Workshop mit Wilfried Rösch Reicholzried (kpm). Jede Blaskapelle, landauf landab, spielt Polkas aus Böhmen und Mähren. Doch zwischen Theorie und Praxis klafft meist eine weite Lücke. Um die etwas zu schließen, engagierte der Bezirk Kempten des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes (ASM) einen ausgewiesenen Spezialisten auf dem Gebiet: Wilfried Rösch, der 'Die Original Böhmischen' leitet.
Er muss wissen, wie man so richtig böhmisch und mährisch bläst. Beim Workshop im Musik- und Bürgerhaus Reicholzried, zu dem rund 100 Musiker, Dirigenten und Blasmusik-Interessierte kamen, zeigte er dreieinhalb Stunden lang die grobe Interpretationsrichtung auf. Als Kurs-Kapelle fungierten die 'Original Ur-Typ-Musikanten'. Zunächst einmal müssen die Noten richtig betont und in genau bemessenen Längen gespielt werden, so Rösch. Nur so könne es richtig klingen. Sehr wichtig auch die Dynamik, also das Variiren zwischen laut und leise.
Und dann hatte der Schlagzeuger seine Noten wegzulegen, berichtet Ur-Typ-Organisator Jürgen Färber. Denn der Schlagzeuger müsse sich auf den Dirigenten konzentrieren und mit ihm zusammen den Grundrhythmus vorgeben, auf dem die Melodieinstrumente ihre Melodiebögen ziehen.
An die Dirigenten appellierte Rösch, auswendig zu leiten, damit sie hören, was die Musiker (nicht) spielen. In den Pausen und am Ende des Workhops gab es viele Fragen und Gespräche, so Färber. Sein Fazit: 'Es ist sehr professionell, wie Rösch arbeitet. So wie er dirigiert, kann man als Musiker kaum noch falsch spielen.'Mährisches Feuer
Reicholzried (az). Nach der Theorie gleich Praxis im Musik- und Bürgerheim: Am Samstag, 16. März, gastiert dort ab 20 Uhr 'Jörg Bollin und das mährische Feuer'. Zu hören ist nöhmische und mährische Blasmusik.