Angela Isop weiß noch genau, wo sie am Abend des 9. November 1989 war, als die Mauer fiel. Sie saß in der Herderkirche im thüringischen Weimar – bei einem Friedensgebet. „Schlagartig wurde in den Kirchenbänken getuschelt“, erzählt die Marktoberdorfer Volkshochschulleiterin. Sitznachbarn schubsten sich an, völlig überrascht, um einander ins Ohr zu flüstern: „Die Mauer ist auf.“ Isop dachte: „Das gibt’s doch gar nicht.“ Heute, 30 Jahre später, wundert es sie, dass sich die Nachricht so schnell verbreitete. „Smartphones gab es ja noch nicht.“ Damals fuhr Isop jedenfalls sofort mit dem Zug die kurze Strecke zurück nach Apolda, wo sie ins Internat ging, und schaltete den Fernseher ein. Die Antenne war so eingestellt, dass die 17-Jährige und ihre Freundinnen auch West-Fernsehen bekamen. Erst als sie im TV selbst sah, wie Menschen auf der Berliner Mauer tanzten, war sie überzeugt, dass die Grenzen zwischen DDR und BRD wirklich offen waren.
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30 Jahre Mauerfall: So feiert das TV das Jubiläum