Es war ein Jahr reich an Aktivitäten und Ereignissen, auf das Sigmarszells Bürgermeister Walter Matzner in der Bürgerversammlung zurückblicken konnte. Rund 80 Bürger hatten sich im Haus des Gastes in Schlachters eingefunden. Zum stilvollen Beginn gab es ein Gläschen Sekt zum Neuen Jahr und eine musikalische Begrüßung durch den Musikverein Sigmarszell.
Zu den abgeschlossenen Projekten, die die Gemeinde im abgelaufenen Jahr geschultert hat, gehörte der Lärmschutzwall Bösenreutin (Gesamtkosten 250000 Euro). Gut voran gehe es laut Matzner mit dem Anbau einer Kinderkrippe an den Kindergarten St. Raphael in Schlachters und dem Umbau und der Sanierung des bestehenden Kindergartens. Letztere Maßnahme kostet rund 1,26 Millionen Euro, die Gemeinde erwartet Fördermittel in Höhe von 35 Prozent.
Der Anbau für die Kleinkindgruppen (20 Kinder) kommt auf knapp 418000 Euro, der Zuweisungsbescheid über Fördermittel von 84,9 Prozent liegt vor. In vollem Gang seien auch die Umbauarbeiten am Rathaus. Sie sollen bis zum Sommer abgeschlossen sein. Für die energetische Sanierung gibt es Zuschüsse von 226000 Euro aus dem Konjunkturprogramm II.
Bei der als förderfähig anerkannten Dorferneuerung Niederstaufen sollen fünf Maßnahmen verwirklicht werden, die vorläufige Bausumme liegt bei 577000 Euro, die maximale Förderung beträgt 250000 Euro. Im Frühjahr werden genaue Planung und Kostenberechnung vorgestellt.
Bürgermeister Matzner stellte fest, dass sich der Haushalt 2010 weitgehend im Rahmen der Haushaltsplanung entwickelt hat. Bei Gewerbesteuer und Einkommenssteueranteil seien sogar deutlich höhere Einnahmen zu verzeichnen gewesen, so dass dem Vermögenshaushalt 220000 Euro zugeführt werden konnten. Spontanen Beifall gab es, als Matzner die geringe Pro-Kopf-Verschuldung der Gemeinde anführte. Mit knapp 100 Euro liegt sie weit unter dem bayerischen Schnitt für Gemeinden dieser Größe (700 Euro).
Der Gemeindechef wies allerdings darauf hin, dass aufgrund des anstehenden hohen Investitionsbedarfs die Schulden wieder zunehmen werden.
In Sachen Feuerwehrhaus Niederstaufen werde die Gemeinde gemeinsam mit der Wehr eine Lösung suchen, die den Bedürfnissen Rechnung trägt und finanzierbar ist, erklärte Matzner. Das Planungsbüro Obel und Partner hatte in seiner Machbarkeitsstudie über verschiedene Varianten festgestellt, dass Umbau und Erweiterung des bestehenden Feuerwehrhauses "eine Anhäufung von beträchtlichen Kompromissen" sei. Die Feuerwehr Bösenreutin kann im März mit der Lieferung des neuen Löschfahrzeugs rechnen. Die Floriansjünger in Niederstaufen bekamen eine neue Tragkraftspritze. Zu feiern gab es im Ort den 100. Geburtstag der Obstbauschule Schlachters und das Erscheinen des historischen Bildbandes "Sigmarszell in alten Bildern".
Hier gab es Dank des Gemeindechefs an die Ortsheimatpfleger Wolfgang Sutter (Niederstaufen) und Gallus Halder (Sigmarszell), sowie Josef Bayer (Vorsitzender Heimatverein Bösenreutin), die die Hauptarbeit für das Buch ge-stemmt hatten.