Es sind erschreckende Zahlen, die die Bodenseeberufsfischer bei ihrer Jahreshauptversammlung präsentieren: Der Fangertrag ist im Jahr 2018 niedrig ausgefallen. Erschreckend ist vor allem die Bilanz bei den Felchen, dem "Brotfisch" der Bodenseefischer. Denn 2018 wurde mit 15,2 Tonnen der bisher schlechteste Ertrag in Bayern erreicht. Die lachsartigen Fische sind im Bodensee fast ausgestorben. Das liegt laut der Fischereigenossenschaft an der mangelnden Nahrung der Tiere: Die Felchen verhungern. Das Planktonwachstum im Wasser ist zu gering. So haben die Fische im Winter nicht gelaicht, 2019 wird es keinen Felchen Besatz im Bodensee geben können. "Was das für die Zukunft heißt und welche Ursachen dem Dilemma genau zugrunde liegen kann nur spekuliert werden, aber eines ist klar, so etwas darf in Zukunft nicht mehr vorkommen", erklärt die Genossenschaft der bayerischen Bodenseeberufsfischer in einer Mitteilung. Neben dem Aussterben der Felchen haben die Berufsfischer zusätzlich noch mit anderen Problemen zu kämpfen, etwa dem Fressverhalten der Kormorane: "Der Kormoran frisst mittlerweile mehr Fisch aus dem See als alle Berufsfischer am Bodensee zusammen fangen und das ohne Rücksicht auf Schonzeiten und Schonmaße", so die Genossenschaft. Die Fischer sehen die Politiker in der Pflicht, die Kormoranbestände zu regulieren und so den Fraßdruck von den ohnehin schon geringen Fischbeständen zu nehmen.
Fischerei: Felchen verhungern im Bodensee: Bayerische Bodenseeberufsfischer sehen dramatische Entwicklung
