Protest: Westallgäuer empören sich über bayerische Asylpolitik

2. Februar 2017 08:11 Uhr von Ingrid Grohe
Ingrid Grohe

'Es werden die Falschen abgeschoben'

Der Satz klingt wie ein Hohn für Joe Peinze: 'Erst durch Ihre Hilfe erhält Bayern sein menschliches Antlitz', hat Bayerns Sozialministerin Emilia Müller ihm geschrieben. Im Brief aus München lag auch eine Urkunde, als 'besondere Anerkennung' für sein Engagement für Asylbewerber.

Diese Urkunde, datiert auf den 28. Juli 2015, hat Peinze vor einer Woche an die Ministerin zurückgeschickt.

Er drückt damit seinen Protest aus gegen die Staatsregierung, die in den vergangenen Monaten ein ganz anderes Gesicht zeigt als im Sommer 2015. Die bayerische Praxis in der Asylpolitik versteht der Flüchtlingshelfer Peinze als klare Abwendung vom humanen Weg, der damals vorgegeben wurde.

Auch der Gestratzer Bürgermeister Johannes Buhmann spricht von einer 'knallharten' bayerischen Linie – 'eindeutig härter als in anderen Bundesländern'. Buhmann will dagegen kämpfen – 'selbst wenn man mich nicht mehr in der CSU haben will.'

'So wie es momentan läuft, ist das ein klarer Wortbruch', sagt Johannes Buhmann.

Die Folge dieser Härte: 'Es werden die Falschen abgeschoben'. Also Menschen, die sich bemüht, Deutsch gelernt und einen Job gesucht haben.

Warum das Landratsamt Lindau als Ausländerbehörde kaum Spielraum hat und was sich Landrat Elmar Stegmann von der Asylpolitik in Bayern wünscht, lesen Sie in der Donnerstagsausgabe des Westallgäuers vom 02.02.2017. Die Allgäuer Zeitung und ihre Heimatzeitungen erhalten Sie