Die Zahl der Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen, steigt rasant. Nach Aussagen des UN-Flüchtlingshilfswerkes UNHCR hat die russische Invasion in der Ukraine in kurzer Zeit eine Fluchtbewegung ausgelöst, wie es sie seit Ende des Zweiten Weltkrieges nicht mehr gegeben hat. Rund 2,7 Millionen Menschen sind bereits aus dem Kriegsland geflohen - die meisten haben Zuflucht in westlichen Nachbarländern gesucht.
Niemand weiß, wie viele genau
In Deutschland sind nach Angaben des Innenministeriums am Montag bislang rund 150.000 Menschen angekommen. Aber: Die tatsächliche Zahl der Geflüchteten ist schwer abzuschätzen. Viele Menschen sind über private Verbindungen nach Deutschland gekommen und haben sich noch nicht registrieren lassen.
So ist die Lage im Allgäu am Montag
Auch im Allgäu sind in den letzten Tagen vermehrt Geflüchtete angekommen. Die genaue Anzahl können die Landratsämter und Stadtverwaltungen aktuell aber nicht beziffern: Für die Geflüchteten aus der Ukraine besteht keine Registrierungspflicht. Allerdings ist die Bereitschaft zu helfen auch im Allgäu enorm hoch. Gerade bei Sachspenden, ehrenamtlicher Hilfe und auch bei den Angeboten von Wohnraum ist das Engagement noch hoch.
Ostallgäu: Mehrere hundert Geflüchtete
Die Regierung von Schwaben hat dem Landkreis Ostallgäu am Sonntag, 13. März insgesamt 88 Ukraine-Flüchtlinge zugewiesen. Diese Menschen wurden in die Not-Erstaufnahmeeinrichtung in Marktoberdorf gebracht. Abgesehen davon seien viele Menschen über private Initiativen oder mit dem eigenen Auto angereist. Das Landratsamt spricht von mehreren hundert Personen - eine genaue Zahl lässt sich aber aktuell nicht beziffern. Die meisten Geflüchteten sind im Ostallgäu dezentral bei Privatpersonen untergebracht. Wieviele Menschen in den nächsten Tagen noch Zuflucht im Ostallgäu suchen werden, ist laut dem Landratsamt unklar. Aber: Die Hilfe vor Ort funktioniere gut - auch Dank der vielen ehrenamtlichen Helfer.Kaufbeuren: Geflüchtete auch in Pfarreien untergekommenStand Montag hat die Stadt Kaufbeuren bislang 113 geflüchtete und registrierte Personen aus der Ukraine aufgenommen. Von diesen seien 31 Menschen an Gastfamilien vermittelt worden. 37 Personen seien in einer Pfarrgemeinde untergebracht, 7 Menschen befinden sich in städtischen Unterkünften. Weitere Geflüchtete seien bei Verwandten und Bekannten untergekommen, so die Stadt Kaufbeuren. Man gehe zudem von weiteren ukrainischen Flüchtlingen ohne Anmeldung und Registrierung in der Stadt aus. Für 300 Geflüchtete hat die Stadt eine Notunterkunft in einer Turnhalle eingerichtet und in weiteren dezentralen Unterbringungsmöglichen Platz geschaffen.
Memmingen: Mindestens 110 Geflüchtete
Der Stadt Memmingen sind aktuell 110 Personen bekannt, die aus der Ukraine angekommen sind. 77 Personen seien privat untergekommen, 33 wurden der Stadt zur Unterbringung zugewiesen, heißt es auf Nachfrage vonall-in.de. In der Notunterkunft in der Johann-Bierwirt-Schule hält die Stadt Kapazitäten für insgesamt 300 Personen vor - dazu gibt es dezentrale Unterkünfte. Insgesamt sei man zum jetzigen Zeitpunkt gut aufgestellt, sagt eine Sprecherin der Stadt.
Memmingen erwartet 300 Ukraine-Geflüchtete: Notunterkunft ist bereit
Unterallgäu rechnet mit bis zu 1.100 Geflüchteten in den nächsten Wochen
Im Landkreis Unterallgäu sind zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Geflüchteten in der Notunterkunft (150 Plätze) aufgenommen worden. Die Zahl der im Landkreis befindlichen Menschen aus der Ukraine ist nicht bekannt. Bei den Gemeinden im Unterallgäu haben sich nach aktuellem Stand 202 Geflüchtete gemeldet. In den nächsten Wochen rechnet das Landratsamt aber mit bis zu 1.100 Flüchtlingen aus der Ukraine. Bislang gab es allein im Unterallgäu über 300 Unterbringungsangebote von Gemeinden und Privatleuten. Diese reichen von Turnhallen bis hin zu Ferienwohnungen, so das Landratsamt.
Kempten: Geschätzt rund 400 Geflüchtete
Nach Angaben der Stadt Kempten halten sich aktuell (Stand Montag) rund 400 Geflüchtete im Stadtgebiet von Kempten auf. Rund 250 Personen sind privat untergebracht, die restlichen Geflüchteten sind in Erstaufnahmeeinrichtungen oder dezentralen Unterkünften untergekommen. Fünf Pflegebedürftige befinden sich in entsprechenden Unterbringungen. Auch die Stadt Kempten hat aktuell keine exakten Zahlen über die Anzahl der in der Stadt befindlichen Menschen aus der Ukraine.
Oberallgäu: Bis zu 200 Personen
Nach Angaben des Landkreises Oberallgäu sind aktuell 150 bis 200 Geflüchtete im Oberallgäu angekommen - 67 Personen seien bislang offiziell registriert. Alle Personen sind derzeit bei Verwandten und Bekannten untergebracht. Der Landkreis sei auf weitere Geflüchtete derzeit gut vorbereitet, die bestehenden Notunterkünfte könnten jederzeit in Betrieb genommen werden, so das Landratsamt.
Lindau: Situation unklar
Der Landkreis Lindau hat aktuell noch keine offiziellen Zuweisungen der Regierung von Schwaben. Wie viele Menschen bislang über private Initiativen oder selbstständig in den Landkreis gekommen sind, sei nicht bekannt, so der Landkreis gegenüberall-in.de. Entsprechend sind auch keine Geflüchteten in den Notunterkünften untergebracht.