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Die 91-jährige Lindauerin Gabriele Zumstein erhält das Bundesverdienstkreuz

Auszeichnung

Die 91-jährige Lindauerin Gabriele Zumstein erhält das Bundesverdienstkreuz

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    Die 91-jährige Lindauerin Gabriele Zumstein erhält das Bundesverdienstkreuz
    Die 91-jährige Lindauerin Gabriele Zumstein erhält das Bundesverdienstkreuz Foto: Fred Schöllhorn

    Gabriele Zumstein aus Lindau hat aus den Händen von Bayerns Justizministerin Beate Merk das Bundesverdienstkreuz am Bande entgegen genommen. Die Ehrung fand am Freitag im Rokokosaal in Augsburg statt.

    Die Nachricht, dass sie das Bundesverdienstkreuz am Bande, und damit den einzigen Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, verliehen bekommt, kam für Gabriele Zumstein völlig überraschend. "Als der Brief kam, dachte ich, es wäre ein Bettelbrief", erzählt sie amüsiert. Der vitalen Frau ist bei weitem nicht anzusehen, dass sie kürzlich erst ihren 91. Geburtstag gefeiert hat. Und sie erzählt, dass sie bereits einen Orden am Bande besitzt. Den hat sie für ihr Engagement vom Roten Kreuz verliehen bekommen. "Ich habe meine Sachen immer mit persönlichem Engagement und Freude gemacht. Da ist ein Orden gar nicht so wichtig."

    Wofür sie das Bundesverdienstkreuz bekommt, bezeichnet Gabriele Zumstein als "gewaltige Mischung", die sich nur schwer zusammenfassen lasse. Begonnen hat sie mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit 1957, als sie 37 Jahre alt war. Damals war sie Mitglied des ersten Familienkreises in Lindau, den der katholische Pfarrer der Stiftspfarrei, Pfarrer Löckher, noch als Dekan gegründet hat. 18 Jahre lang erledigte sie die Arbeit im Pfarrbüro, und gleichzeitig organisierte sie zwei Jahre lang das Pfarrbüro St. Josef in Reutin. Später übernahm sie als Mitglied des dortigen Pfarrgemeinderats den Festausschuss und war zudem für den Pfarrbrief verantwortlich.

    1972 begann sie mit ihrer ehrenamtlichen Seniorenarbeit. Zu dieser Zeit bildete sich der Sozialdienst des Roten Kreuzes neu und legte seinen Schwerpunkt auf die Senioren. Doch Anfang der 1980er Jahre konnte das Rote Kreuz mit seinen Seniorennachmittagen nicht mehr weitermachen, und die Pfarreien übernahmen diese Aufgabe. Die gebürtige Münchnerin half zunächst beim Aufbau, übernahm 1983 die Leitung und organisierte dann die Seniorennachmittage in St. Josef. Als die Stadt 1995 den Seniorenbeirat gründete, übernahm sie den stellvertretenden Vorsitz und leitete den Beirat zeitweise kommissarisch.

    Kochen für 400 Gäste

    Als größte Herausforderung und ihr "größtes Engagement" empfand Gabriele Zumstein die Kochaktionen beim Roten Kreuz. Hier sorgte sie zwölf Jahre lang dafür, dass die gut 400 Senioren, die beim jährlich stattfindenden Schiffsausflug teilnahmen und sich dann im Hof des Rotkreuzhauses trafen, fürstlich bekocht wurden. "Da bilde ich mir noch heute was drauf ein, weil das so ungewöhnlich war." Für diesen Einsatz habe sie die Auszeichnung des Roten Kreuzes erhalten.

    Das Bundesverdienstkreuz am Bande bekam sie von Justizministerin Beate Merk hingegen für ihr gesamtes Engagement für das Allgemeinwohl. Und auch heute, nach 54 Jahren fortwährendem Ehrenamt, rastet Gabriele Zumstein nicht: "Ich tu immer noch ein bissle mit, weils mir Spaß macht."

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