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Holzer Druck und Medien in Weiler besteht seit 125 Jahren, die Heimatzeitung seit 160 Jahren

Jubiläum

Holzer Druck und Medien in Weiler besteht seit 125 Jahren, die Heimatzeitung seit 160 Jahren

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    Holzer Druck und Medien in Weiler besteht seit 125 Jahren, die Heimatzeitung seit 160 Jahren
    Holzer Druck und Medien in Weiler besteht seit 125 Jahren, die Heimatzeitung seit 160 Jahren Foto: Matthias Becker

    Hochglanz-Kataloge verlassen das Haus genauso wie aufwendig gestaltete Kalender oder Drucksachen mit Mattglanz und Metallic-Effekten. Dem hochwertigen Druck verschrieben hat sich Holzer Druck und Medien in Weiler. Das Unternehmen feiert sein 125-jähriges Bestehen und veranstaltet dazu einen Leser- und Kundentag am heutigen Samstag im Verlagsgebäude an der Fridolin-Holzer-Straße.

    Nicht viele Unternehmen bestehen heute 125 Jahre. Für IHK-Regionalgeschäftsführer Markus Anselment ist das Ereignis Anlass, 'Wagemut, Ideenreichtum und Leistung' des Unternehmens zu würdigen.

    Zum Jubiläum hat 'Holzer Druck und Medien' ein Druckmuseum eingerichtet. Satzmaschinen, Tiegel und Druckautomaten aus zwei Jahrhunderten geben einen Eindruck davon, wie früher in der Branche gearbeitet worden ist. Erstmals geöffnet wird das Museum beim Leser- und Kundentag am heutigen Samstag, 20. Oktober. Auf Abonnenten und Kunden wartet auch ein kleiner Imbiss.

    Die Druckerei wird nicht geöffnet. Eingerichtet ist das Museum im Verlagsgebäude, wo der heutige Lesertag stattfindet. 1996 hatte Holzer die frühere Teppichweberei Embacher erworben und umgebaut. Heute befindet sich dort unter anderem die Redaktion der Heimatzeitung. Zu sehen sein wird heute auch die erste Linotype-Satzmaschine, die Gebhard Holzer 1911 erworben hat – vor rund einem Jahrhundert eine mutige Anschaffung. Ohnehin prägen Investitionen in moderne Technik die Geschichte des Unternehmens. Immer wieder wurde der Betrieb, in dem heute 110 Mitarbeiter beschäftigt werden, ausgebaut. 1990, 2000 und 2007 beispielsweise wurde die Druckerei um Anbauten erweitert. Heute verfügt der Betrieb über rund 6000 Quadratmeter Fläche.

    Faksimile als Spezialität

    Seit 1990 ist die Druckerei auf Offsetdruckmaschinen von König & Bauer umgestellt. Holzer gilt als eine Art Referenzbetrieb des fränkischen Druckmaschinenherstellers. Der Kauf hoch moderner 6- und 8-Farbenmaschinen sind die jüngsten Investitionen (2007 und 2010) in dem Bereich. Weil das Unternehmen mit der Zeit geht, gehört heute auch eine Digitaldruckabteilung mit drei Maschinen zu Holzer, geeignet um 'besonders flexibel auf Kundenwünsche reagieren zu können', wie Betriebsleiter Peter Rasthofer erklärt. Bis zu 196 Seiten starke Druckobjekte können so schnell überarbeitet, ergänzt, digital gedruckt, gefalzt, zusammengetragen, geheftet und beschnitten werden.

    Eine der Spezialitäten des Unternehmens sind aufwendige Faksimile, originalgetreue Nachdrucke oft außergewöhnlich wertvoller Handschriften. Bei Holzer produziert worden sind in den vergangenen drei Jahrzehnten beispielsweise das Evangeliar Ottos III. (entstanden um 1000), 'Das Goldene Evangelienbuch von Echternach' (um 1020) oder 'Parzival' von Wolfram von Eschenbach (13. Jahrhundert). Eine Auswahl der bei Holzer gedruckten Faksimile wird beim Leser- und Kundentag zu sehen sein. Der frühere langjährige Druckereileiter Otto Strittmatter wird den Besuchern erklären, wie sie entstehen.

    Grund zu feiern gibt es auch für die Heimatzeitung im westlichen Allgäu. Mit 160 Jahren ist Der Westallgäuer eine der traditionsreichsten bayerischen Tageszeitungen. Der Aufschwung des Blattes ist eng mit dem Namen Holzer verbunden. Vom Lithographen Anton Ellgaß gegründet, übernahm 1887 der gelernte Volksschullehrer Gebhard Holzer Druckerei und Verlag. Er änderte den Titel der Zeitung, stellte die Erscheinungsweise um und vervielfachte die Auflage.

    1902 übergab Gebhard Holzer das Geschäft an seinen Sohn Fridolin. Er baute das Anzeigenblatt zur Heimatzeitung für das ganze Westallgäu aus. Heute führt Dr. Elmar Holzer in vierter Generation das Unternehmen seit mehr als 30 Jahren. Er trat in die Fußstapfen seines 1981 verstorbenen Vaters Dr. Wolfgang Holzer. Seit Anfang der 60er-Jahre erscheint Der Westallgäuer in Partnerschaft mit dem Allgäuer Zeitungsverlag in Kempten und der Augsburger Allgemeinen.

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