Mit wuchtigen Schlägen treibt Johannes Ohmayer vom Jungzüchterclub Lindau das grüne Holzkreuz auf einem Feld bei Wohmbrechts in den Boden. Es ist ein Mahnmal. Die Farbe grün stehe für die Hoffnung, das Kreuz als christliches Symbol für die Auferstehung, sagt er. Mit dabei sind Elmar Karg, Kreisvorsitzender des Bauernverbandes, sowie Adrian Dillmann vom Maschinenring Lindau. Sie alle treibt die missliche Lage der Landwirte um. „Von der Jugend bis zu den Senioren – die Stimmung ist am Boden“, sagt Karg. Es seien Vorfälle wie der Tierskandal in dem Milchviehbetrieb in Bad Grönenbach (Unterallgäu), der alle Bauern unter Generalverdacht stelle, sagt Karg. „Wir werden als Vergifter, Tierschänder und Verschmutzer dargestellt.“ Das wollen die Landwirte nicht auf sich sitzen lassen. Es sei eine kleine Gruppe, die so denke. „Ein Großteil der Leute steht hinter uns, das wissen wir“, sagt Karg und macht deutlich: „Wenn einer von der Natur abhängig ist, dann ist es unser Berufsstand.“ Der Missmut der Landwirte richtet sich bei der Protestaktion auch gegen die immer strikteren Verordnungen und Auflagen durch das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ und das kürzlich vom Bund verabschiedete Agrarpaket. In den nächsten Tagen sollen im Landkreis Lindau insgesamt etwa 350 Holzkreuze aufgestellt werden. In Eigenregie haben die Jungbauern die Kreuze zusammengebaut und bemalt.
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