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Sechs Frauen kümmern sich zu Weinachten um die "Herzenswünsche" von Lindauer Senioren

Ehrenamtliche Aktion

Sechs Frauen kümmern sich zu Weinachten um die "Herzenswünsche" von Lindauer Senioren

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    An einem Stand im Lindaupark werden die Wünsche ausgestellt.
    An einem Stand im Lindaupark werden die Wünsche ausgestellt. Foto: Viktoria von Sabler

    In Lindau können sich auch Senioren ohne Angehörige oder finanzielle Mittel auf Weihnachtsgeschenke freuen. Monika Bermetz, Sabine Zeller, Helga Schlemmer, Viktoria von Sabler, Anja Fink und Anne Schmalzbauer kümmern sich um deren "Herzenswünsche".

    Wie funktioniert die Aktion "Herzenswünsche"?

    Die Aktion findet heuer zum zweiten Mal statt. Mithilfe von Pflegeeinrichtungen, kirchlichen und sozialen Einrichtungen werden die Wünsche der Senioren aus dem Stadtgebiet Lindau gesammelt. Auch Bekannte von Senioren und die Senioren selbst können ihre Wünsche einreichen. Die sechs Frauen, die sich ehrenamtlich für die Aktion einsetzen, fragen die Wünsche in den Einrichtungen oder in ihrerFacebookgruppeab. Die Frauen schreiben die Wünschen dann auf Papierherzen. Am 27. November von 16 bis 19 Uhr werden die Wünsche dann an einem Stand im Lindaupark ausgestellt. "Last-Minute-Wünsche" können an diesem Tag noch abgegeben werden. Falls es zu einer Verschärfung des Lockdowns kommen sollte und der Stand nicht aufgebaut werden darf, wird es eine "Wünsche-Hotline" geben, bei der die künftigen "Wünscheerfüller" anrufen und sich Wünsche aussuchen können.  Wer möchte, kann sich ein oder mehrere Herzen aussuchen, das gewünschte Geschenk kaufen oder basteln, verpacken und bis zum 11. Dezember an die sechs Frauen übergeben. An Weihnachten werden die Geschenke dann an die Senioren verteilt.

    Wer kann Wünsche einreichen?

    Hilfsbedürftige aus dem Stadtgebiet Lindau können ihre Wünsche einreichen. Als hilfsbedürftig gelten Senioren ab etwa 60 Jahren, die keine Angehörigen mehr haben, finanzielle Unterstützung benötigen oder an Weihnachten allein sein werden.

    Welche Wünsche können eingereicht werden?

    Die Wünsche können ganz verschieden sein, nur keine Alkohol-, Tabakprodukte oder Geld. Als maximalen Wert haben die Ehrenamtlichen 50 Euro pro Geschenk festgelegt. Letztes Jahr habe sich eine rüstige Seniorin allerdings eine Haushaltsbohrmaschine gewünscht, da sie "gerne alles selber repariert", wie Viktoria von Sabler gegenüberall-in.deerzählt. Die Bohrmaschine war natürlich teurer als 50 Euro. Dann haben einfach vier "Wünscheerfüller" zusammengelegt.

    Wie läuft es bisher?

    Wie viele Wünsche dieses Jahr ankommen, kann von Sabler noch nicht abschätzen. Aber sie geht von mehr Wünschen als im vergangenen Jahr aus - "erstmal wegen der Krise, die uns dieses Jahr fest im Griff hält, und auch da wir mehr Einrichtungen angeschrieben haben." Doch wie auch 2019 seien die Wünsche "wirklich klein und genügsam".

    Wie lief die Aktion im vergangenen Jahr?

    Letztes Jahr haben die sechs Frauen knapp 180 Wünsche bekommen. Alle konnten erfüllt werden. "Die meisten Wünsche waren sehr bescheiden", sagt von Sabler. Die Senioren hätten sich schöne Hautcremes, warme Socken, einen Schal, Kekse, Apothekengutscheine, ein Buch, ein Plüschtier oder auch "Grüntee, den es im Heim nicht oft gibt", gewünscht. Doch es gab nicht nur materielle Wünsche. Manche Senioren haben sich auch Zeit gewünscht - für einen Spaziergang, einen Besuch oder zum Reden. Eine Seniorin wünschte sich auch Hilfe mit ihrer Deckenlampe, mit der sie nicht zurechtkam. Solche Wünsche sind in diesem Jahr leider schwer umsetzbar. Von Sabler arbeitet in einem Seniorenheim und hat die Bescherung 2019 dort selbst übernommen. "Letztes Jahr war es eine sehr berührende Runde von 21 Bewohnern, die mit mir am 24. Dezember Plätzchen aß, Lieder sang und danach ihre Geschenk der Reihe nach aufmachen wollte. Es floss dabei das ein oder andere Freudentränchen. Sie freuten sich über ihre eigenen aber auch über die Geschenke der anderen. Es war sehr ergreifend und man konnte die Dankbarkeit über die Herzlichkeit der Lindauer Bürger spüren", erinnert sie sich. Manche Senioren haben sich so sehr über die Geschenke gefreut, dass sie sich persönlich bei den Wünscheerfüllern bedanken wollten. Den Schenkern steht es frei, ihre Telefonnummer zu hinterlassen, damit sich die Beschenkten melden können.

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