig zu gemeinsamen Partys und Veranstaltungen. Anhänger der Szene haben sich gewisse Verhaltensregeln und einen Verhaltenskodex für das gemeinsame Ausleben von BDSM-Praktiken gegeben. BDSM gilt bei vielen mittlerweile nicht nur als Sammelbegriff für verschiedene sexuelle Handlungen, sondern auch als Subkultur. Einem breiteren Publikum wurde BDSM spätestens durch den Film "Fifty Shades Of Grey" bekannt.